Diskussion:Phänotypische Variation

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Meloe in Abschnitt Widerlegung menschlicher Unterarten oder Rassen
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Zur Entstehung dieses Artikels[Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist eine in der Diskussion von Genetische Variation ausführlich besprochen Ausgliederung. Ventus55 (Diskussion) 11:47, 5. Okt. 2015 (CEST)Beantworten

Widerlegung menschlicher Unterarten oder Rassen[Quelltext bearbeiten]

Was bedeutet denn die Aussage "Nahezu keine Menschengruppe war lange genug geographisch isoliert, um Merkmale herauszubilden, die groß genug sind, um im biologischen Sinn von verschiedenen Unterarten des Menschen oder Rassen sprechen zu können."? Nahezu keine ist nicht keine, wenn dies also eine Beweisführung gegen Unterarten oder Rassen des Menschen sein soll, führt sie sich selbst ad absurdum. Allenfalls könnte man daraus ja vielleicht schlußfolgern, daß es "nahezu keine Rassen oder Unterarten" gibt?  ;-)

Das hieße allerdings, irgendwie gibt es doch welche. Und "fließende Übergänge", wie im Artikel genannt, sind, wo vorhanden, alles andere als ein Beweis dagegen. Die gibt es auch im Tierreich.

Geografische Isolation von menschlichen Populationen ist allenfalls ein begünstigendes Merkmal, doch keineswegs eine Voraussetzung genetischer Isolation. Die beobachteten fließenden Übergänge gelten für unseren näheren Raum, also Eurasien plus x. Andernorts gibt es menschliche Populationen ohne jegliche Vermischung über Hunderte, Tausende ja Zehntausende von Jahren. Die zeitlich extremsten Beispiele sind wohl die Aborigines Australiens und die Khoisan des südlichen Afrika, hier ist von etlichen Zehntausend Jahren bis an die Aboriginee-Überlieferung von bis zu 250.000 Jahren auszugehen. Das wäre lange vor dem Aussterben bzw. der Absorption des Neandertalers in Eurasien!

Die Khoisan wurden übrigens auch schon in früherer Zeit seitens der Weißen als rassisch keinesfalls Neger erkannt, man bezeichnete sie im Gegensatz als gelbe Rasse und den Mongolen ähnelnd. Genetisch hat man in neuerer Zeit eine nähere Verwandtschaft mit Europäern, insbesondere Mittelmeeranrainern wie den Italienern festgestellt.

Die australischen Ureinwohner waren wirklich lange isoliert, anders ist es aber bei den Khoisan: die lebten nie auf einer Insel, sondern immer entlang sich ändernder, umkämpfter Grenzziehung. Erst mit den vordringenden Bantus, dann auch mit Europäern. Es gab aber nie nennenswerte Vermischung. Und wo es sie durch Vergewaltigung, Sklaverei usw. doch gab, wurden die Mischlinge nicht etwa in ihre mütterlichen Stämme einfach integriert, sondern sie bildeten völlig neue, sog. Bastard-Stämme. Die Bondelzwaart, die Witboi, die Topnaar in Südwestafrika (aber auch in Süd- und Mittelamerika gab es das gleiche Phänomen). Die Ursprungs-Ethnien blieben genetisch unbeeinflußt oder fast unbeeinflußt.

Für die Wissenschaft heute sind natürlich genau solche Beispiele extrem interessant. Der Ideologie heute sind sie ein Dorn im Auge. Wikipedia erhebt den Anspruch von Wissenschaftlichkeit, verhält sich aber absolut im Geiste dieser Ideologen, was sehr schade ist. Als sagenhaft wertvolle Quelle zu allem Wissenschaftlichen enthält Wikipedia zu fast allen politischen Themen sowie allen zeitgeistigen nur einseitig ideologischen Müll.

Das ist eine Schande! Und dann bekomme ich eine Spendenaufforderung, um die Unabhängigkeit und Objektivität sichern zu helfen. Hahaha! Schmeißt alle Antifas und sonstigen Linksradikalen raus, habt da endlich mal ein wachsames Auge, so wie ihr es gegen rechts schon lange habt! Und werdet eurem Anspruch endlich mal gerecht. (nicht signierter Beitrag von 79.238.23.102 (Diskussion) 22:19, 13. Sep. 2019 (CEST))Beantworten

