Diskussion:Alpiner Skiweltcup 1970/71

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Skiscout in Abschnitt Der Weltcup-Kalender
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Gesamt-Weltcup-Entscheidung[Quelltext bearbeiten]

Bei einer Berechnung nach dem aktuellem Punktesystem (damit auch ohne Streichresultate) hätte Thöni bei seinem ersten Gesamtsieg in 14 Rennen 1.041 Punkte errungen; Duvillard punktete zwar in 17 Rennen, doch bei "nur" 2 Siegen und 4 Podiums wären seine Ausbeute 913 gewesen - und Russel hatte in 9 Rennen zwar mit 3 Siegen und 5 Podiums eine gute Bilanz, doch dies hätte ihm 685 Punkte gebracht.

Dass Thöni erst im letzten Rennen den Gesamtweltcup hatte fixieren können, war in der "Arbeiterzeitung" vom 14. März auf Seite 14 nachzulesen. Bei einer Überprüfung stellte ich fest, dass sein Widersacher Henri Duvillard in diesem abschließenden Riesenslalom punktelos blieb. Er hätte für einen Sieg auf Grund meiner Berechnungen nur noch 10 Punkte und dann auch noch beim abschließenden Slalom bei einem Sieg 19 Punkte (mit jeweiliger Reduktion bei einem niedrigeren Platz) erzielen und damit Thöni überholen können (jedoch waren seine Slalom-Resultate in der laufenden Saison mit je zwei Platzierungen auf Rang 5 nicht dazu angetan, dies als realisierbar zu betrachten bzw. hätte es auf alle Fälle diverser so genannter "Big Points" bedurft. - Für Thöni waren aber die acht eingefahrenen Punkte auch nur mehr ein Streichresultat. --Skiscout (Diskussion) 21:35, 31. Jan. 2017 (CET).Beantworten

Auch Annemarie Pröll holte erstmals die große Kugel. In 19 Rennen würden (bei 7 Siegen und 4 Podiums) 1.355 Punkte zu Buche stehen, Konkurrentin Jacot wäre - in nur 13 Rennen mit 3 Siegen und 3 Podiums - auf 858 Punkte gekommen. -89.144.200.177 15:38, 2. Mär. 2016 (CET).Beantworten

Dass sie am 10. März 1971 den Sieg im Gesamtweltcup fixiert hat, ist der "Arbeiterzeitung Wien" vom 11. März 1971, Seite 13, zu entnehmen. Nancy Greene hat den bisherigen Damen-Rekord mit 191 Punkten in der Saison 1968 aufgestellt. --Skiscout (Diskussion) 21:22, 31. Jan. 2017 (CET).Beantworten

Saisonablauf[Quelltext bearbeiten]

Ich will hier einige Daten und Notizen anbringen; ich weiß nicht, ob da alles in den Artikel editiert werden kann, deshalb stelle ich diese Ausführungen vorerst auf die Diskussionsseite.

