Determinantal point process

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Ein determinantal point process (deutsch: determinantaler Punktprozess) oder kurz DPP ist ein Punktprozess, dessen -Punkt-Korrelationsfunktion eine Determinante eines Integralkerns ist. Solche Prozesse trifft man in der Spektraltheorie der Zufallsmatrizen, in der Kombinatorik, sowie im Machine Learning[1] und der Physik an.

In der Theorie der Zufallsmatrizen haben manche dieser Prozesse erstaunliche – sogenannte universelle – Eigenschaften und man erhält in vielen Situation den gleichen Prozess, unabhängig von der darunterliegenden Wahrscheinlichkeitsverteilung. Viele Fragen zu diesem Phänomen sind noch nicht geklärt und Bestandteil moderner mathematischer Forschung.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei ein lokalkompakter polnischer Raum und ein positiver Integralkern eines lokalen Spurklasseoperators .

Ein simpler Punktprozess ist ein determinantal point process, falls seine -Punkt-Korrelationsfunktion existiert und für jedes gilt

.

Erläuterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da Korrelationsfunktionen positiv sind, muss zwingend auch positiv sein.

Seien disjunkt, dann gilt

.

Pfaffian point processes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verallgemeinerungen der determinantal point processes sind pfaffian point processes, deren -Punkt-Korrelationsfunktion Pfaffsche Determinanten sind:

wobei ein antisymmetrischer Kernel ist:

und .

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele aus der statistischen Mechanik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fermion process und der Boson process.

Theorie der Zufallsmatrizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die empirischen Spektralmaße von einer großen Klasse von unitären Matrizen konvergieren (unter entsprechender Skalierung) zu determinantal point processes mit folgenden Kernen:

Sine2-Prozess
Airy2-Prozess

wobei die Airy-Funktion bezeichnet.

Universalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die , und -Prozesse charakterisieren die Eigenwerte einer großen Klasse von unendlichdimensionaler Zufallsmatrizen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Greg W. Anderson, Alice Guionnet, Ofer Zeitouni: An Introduction to Random Matrices. Cambridge University Press, 2009.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alex Kulesza, Ben Taskar: Determinantal Point Processes for Machine Learning. Now Publisher Inc, 2012, ISBN 978-1-60198-628-3 (englisch).