Du hast recht, "fließende Übergänge" zwischen Populationen sind kein Beweis gegen die Existenz von Unterarten ... schlicht und einfach, weil der Begriff "Unterart" eine Konvention darstellt, über die man sich trefflich streiten kann. Lies mal Unterart#Unterart in der Anthropologie, ist hilfreich zum Verständnis. Die ganze Diskussion um menschliche Unterarten oder Rassen hat demnach nichts, aber auch gar nichts mit Objektivität zu tun, sondern ausschließlich mit Weltanschauungen! Der "Linksradikale" bezieht die geschichtlichen Greuel mit ein, die am Rassebegriff hängen und kommt zu dem Schluss: Es gibt keine Rassen oder Unterarten, weil – und das ist eine sehr wichtige Erkenntnis! – uns Menschen weitaus mehr verbindet als unterscheidet. Braucht man nur unvoreingenommen hingucken und schon wird das klar. Der "Rechtsradikale" glaubt, dass der historische Missbrauch keinen Einfluss auf die Wissenschaft nehmen sollte, weil er – durchaus nicht unberechtigt – sieht, dass die Einteilung, die man bei vielen Tieren vornimmt, beim Menschen tabu ist. Wer hat nun wirklich Recht? Da beide Ansichten ideologische Züge tragen, kann man das nicht beantworten – und ich denke, Wikipedia wird dieser Neutralität auch in der Regel gerecht. Ich sehe das leidenschaftslos: Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Populationen – sichtbare und unsichtbare –, die je nach Dauer der Isolation oder bewussten Abgrenzung größer oder kleiner sind. Aber was bitteschön bringt es in einer globalisierten Welt mit immer größeren globalen Problemen, die wir alle (mehr oder weniger) verursacht haben und die wir nur gemeinsam lösen können, wenn wir uns mit dem "Konzept der kleinen Unterschiede" zwischen uns aufhalten? Wahre Menschen werden wir erst, wenn es uns gelingt, ein "großes WIR-Gefühl der Mitte" zu entwickeln, dass alle Menschen dieser Erde einbezieht. Gruß --Fährtenleser (Diskussion) 07:10, 14. Sep. 2019 (CEST)Beantworten

Danke für Deine gelassene und objektive Antwort. Ich stimme mit Dir überein, daß die Menschheit unter Betonung des Gemeinsamen zu einem WIR finden soll. Aber warum man dabei nicht auch die Unterschiede sehen und sich ggf. daran erfreuen sollen, warum nicht Eigenarten bewahren, ist mir nicht klar? Also Gleichmacherei schießt über das Ziel heraus und hat an sich nichts Positives.

Auch wenn ich wie der "Linksradikale" die historischen Greuel und das Leid durch Rassismus (genau genommen ist das heute noch lange nicht vorbei, sei es weil es Nachwirkungen gibt, wo der Rassismus an sich eigentlich beseitigt ist oder sei es fortbestehender Rassismus) sehe, ziehe ich andere Schlußfolgerungen. Der Linksradikale setzt auf Zwang von oben; was er als Problem erkennt, sucht er zu beseitigen (das können dann auch schon einmal zu beseitigende Menschen sein). Sprache wird verändert, Wissenschaft wird verändert, nach rein politischen, gern moralisch begründeten Vorgaben. Ein guter Weg?

Was Du als Position des "Rechtsradikalen" beschreibst, ist eigentlich die Position der Vernunft. Natürlich stellt sich jeder (darüber nach-)denkende Mensch die Frage, wieso es bei allen höheren Säugetierarten Unterarten oder Rassen gibt und bei der höchstentwickelten plötzlich nicht. Obwohl er doch Merkmale sehen kann, die eine Gruppe von Menschen von einer anderen gut erkennbar unterscheidet (z.B. "Pfefferkornhaar" bei Khoisan und nur bei diesen, Mongolenfalte u.v.m.). Das ist ein Anschlag auf das Denken, auf die Intelligenz, auf das Menschsein. Der Linksradikale oder Ideologe beseitigt das Problem, indem er wie der Folterer den Winston Smith in "1984" versucht zu zwingen zu sagen, daß 2+2=5 sei. Und er soll es nicht nur sagen, sondern davon zutiefst überzeugt sein. Darum sehe ich das ganz und gar nicht leidenschaftslos, das ist nicht so harmlos, wie Du sagst.

Daneben ergeben sich auch ganz praktische Probleme. Es gibt Gründe, Menschen mit ihren herkunftsmäßig bedingten Eigenheiten zu erkennen und zu kategorisieren. Man weiß zum Beispiel heute, daß unterschiedlichrassige Menschen unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Hier ist die Beachtung wichtig im Interesse jedes Einzelnen. Auch in anderen Zusammenhängen kann eine passende Auswahl wichtig sein, sagen wir bei polizeilichen Personenbeschreibungen. Es ist geradezu sträflich hier die Erfolgsquote von vornherein abzusenken, indem man z.B. nur "einen jungen Mann" sucht. Helle oder dunkle Hautfarbe bzw. asiatische Augen sind durchaus erwähnenswert, reichen aber bei weitem nicht aus. Ein Schwarzafrikaner, ein Melanesier und ein Aboriginee Australiens sehen recht unterschiedlich aus, teilen aber eine sehr dunkle Hautfarbe.