Bereits vor dem ersten Rennen gab es am 10. Dezember 1970 beim Abfahrtstraining in Bardonecchia (Sestriere) mehrere schwere Stürze, wovon auch Slalomweltmeisterin Ingrid Lafforgue und Claudio de Tassis betroffen waren, die sich das Schienbein brachen, womit sie für die Saison ausfielen.[1]. Bei den Herren schien Gustav Thöni nach dem Berchtesgaden-Slalom mit bislang 15 Punkten nicht in den ersten Zehn auf (es führte Jean-Noël Augert mit 68 Punkten, auf Rang 10 war Max Rieger mit 19). Nach dem Maribor-Wochenende mit Sieg und Rang 3 übernahm Annemarie Pröll erstmals die Weltcupführung, doch in den weiteren Rennen erwies sich Titelverteidigerin Michele Jacot stärker und holte sich vorerst einen klaren Vorsprung. Im Januar gab es auch diverse Absagen wegen Schneemangels: Die Damen-Abfahrt in Grindelwald entfiel (es wurde am 12. Januar ein zweiter, nicht zum Weltcup zählender Slalom, ausgetragen; Siegerin Françoise Macchi).[2] Die Lauberhorn-Rennen wurden in St. Moritz gefahren, wobei der Slalom am 17. Januar derart früh (9.30h/11.30h) angesetzt war, um danach die Läufer rechtzeitig für den am 18. Januar in Adelboden stattfindenden Riesenslalom zu bringen.[3] Nach diesem Rennen war Gustav Thöni erstmals Weltcup-Führender, er profitierte auch davon, dass der damalige Konkurrent Patrick Russel wegen der Streichresultate kaum mehr punkten konnte. Doch schon nach dem Kitzbühel-Slalom (auch hier entfiel die Abfahrt; es wurde am 23. Januar ein ebenfalls nicht zum Weltcup zählender Slalom ausgetragen, der auch von Jean-Noël Augert gewonnen wurde) - und weil Thöni punktelos blieb, setzte sich wieder Augert (102 Punkte) vor Henri Duvillard (95) und Thöni (90) an die Spitze der Weltcup-Wertung. Die entfallene Abfahrt wurde am 29. Januar in Megève nachgeholt. In Österreich lösten die unter den Erwartungen gebliebenen Resultate (Anlassfall waren die Kitzbühel-Rennen) sogar die Einschaltung der Politik seitens des für den Sport zuständigen Unterrichtsministers Leopold Gratz aus;[4] am 9. Februar kam die Meldung über die Schaffung eines »Austria Racing Teams«[5] und Rennsportchef Prof. Franz Hoppichler bezeichnete eine Einigung der Hersteller auch als Voraussetzung für sein Bleiben.[6] (Der österr. Skipool wurde dann am 27. September 1971 gegründet.[7]). Vom DSV kam am Wochenende 6./7. März die Nachricht, dass der bisher national beschränkte Skipool für (bestimmte) ausländische Produkte geöffnet wurde.[8]

Der Damenslalom in Saint-Gervais-les-Bains brachte eine Nervenanspannung für Weltcup-Leaderin Jacot, bei welcher im 1. Lauf die Zeitnehmung ausfiel; sie durfte (musste) daher wiederholen.[9]

Im Herrenbereich waren nach den Rennen in Megève die letzten Chancen für Karl Schranz, der sich zudem leicht verletzt hatte, vorbei. Und die Krise um ihn bestätigte sich auch darin, dass sein Skihersteller Franz Kneissl eine Veränderung im Betreuerteam des ÖSV forderte.[10] In weiterer Folge wurde Schranz (gemeinsam mit anderen Kollegen) für den Mürren-Slalom beurlaubt[11]

Weitere Absagen gab es für die Kandahar-Rennen in Mürren (4. bis 7. Februar) bezüglich der Abfahrten; vorerst wurde vom Veranstalter auf die Durchführung der Herren-Abfahrt verzichtet.[12] danach auch die für 5. Februar geplante Damen-Abfahrt abgesagt.[13]. In Crans Montana gab es zwecks der Kandahar-Kombination bei den Herren ersatzweise einen Riesenslalom am 5./6. Februar (nicht zum Weltcup zählend; Sieger Duvillard und Kombi-Sieger Jean-Noël Augert.[14][15][16]

Von 6. bis 14. Februar waren viele Läufer/innen bei den vorolympischen Wettkämpfen in Sapporo am Start und flogen danach über die Nordpolroute zur Fortsetzung der Weltcupserie nach Kanada. Siehe u.a.:[17]

Am 12. Februar überholte Pröll dank Rang 4 (damit 11 Punkte) beim Riesenslalom in Mont Sainte-Anne Jacot um einen Punkt (sie gab danach die Führung nicht mehr aus der Hand).[18] Die Herren hatten ihren Lauf am 12. und 13. Februar, wobei die Gesamtzeit 4:32.18 (dies war die Siegerzeit von Bernhard Russi) betrug; es war dies der längste Herren-»Riesen« der Weltcup-Geschichte; zuvor war es Schranz beim WM-Lauf am 9./10. Februar 1970 in ca. 4:19 Sekunden). Wiederum einen Führungswechsel gab es nach dem Herren-Slalom; nun war Russel mit 125 zu 115 gegenüber Thöni in Front.

