Destroyer (Band)

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Destroyer

Dan Bejar, 2011
Allgemeine Informationen
Herkunft Vancouver, Kanada
Genre(s) Indie, Folk-Rock, Lo-Fi
Gründungsmitglieder
Dan Bejar
Aktuelle Besetzung
Dan Bejar
John Collins
David Carswell
Ted Bois
Ehemalige Mitglieder
Scott Morgan (Loscil)
Steven Wood
Jason Zumpano
Nicholas Bragg
Chris Frey
Fisher Rose
Carey Mercer
Melanie Campbell
Michael Rak
Grayson Walker

Destroyer ist eine kanadische Indie-Band um den Sänger Dan Bejar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Destroyer begann in den frühen 1990ern zunächst als Soloprojekt des Independent-Singer-Songwriters Dan Bejar (ˈbeɪhɑr) aus Vancouver. Sein selbstproduziertes Debütalbum We'll Build Them a Golden Bridge nahm er in seinem Heimstudio in Vancouver auf. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war Destroyer noch ein reines Soloprojekt. Keine weiteren Musiker sind neben Bejar auf We'll Build Them a Golden Bridge aufgeführt.[1] 1998 erscheint mit City of Daughters das erste Destroyer-Album mit Rhythm Section (John Collins am Bass und Scott Morgan am Schlagzeug), zugleich das erste, das in einem professionellen Studio aufgenommen wurde, den JC/DC Studios in Vancouver.

Im Jahr 2000 veröffentlichte Destroyer das Album Thief. Thief wurde von vielen Kritikern als Anklage gegen die Musikindustrie interpretiert und bescherte Destroyer große Aufmerksamkeit.[2]

Nach der Veröffentlichung von Streethawk: A Seduction bei Misra Records, erlangte Destroyer unter seinen Fans so etwas wie Kultstatus. Nach dem großen Erfolg des Albums Mass Romantic der Supergroup The New Pornographers, auf welchem Bejar maßgeblich mitgewirkt hatte, nahm Bejar eine ausgedehnte Auszeit in Spanien. In dieser Zeit entstand der größere Teil der Songs für das nächste Album This Night.[3] Nachdem ihn Frog Eyes bereits bei mehreren Auftritten als Begleitband unterstützt hatte, brachte er Notorious Lightning & Other Works heraus. Bei diesen Neuinterpretationen von sechs Tracks des Albums Your Blues wirkt Frog Eyes ebenfalls mit.

Im Jahr 2006 erschien Destroyer’s Rubies und 2008 Trouble in Dreams. 2011 kam das von Kritikern überaus gut aufgenommene Album Kaputt heraus. 2020 erschien das Konzeptalbum Have We Met, das retrospektiv „einen Sound für das sich ankündigende neue Jahrtausend“[4] finden wollte.

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bejar bezeichnet den Stil von Destroyer als "European Blues". Oft wird Bejar's Musik mit der von David Bowie verglichen; die Band ist laut eigenen Aussagen beeinflusst von Pavement, Guided by Voices und einer ganzen Reihe weiterer Indie-Bands. Bejars Texte werden von Journalisten mit großer Regelmäßigkeit als kryptisch bezeichnet. Bejar leiht sich ganz offen Textstellen bei anderen Künstlern – oder aus verschiedenen Quellen (z. B.: Ronald Reagans "Evil Empire"). Your Blues wies Destroyers Stil in eine neue Richtung, nachdem dort orchestrale Elemente in ihre Musik eingeführt wurden und Midi-Instrumente ausgiebig zum Einsatz kamen.[2] Sein Album Ken (2017) klinge "nach dem düster-melodischen, britischen Indie-Pop der späten Achtziger", urteilte Annett Scheffel in der Süddeutschen Zeitung.[5]

Musikalische Kollaborationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Laufe der mehr als zehn Jahre, in denen Bejar unter dem Namen Destroyer auftrat und Alben aufnahm, gab es zahlreiche Besetzungswechsel unter seinen Mitmusikern. Dieses ständige Kommen und Gehen von Bandmitgliedern wurde bisweilen zum Anlass genommen, Destroyer als Soloprojekt zu bezeichnen, auch wenn Bejar darauf besteht, dass er Destroyer als eine Band sieht, bei der alle Mitglieder gleichermaßen ihre musikalischen Qualitäten einbringen. Bejar meinte in Interviews, er sei bei der logistischen Aufgabe, eine Band zusammenzuhalten, nie besonders gut gewesen.[6]

Bejar sagte, dass die aktuelle Besetzung wie bei den Aufnahme-Sessions für Destroyer's Rubies endgültig sei und so auch in Zukunft ohne weitere Änderungen auftreten werde. Viele der jetzigen Mitglieder haben mit Bejar bereits zusammengearbeitet und sind großenteils dadurch mit Destroyer verbunden, so zum Beispiel John Collins and Dave Carswell.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[7]
Kaputt
  US 62 12.02.2011 (1 Wo.)
Poison Season
  DE 54 04.09.2015 (1 Wo.)
  CH 94 06.09.2015 (1 Wo.)
  UK 90 10.09.2015 (1 Wo.)
  US 118 19.09.2015 (1 Wo.)
Have We Met
  DE 95 07.02.2020 (1 Wo.)
Jahr Titel Label
1996 We’ll Build Them a Golden Bridge Tinker
1997 Ideas for Songs Granted Passage Cassettes
1998 City of Daughters Endearing/Triple Crown Audio
2000 Thief Catsup Plate/Triple Crown Audio/Cave Canem
2001 Streethawk: A Seduction Misra/Talitres
2002 This Night Merge/Talitres
2004 Your Blues Merge/Talitres/Acuarela
2005 Notorious Lightning & Other Works (EP) Merge
2006 Destroyer’s Rubies Merge
2008 Trouble in Dreams Merge/Rough Trade
2009 Bay of Pigs (EP) Merge
2011 Kaputt Merge
2015 Poison Season Merge
2017 ken Merge
2020 Have We Met Merge
2022 Labyrinthitis Merge

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dusted Magazine Review von We'll Build Them a Golden Bridge
  2. a b Merge Records Homepage von Destroyer (Memento vom 23. April 2008 im Internet Archive)
  3. MISRA Records Homepage von Destroyer (Memento vom 19. Juli 2009 im Internet Archive)
  4. Wohltuend entspannter Umgang mit dem Wort „fuck“. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 8. März 2020]).
  5. SZ Nr. 250, 30./31. Oktober 2017, S. 13.
  6. Sixeyes Interview
  7. Chartquellen: DE CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]