Diskussion:Miklós Kozma

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Assayer in Abschnitt Anderungen zum Artikel über Miklós Kozma
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Geschichte der Karpatenukraine[Quelltext bearbeiten]

Die Revision von Trianon (Nem! Nem! Soha!) in der Region Karpatenukraine ging in zwei Schritten. Das könnte hier entweder ganz pauschal abgehandelt werden. Oder die Schritte müssen genau dargestellt werden (1= Erster Wiener Schiedsspruch; 2= Zerschlagung der Tschechoslowakei durch die Deutschen und der darauf folgende Zugriff (Annexion) Ungarns auf die für einen Tag "unabhängig" gewordene tschechoslowakische "Provinz" Podkarpatsko. --Goesseln 01:07, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Verstehe ich das richtig, dass Dir weitere Hintergrundinformationen bzw. Wikilinks fehlen?--Assayer 03:31, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten
nein, die Darstellung ist kurz (dagegen hätte ich nichts), aber ver-kürzt und damit irreführend.
Zitat heute: Regierungskommissar der nach dem Ersten Wiener Schiedspruch (typo) 1938 zurückgewonnenen Karpatenukraine.
der größte Teil der Kárpátalja wurde im März 1939 annektiert, nicht in der Folge des 1.WS vom 2.11.38, sondern der Zerschlagung der ČSR im März 1939.
die "Revision" der Komitate : +/- Komitat Ung und +/- Komitat Ugocsa 1938; +/- Komitat Bereg 1939; Komitat Máramaros 1939/1940 (2.WS)
nb. Ich bin auch eher für den Begriff "Revision" (Nem! Nem! Soha!) als den Begriff "Expansion", das hatte ich in dem Artikel Massaker von Kamenez-Podolsk auch schon mal angemerkt... --Goesseln 11:16, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten
ad a.) warum hast Du das nicht schon entsprechend geändert?
ad b.) verstehe ich nicht; den Begriff "Expansion" habe ich nirgends verwendet, wobei gerade Kozmas Vorstellungen von einem Großungarn deutlich über Revsionismus der Gebietsabtretungen hinausgingen.--Assayer 19:15, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Schrift[Quelltext bearbeiten]

Die korrekte Schreibweise ist:

auch wenn es bei WorldCat noch einen zweiten Eintrag [1] mit der Falschschreibung "Az összeomids" gibt. --Goesseln 17:28, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten

 Ok Nicht nur bei WorldCat, sondern auch beim BVB und der StabiBerlin, aber die dazu gehörige Karteikarte ist ja eindeutig.--Assayer 22:33, 9. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Anderungen zum Artikel über Miklós Kozma[Quelltext bearbeiten]

Ich möchte hier meine Anderungen im Artikel über Miklós Kozma (und seinen Onkel Andor Kozma) beweisen. Bitte mit Aufmerksamkeit durchlesen. Alle meinen Anderungen sind mit Quellen bewiesen, das ist keine "Schönfärberei". Ich leugne seinen Antisemitismus und Verantwortung nicht. Aber fordere historische Treue, Ehrlichkeit, Richtigkeit. Im originellen Artikel gibt es nicht nur Prekonzeption, sondern auch Irrtümer. Deshalb bestehe ich auf meinen Vorschlägen.--Leveldi23 (Diskussion) 16:40, 24. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Der Vater von Andor Kozma war Generalstaatsanwalt, er selbst studierte Jura, arbeitete im Versicherungsbereich, lange Zeit als Generalsekretär der größten ungarischen Versicherungsgesellschaft. Inzwischen arbeitete er auch als Journalist, zudem ausdrücklich im liberalen, also verhältnismäßig linken Flügel des Bürgertums. Er ist schnell beliebter Mitarbeiter der bürgerlichen, eindeutig liberal-demokratischen Zeitung unter dem Titel Az Újság (Die Zeitung), später vertrat er im Kreis (des jüdischen – Lev.23) Dichters József Kiss, unter der Dichter des derzeit Hauptorgans der progressiven Literatur, A Hét (Die Woche) programgemäß die städtische Dichtung. (Géza Hegedüs: Arcképvázlatok. Száz magyar író (Porträtskizzen, 100 ungarische Schriftsteller), Móra Ferenc Könyvkiadó (Verlag Móra Ferenc), Bp., 1980. Seiten 175-177. – (Autor ist jüdischer Abstammung – Leveldi23) „In seiner Persönlichkeit ist harmonisch die Denkweise der gebildeten, aufgeklärten Adels und bürgerlichen Intelligenz vereinigt geworden” (…) „er bestand auf der Herrschaftsrolle des Ungartums und der herrschenden Gesellschaftsordnung, aber er war flexibel und europäischen Gesinnung (…) sah und verurteilte die herrschaftliche Agrar-Reaktion (…) schrieb mit Mitleid über die Kleinmenschen des industriellen und Handelslebens und trat sich mit beinahe aufrührerischen Worten für die landarmen Bauer gegen die Großgrundbesitzer ein” (Seiten 684-685) A magyar irodalom története, I-VI. (Geschichte der ungarischen Literatur I-VI., Akadémiai Kiadó (Verlage der Ungarischen Akademie), Budapest, 1978, Band IV. Seiten 684-685)

