Der Hauptmann von Köpenick (1997)
Film | |
Titel | Der Hauptmann von Köpenick |
---|---|
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1997 |
Länge | 100 Minuten |
Stab | |
Regie | Frank Beyer |
Drehbuch | Wolfgang Kohlhaase |
Produktion | Horst Meyer für Hannover Film GmbH |
Musik | Peter Gotthardt |
Kamera | Eberhard Geick |
Schnitt | Clarissa Ambach |
Besetzung | |
|
Der Hauptmann von Köpenick ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahr 1997. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von Carl Zuckmayer.
Die Uraufführung fand am 26. September 1997 in Hamburg bei einem Filmfest statt und die Erstausstrahlung am 31. August 1997. Gedreht wurde die Tragikomödie in Wolfenbüttel und am Rathaus Köpenick.
Handlung
Schuster Wilhelm Voigt wird gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Gefängnis entlassen und versucht erfolglos Arbeit sowie einen Pass zu erlangen. Beides ist jeweils vom anderen abhängig. Zunächst kommt er außerhalb Berlins bei Verwandten unter. Schließlich bricht er mit einem Komplizen in die Passbehörde ein, um zu einem Pass zu gelangen. Er wird dabei überrascht und gelangt wieder ins Gefängnis, für zehn Jahre. Dort wird er im militärischen Drill geschult. Nach seiner Entlassung quartiert er sich erneut bei Verwandten, seiner Schwester und seinem Schwager, ein. In einer Hauptmannsuniform aus zweiter Hand nimmt er zunächst einen Wachtrupp in Beschlag und besetzt mit dessen Hilfe das Rathaus von Köpenick, um den Bürgermeister zu verhaften, angeblich auf Befehl des Kaisers. Sämtliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung ordnen sich dem vermeintlichen Hauptmann unter und so wird der Bürgermeister nach Berlin befördert. Voigt bleibt im Rathaus zurück und stellt sich einige Tage später den Behörden, nachdem diese fieberhaft nach dem falschen Hauptmann gesucht hatten. Zunächst lachen alle Anwesenden über den Streich, dann aber wird Voigt die juristische Konsequenz vor Augen geführt. Er kommt wieder ins Gefängnis, kurz danach wird er jedoch vom Kaiser begnadigt.
Die Uniform war zunächst vom Köpenicker Bürgermeister Obermüller, einem Reserveoffizier, beim renommierten Uniformschneider Wormser bestellt, wegen Mängeln aber nicht übernommen worden und gelangte schließlich zu dem Altwarenhändler, von dem Voigt sie erstand.
Kritik
„Solide (Fernseh-)Verfilmung der Tragikomödie von Carl Zuckmayer, die - nach einer wahren Begebenheit - deutschen Militarismus und Kadavergehorsam aufs Korn nimmt und die Obrigkeitshörigkeit persifliert. Harald Juhnke überzeugt in einer Charakterrolle.“