Durch ihren Sieg in der zweiten Sugarloaf-Abfahrt (19. Februar) entschied Pröll den Disziplinen-Weltcup für sich.[19]

Am Samstagmorgen, 20. Februar, einen Tag vor dem Herren-RTL von Sugarloaf, verbrannten alle Skier der Schweizer Mannschaft in einer Wachs- und Gerätehütte nahe dem Ziel. [20] Und am selben Ort wurde bei einer FIS-Sitzung beschlossen, dass wegen der Teilnahmebeschränkung die Skirennen bei den Olympischen Spielen in Sapporo nicht zum Weltcup zählen. Die nächsten Vorentscheidungen standen in Heavenly Valley an: Im Damen-Riesenslalom (26. Februar) hätte Pröll mit Rang 3 endgültig den Weltcup für sich entscheiden können, doch sie (aber auch Jacot) schied(en) aus.[21] Im Gegenteil dazu rückte Thöni mit dem Sieg im „Riesen“ (27. Februar) seinem ersten Gesamtsieg im Weltcup ein großes Stück näher; nur mehr Duvillard hätte ihn gefährden können, doch hätte der Franzose in den beiden Schlussrennen (bei gleichzeitiger Punktelosigkeit des Südtirolers) zumindest einen Sieg und einen zweiten Platz benötigt, hätte nie Dritter werden dürfen. Der ausgewiesene Zwischenstand 155/135/125 war letztlich auch der Endstand der Saison, weil niemanden mehr (auch bedingt durch den »Streichmodus«) Punktzuwächse gelangen.

Nach der Rückkehr nach Europa trugen die jeweiligen Skiverbände ihre nationalen Meisterschaften aus.[22]

Die Finali brachten die endgültigen Entscheidungen, wobei vor allem Pröll, zuvor zweifache nationale Meisterin (Slalom, Riesenslalom) geworden, mit drei Siegen (überdies jeweils klare; davon im zweiten Abetone-Rennen mit 2.96 sec.-Vorsprung; es war dies der überhaupt größte Vorsprung der Weltcup-Geschichte in solchen Damen-Riesenslaloms, die nur in einem Durchgang gefahren wurden) zu einer Spätform fand. Während das Herrenteam der Schweiz recht positiv bilanzieren durfte, blieben die Damen (Vreni Inäbit brachte es mit ihrem 8. Rang in der Abfahrt in Pra-Loup am 28. Januar auf 3 Zähler, Rita Good konnte in den beiden letzten Riesenslaloms mit den Rängen 7 und 10 fünf Punkte einfahren) weit unter den Erwartungen.

Am 17. Mai 1971 beschloss der ÖSV-Hauptausschuss unter Präsident Dr. Heinz Klee die Vertragsverlängerung mit Prof. Hoppichler bis 31. Mai 1972.[23]

Rücktritte gab es von Rudolf Sailer (dem um nicht ganz neun Jahre jüngeren Bruder Toni Sailers) und Georges Mauduit. --Skiscout (Diskussion) 16:50, 11. Feb. 2017 (CET).Beantworten

Französinnen fehlten im abschließenden Riesenslalom in Åre[Quelltext bearbeiten]

Es waren, wie insgesamt der Seite 13 des "Sport-Zürich" vom 15. März 1971 zu entnehmen ist, offensichtlich nur Jacot und Macchi am Start; denn in einem weiteren Artikel auf dieser Seite, der über den zweiten Damen-"Riesen" in Abetone "reportiert", wird angedeutet, dass die Französinnen in Åre nicht mehr starten würden - und es findet sich auch keine im Klassement der Top 15. Zwar wäre es nicht auszuschließen, dass weitere teilgenommen haben; darüber schweigt sich "Sport Zürich" aus, doch eher scheint die Annahme, dass nur Jacot und Macchi gestartet sind, wahrscheinlich. Falls ich noch einen sicheren Quellenhinweis finde bzw. auch im umgekehrten Sinn eine Bestätigung über das Gegenteil meiner Vermutung, werde ich es anbringen - oder vielleicht weiß ein anderer Wikipedianer BITTE Bescheid? Danke und beste Grüße! --Skiscout (Diskussion) 21:03, 10. Jul. 2018 (CEST).Beantworten

Der Weltcup-Kalender[Quelltext bearbeiten]

Ich will diesen kurz und bündig anbringen, damit doch der eine oder andere Nutzer diverse Abweichungen noch besser erkennen kann. Beste Grüße!