Miklós Kozma machte Unterschied zwischen den „beheimateten” und den „einsickernden”, aus dem Osten (illegal) ankommenden Juden (…) Diese Form der „selektiven Antisemitismus” konnte auch auf Verständnis der beheimateten Juden rechnen. (Ormos Mária: Egy magyar médiavezér: Kozma Miklós – Ein ungarischer Medienanführer – I-II. Bände, Budapest, 2000, Verlag PolgART, II. Band, Seite 414.)

„Er versuchte die Zweisprachigkeit einzuführen, verordnete für die Staatsbeamten die obligatorische Kenntnis der ruthenischen Sprache und selbst begann ruthenisch zu lernen. Seine Bestrebungen jedoch stoßen auf den Widerstand der ungarischen Verständnislosigkeit und politischen Ungeschultheit.” (Fedinec Csilla: A magyar Szent Koronához visszatért Kárpátalja – Die zu der ungarischen Heilgen Krone zurückgekehrte Karpatenukraine -, 1938-1944, Verlag Jaffa, Budapest, 2015, Seite 147.) Kozma war der Überzeugung, daß es unmöglich ist, auf rassistischem Grund ein „posttrianonische” (Vertrag von Trianon, 1920, der 72% des historischen ungarischen Territoriums und ein Drittel der ungarischen Bevölkerung, cca. 3 Millionen Menschen abgetrennt hatte) Ungarn zu organisieren. Wenn die Ungarn beanspruchten ihr ursprüngliches historisches Gebiet, oder wenigstens einige seine Teile, dann müssen sie einen über die Nation und Volkstum erhebende Standpunkt vertreten und aufnehmen und verstehen den Fremden. (Ormos, Band II., Seite 779.)

Zigäuner und Ruthenen waren nicht auf der Liste - nicht bekannt, auf wessen Einfluß oder auf welche Überlegung (Ormos, Band 2., Seite 758.)

Der Stand der ausgewiesenen Menschen kann mit ew. 17 000 angegeben werden. Die Aussiedlung konnte überhaupt darum vollgebracht werden, weil das von der Karpatenukraine auf Osten legende ukrainische Gebiet zu jener Zeit unter der Besatzung der ungarischen Armee war (die Aussiedlungsaktion begann am 14 Juli 1941). Es gibt keine Spur dafür, daß im voraus eine Vereinbarung entweder mit der Wehrmacht, oder mit deutschen Organen getroffen worden wäre (…) Am Anfang August 1941 übergab die ungarische Armee das Gebiet der Wehrmacht, die gegen die Aussiedlungsaktion heftig protestierte, weil sie die deutschen Truppenbewegungen verhinderte und gefährdete. Das hatte zur Folge, daß die Aktion durch die ungarischen Behörden vorzeitig gebremst, und am 9 August 1941 auf Verordnung des Innenministers Ferenc Keresztes-Fischer endgültig abgestellt wurde. (Ormos, Band 2., S. 763).