Und hier kommt es zu einem Kuriosum: weil man ja nicht mehr sagen darf, was man eigentlich meint, werden Ersatzbegriffe erfunden, über die man sich ausschütten möchte vor Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. "Südländischer Typ", interessant, wo liegt denn dieses Südland? Große Teile der Welt liegen südlich von uns. Man muß wissen, daß hier türkisch oder arabisch aussehende Menschen gemeint sind, spanisch oder italienisch aussehende dagegen eher nicht. "Maximalpigmentierter" (Neger) ist leider keine kabarettistische Erfindung. Die Zeiten, als "Neger" völlig normal war, habe ich noch erlebt. Ist gar nicht so lange her, 80er und 90er. Dabei war das Wort ja, ebenso wie da echt deutsche "Mohr" nie ein Schimpfwort, anders als "Nigger". Es ist einfach die eingedeutsche spanische Bezeichnung für schwarz. Negerküsse gibt es nicht mehr, ebensowenig Mohrenköpfe. Ein durchschlagender Sieg!

Ebensowenig Erfindung, sondern verordnete Realität in Polizeimeldungen: "mobile ethnische Minderheit" (Zigeuner). Pure Idiotie auch die "Sinti und Roma" als Ersatzwort, denn Sinti sind eine Teilmenge der Roma und Roma schließen nicht alle Gruppen von Zigeunern ein (Jenische und sog. Ägypter z.B. nicht). Völlig unnötig. Von persönlichen Bekannten aus der Schweiz weiß ich, daß Zigeuner sich selbst mit Stolz als solche bezeichnen. Nur die politischen Funktionäre tun dies mit Bedacht nicht.

Was soll dieser Schwachsinn, warum tun wir uns das an? Machen wir damit etwa historisches Leid wieder gut oder verhindern neues? Ich fürchte, nein.

Und weil, wie dargelegt, nun einmal ein Bedarf an solcher Kategorisierung besteht (was der Mensch beobachten und unterscheiden kann, das will er auch beschreiben können), sind diese Kategorien ja wider alle Bemühungen der Linksradikalen auch keineswegs abgeschafft. Man redet heute halt von Ethnie oder Phänotyp und meint das Gleiche wie früher.

Und nein, die Wikipedia wird in solchen Zusammenhängen einem auch nur einigermaßen neutralen Standpunkt keineswegs gerecht, Fährtenleser, leider. In der Wikipedia stehen Behauptungen wie "die Unterschiede innerhalb einer ethnischen Gruppe seien größer als die zwischen solchen Gruppen", und das ist, mit Verlaub, einfach nur Rotz. Es gibt keinen einzigen Isländer mit Pfefferkornhaar, der irgendeinem San genetisch näher stehen als jedem einzelnen Isländer. Wer so etwas behauptet, lügt, und das tut Wikipedia aus politischen Gründen. Und u.a. darum ist sie, trotz enormen Wissensschatz, auch keine anerkannte Enzyklopädie und an keiner (deutschen) Schule als Quelle zugelassen. Was ich traurig finde, darauf wollte ich ja hinweisen. (nicht signierter Beitrag von 91.62.254.122 (Diskussion) 21:12, 14. Sep. 2019 (CEST))Beantworten