Herren: 13.12. Sestriere Abfahrt; 16.-20.12. Val-d’Isère Abfahrt, Riesenslalom; 05./06. Januar Berchtesgaden Slalom Riesenslalom; 07.-11. Januar Madonna di Campiglio Slalom Riesenslalom; 16./17. Januar Wengen Abfahrt, Slalom; 18. Januar Adelboden Riesenslalom; 23./24. Januar Kitzbühel Abfahrt, Slalom; 29.-31. Januar Megève Abfahrt, Slalom; 05.-07. Februar Mürren Abfahrt, Slalom; 13./14. Februar Mount Saint-Anne Slalom, Riesenslalom; 20./21. Februar Sugarloaf Abfahrt, Riesenslalom; 27./28. Februar Heavenly Valley Slalom, Riesenslalom; 13./14. März Åre Slalom, Riesenslalom

Damen: 12. Dezember Sestriere Abfahrt; 4./5. Januar Maribor Slalom, Riesenslalom; 08./09. Januar Oberstaufen Slalom, Riesenslalom; 11.-15. Januar Grindelwald Abfahrt, Slalom; 18.-21. Januar Montafon Abfahrt, Slalom; 28.-31. Januar Saint-Gervais Abfahrt, Slalom; 05.–07. Februar Mürren Abfahrt, Slalom; 13./14. Februar Mount Saint-Anne Slalom, Riesenslalom; 20./21. Februar Sugarloaf Abfahrt, Riesenslalom; 27./28. Februar Heavenly Valley Slalom, Riesenslalom; 10./11. März Abetone Riesenslalom I, Riesenslalom II; 13./14. März Åre Riesenslalom[24] --Skiscout (Diskussion) 10:34, 9. Sep. 2019 (CEST).Beantworten

  1. Sestriere: Ingrid Lafforgue außer Gefecht. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 14.
  2. Die Weltcup-Abfahrt in St. Moritz; Untertitel: Grindelwald: Zwei Slaloms statt Abfahrtsrennen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  3. Sieger muss über Bärenkräfte verfügen – letzter Absatz. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  4. Gratz fordert: So schnell wie möglich handeln. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  5. Skierzeuger sind plötzlich einig. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  6. Noch kein Jubelruf Hoppichlers. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  7. Freudentag für Skisport. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  8. Deutschland erweiterte Skipool. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 14.
  9. Pröll hatte beste Nerven Jacot wiederholte den Lauf. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  10. Droht Karl Schranz ÖSV-Sperre? In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  11. Mürrens Damenabfahrt entfällt Untertitel Schranz...beurlaubt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  12. AK-Abfahrt in Crans Montana. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  13. Mürrens Damenabfahrt entfällt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  14. Statt Abfahrt Riesentorläufe. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  15. Schweizer wurden angepöbelt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 1.
  16. Duvillard wagte alles und gewann. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  17. Japan missachtet Fis-Anweisung. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  18. Pröll verdrängte Jacot von der Spitze. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 14.
  19. Pröll gewann auch zweite Abfahrt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  20. Schweizer Skier verbrannt. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 14.
  21. Pröll und Jacot ausgeschieden. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 13.
  22. Erster Titel an Ingrid Gfölner. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  23. Hoppichler bis 1972. In: Arbeiter-Zeitung. Wien, S. 15.
  24. „Termine der alpinen Weltcuprennen 70/71“. In »Tiroler Tageszeitung« Nr. 281 vom 5. Dezember 1970; Seite 39