Weder Kozma, noch der Ministerpräsident László Bárdossy, der Reichsverweser Miklós Horthy oder Keresztes-Fischer wollte Judenmörder sein (Ormos, S. 760). Es war nicht oder nur für wenige bekannt, daß die Deutschen hinter der Wehrmacht 4 sg. Einsatzgruppen abgehen ließen, mit der Aufgabe, auf dem besetzten Gebieten die Juden und die gefangengenommene führende Persönlichkeiten des sowjetischen Regime zu ermorden (…) Die Einsatzgruppe C hatte in den letzten Tagen August in der Umgebung von Kameniez Podolsk 23 600 Juden umgebracht. Bedeutender Teil dieser Menschen machten Ortsbewohner aus, aber unter den Opfern waren auch mindestens 10 000 aus Ungarn ausgewiesene Juden. Verschiedenen Schätzungen nach flohen ungefähr 2-3000 Menschen zurück, und wahrscheinlich ein Paar Tausend gelang sich in der Zone zu verstecken (…) Es ist aber zweifellos, das Kozma für den Beginn und Organiesieren der Aussiedlungsaktion große Verantwortung trägt. (…) Sondern nahm in deren Führung und in den Verhandlungen mit der deutschen Behörden nicht teil. Es ist nicht bekannt, wann er über die Ereignisse mehr oder weniger glaubwürdige Informationen erfuhr, die durch ihn später verstandene eigene Verantwortung ihn zutiefst niederschlug. (Ormos, Band 2, S. 764-765). Leveldi23 --Leveldi23 (Diskussion) 16:32, 24. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Schön, dass du den Weg auf die Diskussionsseite gefunden hast, hier können wir in Ruhe über alles sprechen.  Info: vorangegangen war dieser Austausch auf einer Benutzerdisk. @Assayer: schaffst du es in nächster Zeit, deine Quellen von damals rauszusuchen? Die von Leveldi23 geschilderte Version unterscheidet sich ja schon deutlich von deinem Artikel. --Johannnes89 (Diskussion) 16:53, 24. Dez. 2019 (CET)Beantworten
Vater und Onkel werden im Artikel ausschließlich deshalb genannt, um auf etwaige Einzelartikel verlinken zu können. Sonst müsste man belegen, wo genau die Einflüsse ihrer Biographien auf Miklos Kozma liegen.
Grundsätzlich bin ich gegenüber jüngerer ungarischer Historiographie zur Horthy-Ära und zum Antisemitismus skeptisch. Vgl. dazu Máté Rigó: A Hungarian Version of the Historikerstreit? A Summary of the Romsics-Gerő Debate among Hungarian Historians. (2013) Hier bin ich mir aber zudem nicht sicher, ob nicht die ein oder andere Einschätzung eher von Leveldi23 stammt als aus den angegebenen Belegen. So stimmt es, dass man auf Initiative Kozmas in den Volksschulen der Region den Unterricht in ruthenischer Sprache einführte. Aber das hatte nichts mit einer „toleranten Nationalitätenpolitik“ zu tun. Kozma hing vielmehr der Vorstellung an, die Ruthenen seien ein selbständiges, "ugro-ruthenisches" Volk. Als politischer Pragmatiker hoffte er, durch eine entsprechende Anerkennung die Sympathien der Ruthenen für die liberal-demokratischen Ordnungsprinzipien der tschechoslowakischen Zeit zu überwinden. (Frank Boldt, Widerstand, Kollaboration, Zusammenarbeit aus europäischer Perspektive in Deutschland und in der Tschechoslowakei von 1938-1968 (2003), S. 179) Raz Segal beschreibt Kozmas Politik als Komissar in der Kaparthenukraine zudem so: „Kozma not only embraced discriminatory actions against Jews and other groups in the region, which had begun immediately after the Hungarian occupation; he sought to alter completely the social makeup of Subcarpathian Rus' through harsh discrimination, daily violence, arrests and torture, political persecution, and, whenever possible, mass deportations—targeting Jews, Roma, and Carpatho-Ruthenians. These policies spelled great suffering and disaster for almost all the inhabitants of the region. As non-Magyars, they constituted “problems” to a Magyar-dominated “Greater Hungary.”” (Genocide in the Caparthians, Stanford UP 2016, S. 66)
Die Aussagen über einen “selektiven Antisemitismus“ (vermutlich wurde die Konnotation im Deutschen nicht bedacht) werden von Segal so eingeordnet, dass Kozma am 10. Juli 1941 zwar explizit keine Kapartho-Ruthenen, sehr wohl aber die Deportation von Flüchtlingen aus Galizien (= Juden) und Zigeunern (= Roma) ankündigte (sowie „ukrainischer Agitatoren“), dass aber erstere im größeren Weltbild der ungarischen Autoritäten immer mitgedacht waren. George Eisen und Tamás Stark weisen in ihrem Aufsatz „The 1941 Galician Deportation and the Kamenets-Podolsk Massacre: A Prologue to the Hungarian Holocaust“, in: Holocaust and Genocide Studies 27, no. 2 (Fall 2013): 207–241, darauf hin, dass die ungarische Fremdenpolizei Külföldieket Ellenőrző Országos Központi Hatóság, kurz KEOKH, die Gelegenheit der angekündigten Deportation nutzte, um tausende jüdische Flüchtlinge aus Internierungslagern und auch Juden aus Budapest loszuwerden (S. 221). Als Motivation sehen sie bei Kozma jedenfalls das Bestreben, die ökonomischen Ressourcen und den Besitz der kaparto-ukrainischen Juden als einziger Mittelschicht der Region der ungarisch-christlichen Bevölkerung zukommen zu lassen. (S. 219) Segal zitiert ferner Arpad Simenfalvy, den főispan von Ung und Ungvar vom 16. Juli, dass es allgemein bekannt sei, dass Kozma bei der Deportation der sogenannten „staatenlosen“ Juden auch gleich die Kapartenukraine von den „wandernden Zigeunern“ säubern werde. Einer Rezension des Buches von Csilla Fedinec entnehme ich, sie habe sich im Zusammenhang mit den Deportationen von Kamenenz-Podolsk und den nachfolgenden Massakern auch mit den Opfern unter den transkarpatischen Zigeunern beschäftigt (S. 159).
Kristzián Ungváry schreibt in „Master Plan? The Decision-Making Process behind the Deportations,“ in: Randolph Braham u. András Kovács (Hg.), The Holocaust in Hugary. 70 Years Later (2016), S. 115, Kozma sei ein enthusiastischer Unterstützer der Deportationspläne gewesen, etwa am 12. Juni 1941 gegenüber Horthy, obwohl er seit November 1939 über die Ermordung der polnischen Juden im Bilde gewesen sei. Eisen/Stark interpretieren Kozmas Bekenntnis kurz vor seinem Tod, die Ermordung der Juden der Region hätten die Ungarn zu verantworten, nicht als Eingeständnis von Schuld wie Maria Ormos, sondern als Eingeständnis, dass er über die Ermordung der kapartoukrainischen Juden Bescheid gewusst habe. (S. 228) --Assayer (Diskussion) 19:57, 25. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Zu Andor Kozma: ich glaube, daß Andor Kozma wurde hier ausschlißlich darum erwähnt, damit die völlig grundlose und verleumderische Behauptung über seinen angeblichen Antisemitismus hingezügt werden konnte. Kein einziger ungarischer Literaturwissenschatler hat solche Dinge behauptet, der Autor dieses Artikels hat keine Beweise für solche Behauptung! Bitte dieses Attribut "antisemitischer Dichter" sofort streichen, weil es so empörend und grundlos ist! Übrigens Andor Kozma ist Autor der bis heute der besten ungarischen Übersetzung der Tragödie Faust von J.W.Goethe (beide Teile) und auch Übersetzer der Tragödie Faust von Nikolaus Lenau.

"Hier bin ich mir aber zudem nicht sicher, ob nicht die ein oder andere Einschätzung eher von Leveldi23 stammt als aus den angegebenen Belege". - Ich habe alle meine Behauptungen mit Beweisen unterstützt (Buch, Band, Verlag, Jahr, Autor, Seite, usw.).

"So stimmt es, dass man auf Initiative Kozmas in den Volksschulen der Region den Unterricht in ruthenischer Sprache einführte. Aber das hatte nichts mit einer „toleranten Nationalitätenpolitik“ zu tun". - Ich zitiere noch einmal aus dem Buch von Mária Ormos: "Wenn die Ungarn beanspruchten ihr ursprüngliches historisches Gebiet, oder wenigstens einige seine Teile, dann müssen sie einen über die Nation und Volkstum erhebende Standpunkt vertreten und aufnehmen und verstehen den Fremden." (Ormos, Band II., Seite 779.)

- Daß Kozma eine "Magyariesierungspolitik" bestrebte, ist auch völlig grundlos, sogar lächerlich, weil die Ruthenen auch damals mehr als 80% der Bevölkerung ausmachten. Daß er die ruthenische Identität verstärken wollte, ist aber wahr: gegen die großukrainischen Ambitionen und die sowjetischer Propaganda. Gegenwärtig, in der heutiegen Ukraine sehen wir Bestrebungen der Ukranisierung (Staatssprachegesetz, Unterrichtsgesetz), und in der Karpathenukraine gibt,s keine ruthenische Schulen, die aber z.B. in der Woiwodina (Serbien) bei der dortigen ruthenischen Bevölkerung erlaubt is.

"Einer Rezension des Buches von Csilla Fedinec entnehme ich, sie habe sich im Zusammenhang mit den Deportationen von Kamenenz-Podolsk und den nachfolgenden Massakern auch mit den Opfern unter den transkarpatischen beschäftigt (S. 159)."

- Mária Ormos hat keine Beweise über die Deportation der Zigaunern gefunden. "Zigäuner und Ruthenen waren nicht auf der Liste - nicht bekannt, auf wessen Einfluß oder auf welche Überlegung" (Ormos, Band 2., Seite 758.) Csilla Fedinec schreibt: "Die Deportationen von Kameniez-Podolsk haben in sich auch Zigauneropfer gefasst, aber massenhafte Repressionen in ihrem Falle gab,s nicht" (S. 159). 

Ob Kozma und Horthy über den Holocaust wußte, ist ein anderes großes Diskussionsthema. Ich möchte hier mich damit nicht beschäftigen, aber darauf gibt,s nicht überzeugende Beweise.

„Kozma not only embraced discriminatory actions against Jews and other groups in the region, which had begun immediately after the Hungarian occupation; he sought to alter completely the social makeup of Subcarpathian Rus' through harsh discrimination, daily violence, arrests and torture, political persecution, and, whenever possible, mass deportations—targeting Jews, Roma, and Carpatho-Ruthenians. These policies spelled great suffering and disaster for almost all the inhabitants of the region. As non-Magyars, they constituted “problems” to a Magyar-dominated “Greater Hungary.”” (Genocide in the Caparthians, Stanford UP 2016, S. 66)

- Diese Behauptungen haben auch keinen Grund und Belege, alles sind grundlose Prekonzeptionen.

Assayer vermeidet die wichtigsten Fragen: daß es zwischen den ungarischen Behörden und den Deutschen keine vorherige Vereinbarung über die Aussiedlungsaktion gab, daß die deportierten Juden nicht der SS übergeben worden sind, weil das Gebiet in jener Zeit noch unter ungarischer Besatzung war, obwohl darum in den falschen Behauptungen dieses Artikels geht. Ich möchte endlich die Anderungen im Artikel sehen, und die Geschichtsfälschung aufheben lassen. --Leveldi23 (Diskussion) 10:44, 27. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Leider kann ich kein Ungarisch und kann nur die online-vorligenden Quellen aus dem Artikel via Google Translate checken, aber soweit ich das daraus beurteilen kann, gibt der Artikel die Biografie von Miklós Kozma ganz gut wieder, Assayer hat da gründlich recherchiert.
Während er auch begründete Zweifel an einiger deiner Quellen Leveldi23 geäußert hat, ist andersherum nicht zu erkennen, warum man den aktuell im Artikel vorhandenen Quellen misstrauen sollte. Für mich wirkt es so, als würden einige nationalistisch/geschichtsrevisionistisch eingestellte Historiker ein positiveres Bild von ihm zeichnen, aber neutrale Quellen das aussagen, was aktuell auch im Artikel über ihn steht. Insofern sehe ich da nicht wirklich Änderungsbedarf. --Johannnes89 (Diskussion) 17:48, 28. Dez. 2019 (CET)Beantworten
Das Zitat von Maria Ormos („Wenn die Ungarn beanspruchten ihr ursprüngliches historisches Gebiet…“) belegt nicht, dass Kozma eine tolerante Nationalitätenpolitik umsetzte. Nicht nur ist nicht klar, ob das ein Kozma-Zitat nach Ormos oder ein Zitat Ormos‘ ist. Es kommt vor allem über eine Absichtserklärung nicht hinaus. Den Punkt der Magyarisierungspolitik könnte man im Licht neuerer Forschung freilich präzisieren: Raz Segal argumentiert, dass eine „Magyarisierung“ im Sinne einer Assimilation anderer Volksgruppen im Bezug zur ungarischen Volksgruppe zwar vor dem Ersten Weltkrieg betrieben worden sei, aber dass der verlorene Erste Weltkrieg hier eine grundlegende Änderung provoziert habe, nämlich: „The guiding political principle in imagining “Greater Hungary” now shifted from “magyarization” to exclusion.“ (S. 66) In diesem Sinne begann man bereits unmittelbar nach der Besetzung der südwestlichen Teile der Kapartenukraine im November 1938 mit der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung. Bis Dezember 1939 waren bereits mehrere tausend Juden ins Niemandsland bzw. nach Polen abgeschoben worden. Dass die ungarische Armee im Juli 1941 für kurze Zeit Ostgalizien besetzt hatte, bot dann die Gelegenheit viel umfassenderer Deportationen. (Segal, 66-71). Oder, wie Eisen und Stark formulieren: “By July 10, the Hungarian Rapid Deployment Force (Gyors Hadtest) embedded within the Carpathian Group had occupied Kamenets-Podolsk. This presented an unparalleled opportunity for the subsequent and unprecedented mass murder in Galicia of Hungarian Jews.” (S. 213) Was man im übrigen selbst von der Arbeit und den Bewertungen Segals oder Eisen/Starks hält, ist für Wikipedia-Artikel nicht relevant, denn es handelt sich zweifellos um reputable Forschungsliteratur.
Zur Übergabe an die SS vgl. den angegebenen Beleg Randolph Braham: „By August 19, 1941, 15,567 Jews had been handed over to the SS. Approximately 3,000 more had been transferred by the end of the month, when the operation was completed. The transferred Jews were first taken by the SS in trucks to the vicinity of Kolomea (Kolomyya). From there they were marched in columns of three to four hundred to temporary homes around Kamenets-Podolsk. En route they often were attacked by armband-wearing Ukrainian militiamen, who robbed them of their possessions. Those who refused to yield their valuables were killed. (S. 32) Nach anderen Angaben wurde in den ersten Augusttagen damit begonnen, täglich rund 1000 Personen ins ungarische Besatzungsgebiet zu transportieren. Ob die Ungarn von vornherein beabsichtigten, die Juden erschießen zu lassen, ist ungeklärt. Ungarische Truppen nahmen die Deportierten in Empfang und brachten sie mit Unterstützung ukrainischer Miliz über Kolomea schließlich nach Kamenetz-Podolsk. Kleinere ungarische Verbände setzten dies auch nach dem Abzug des ungarischen Karpatenkorps fort. 18.000 Juden kamen so nach Galizien, 11.000 davon nach Kamenetz-Podolsk. Da die deutschen Behörden auf die Ankunft der ungarischen Juden nicht vorbereitet waren und die Ungarn eine Rücknahme ablehnten, wurde in dieser Situation wurde am 25. August eine Konferenz im HQ des Generalquartiermeisters des Heeres abgehalten, mit dem Ergebnis, die Juden ermorden zu wollen. (Thomas Sandkühler, „Endlösung“ in Galizien, 1996, S. 131)
Bei der Bewertung der Vorgänge sieht die Forschung in dem Massaker einen „qualitativen Sprung“ des NS-Judenmords, wobei Verantwortliche vor Ort in einer offenen Situation die Initiative ergriffen und improvisiert hätten. Umgekehrt muss man auch sehen – darauf hat schon Raul Hilberg hingewiesen – dass die Rumänen tausende von ihnen aus der Bukowina und Bessarabien deportierte Juden wieder zurückgenommen hätten. (Vgl. Mallmann im Jb für Antisemitismusforschung, 2001) Deshalb wird die ungarische Rolle in den Kontext des ungarischen Antisemitismus gestellt. Eisen und Stark sehen in der Deportation kein außergewöhnliches Ereignis, sondern eine Form „ethnischer Säuberung“, für die es seinerzeit Vorbilder gegeben habe und die in der Ideologie der ungarischen extremen Rechten schon länger populär gewesen sei. Sie verweisen auf die radikalisierte Politik der KEOKH während der 1930er Jahre. Bei den am 12. Juli 1941 autorisierten Deportationen habe das ungarische Militär die Deportierten nach Südost Galizien abgeschoben und dadurch “leaving them at the mercy of Ukrainian militias and German SS companies.“ (S. 218) Die Initiative und Konzeption dieses „Bevölkerungstransfers“ sehen sie bei Kozma. „The government commissioner had drafted plans for the deportations even before KEOKH issued its first official decree on the matter. The string of pronouncements he issued in early 1941 reflected the prevailing views held by a majority of the ruling class regarding the “foreign” Jews”. (S. 219) “The original documents and scholarly works strongly suggest that Government Commissioner for Carpatho-Ruthenia Miklós Kozma initiated the deportation.” (S. 221)
Ganz entscheidend ist die Situation vor Ort und die ist uneinheitlich bis widersprüchlich: "While KEOKH provided lists of potential deportees, local authorities, as well as the military, interpreted the directive as they saw fit. This inconsistency not only reveals the weakness in lines of authority and communication between the leadership of the country and second-tier administrators, but also points to high levels of corruption.” (S. 222) Fast zeitgleich mit dem Massaker schob ungarisches Militär mehr als tausend Juden über den Dnjester nach Galizien ab. Obwohl die Einsatzgruppe Tarnopol die Juden sofort zurücktrieb, wurden sie nicht mehr über die ungarische Grenze gelassen. (S. 225) Aus Ungarn deportierte Juden fielen in den kommenden Monaten zu tausenden weiteren Aktionen zum Opfer. Der Erlass von Ferenc Keresztes-Fischer vom 8. August 1941 rettete zwar einige tausend Juden, beendete aber nicht die gesamte Aktion (S. 229). Zudem wurden bis zu einem weiteren Erlass am 28. Oktober 1942 Flüchtlinge, die nach Ungarn zurückwollten bzw. dort gefasst wurden, wieder nach Galizien abgeschoben, wo sie erschossen wurden.
D. h. es gibt unterschiedliche Angaben, ob Roma von den Deportationen betroffen waren oder nicht. Kategorisch auszuschliessen ist es jedenfalls nicht, angesichts der Quellenlage eher wahrscheinlich. Von einem „Antisemitismus“ zu sprechen, der auf „Verständnis der beheimateten Juden“ stoßen konnte, ist verharmlosend. Einerseits ging es um die Spaltung der jüdischen Gemeinde, die auf Ressentiments gegenüber den „Ostjuden“ zählen konnte. Andererseits waren von den Deportationen auch tausende assimilierte Budapester Juden ebenso betroffen wie ihre nicht-jüdischen Angehörigen, die mit abgeschoben wurden. Die Deportationen wurden nicht am 9. August „endgültig abgestellt“. Das war angesichts der verwirrenden Autoritäten gar nicht möglich. Dass es keine Vereinbarung mit den Deutschen bzgl. der Deportationen gab, hat wesentlich zum Entschluss zum Massenmord beigetragen, wie auch die Weigerung, die Menschen zurückkehren zu lassen. Das Massaker wurde nicht durch Angehörige der EG C begangen, sondern von der Stabskompanie Friedrich Jeckelns, dem Polizeibataillon 320 der ORPO, ukrainischen Milizen und wahrscheinlich auch von ungarischen Soldaten. Eisen und Stark halten die Beteiligung ungarischer Einheiten an den Erschießungen für wahrscheinlich, wenngleich nicht vollständig dokumentiert. (213f.) Andere Einheiten hingegen hätten Juden vor ukrainischen Milizen beschützt. (S. 225)--Assayer (Diskussion) 20:51, 28. Dez. 2019 (CET)Beantworten