Hallo anonymer Nutzer, Gleichmacherei (siehe auch McDonaldisierung) schadet der kulturellen Vielfalt und das ist sicherlich negativ zu bewerten, denn Vielfalt ist das Reservoir für zukünftige Anpassungen – nicht nur in der Natur. Woher stammt das Bild, dass du von "linksradikaler Politik" zeichnest? Meinst du etwa die Russifizierung der kleinen Völker Sibiriens, die aktiv und besonders stark während der Sowjetzeit verfolgt wurde und wo angeblich auch Schamanen "beseitigt" wurden? Natürlich gibt es das, aber ich bezweifle, dass das nur linksradikale Auswüchse sind! Du schreibst auch: "Wissenschaft wird verändert, nach rein politischen, gern moralisch begründeten Vorgaben" und beziehst auch das nur auf die Linksradikalen. Wie kommst du darauf? Jegliche Wissenschaft unterliegt Paradigmen, die vom Zeitgeist, aber auch von den Weltanschauungen der Herrschenden und der Wirtschaft geprägt sind – egal ob links, rechts, oben oder unten!
Dann kommst du wieder auf die alte Rassenkiste zurück und lässt dich – nach meinem Gefühl – von der rechtsradikalen Ideologie gefangennehmen. Nochmals: Streng biologisch betrachtet "gibt" es keine Unterarten bei höheren Säugetieren, sondern das ist nur eine Konvention, die eingeführt wurde, um etwa eine beginnende Isolation bzw. die Trennung einer vormals homogenen Population anhand bestimmer phänotypischer oder genetischer Merkmale "sichtbar" zu machen. Da diese Tiere sich jedoch weiterhin kreuzen könnten, gibt es keine biologisch konkretisierbare Grenze. Und was die Rassen betrifft, so wird dieser Ausdruck nur noch für die bewusste Zuchtwahl von Haustieren verwendet. Insofern ist es ebenfalls eine Konvention, beim Menschen nicht (mehr) von Unterarten oder Rassen zu sprechen, weil es (zumindest heute) praktisch keine genetisch isolierten Gruppen gibt und weil diese Zuschreibung in der Vergangenheit zu enorm großen Leid bei den Völker geführt hat, denen man (wie etwa bei Hunderassen) bestimmte Charaktereigenschaften oder gar geistige Unterlegenheit usw. angedichtet hat. Damit wurde das Rassenkonzept zur Waffe gegen fremde Kulturen, über die man sich irgendwie erheben wollte. Das ist in meinen Augen rechtsradikal – und alles andere als vernünftig! Es ist ein rückwärtsgerichtetes Weltbild. Deine Beispiele muss ich leider auch zurückweisen, denn das "Pfefferkornhaar" kommt bei den Khoisan zwar gehäuft vor, findet sich aber auch – und vor allem in fließenden Übergängen – auch bei anderen, benachbarten Populationen. Noch mehr trifft das auf die "Mongolenfalte" zu. Das lässt sich nicht sinnvoll abgrenzen, sondern ist so wie die Tatsache, dass einige Menschen Sommersprossen haben und andere nicht. Für das Rassenkonzept werden schlicht und einfach Grenzen gezogen, wo keine sind! Natürlich sieht man deutliche Unterschiede, wenn man eine Gruppe Chinesen neben eine Gruppe Schweden stellt; aber wenn man ein dutzend weiterer Vertreter von europäischen und asiatischen Populationen dazwischen stellt ... wo ist dann die Grenze? 2+2=5 ist Mathematik, da sind die Grenzen "Programm", aber in den Naturwissenschaften sind Grenzen in aller Regel eher künstlich gezogen als echt (je näher man rangeht, sozusagen).
Und ja, es ist nicht harmlos, aber genau aus dem umgekehrten Grund: Weil es Leute gibt, die solche beliebig zwischen Menschengruppen gezogenen Grenzen nutzen, um diesen Gruppen außer körperlichen Unterschieden noch alles mögliche andere zuzuschreiben – häufig, um sich selbst davon abzugrenzen. Wie das Wort schon sagt: "Sich abgrenzen" ist ein willentlicher, konventionaler Akt, der nicht auf wissenschaftlich haltbaren Fakten beruht.
Deine weiteren Ausführungen belgen nicht das Rassenkonzept, sondern ließen sich auch leicht ganz neutral ohne die ganzen negativen Konnotationen, die am Rassenbegriff hängen (denn das Einbeziehen historischer Entwicklungen in die Begriffsbildung ist ein Zeichen von Weitsichtigkeit). Statt "unterschiedlichrassige Menschen reagieren unterschiedlich auf Medikamente" kann man genauso den nicht negativ belegten Populationsbegriff verwenden ... Worte haben große Macht! Meine Tochter etwa hat als Jugendliche einmal extrem sauer auf den Satz "Du bist eine Schlampe" reagiert, weil sie darunter etwas ganz anderes verstand als ich (für mich hieß das nur, dass sie keinen Wert darauf legt, ihr Zimmer in Ordnung zu halten). Hätte ich wie die Rechtsradikalen dabei bleiben sollen? Warum sollte ich sie weiter verletzen, was ja auch gar nicht mein Ziel war? Wäre doch verdammt dumm gewesen, oder? Nichts anderes ist das mit dem Rassebegriff: Obwohl es aus verschiedenen Gründen (z.B. in der Gerichtsmedizin) ab und zu Sinn macht, irgendwo solche Grenzen zu ziehen, ist es schlicht respektlos, mit dem Begriff zu hantieren, obwohl man weiß, dass z.B. Juden diesen Begriff vermutlich nicht neutral sehen.
Manche politisch korrekten Begriffe sind in der Tat an den Haaren herbeigezogen und ich habe keine Probleme damit, wenn ein Afrikaner mich als "Weißen" bezeichnet und damit ebenfalls eine Rassenkategorie verwendet. In diesen Punkten gebe ich dir Recht und ich weiß, dass es viele Sámi in Lappland gibt, die sich selbst als "Lappen" bezeichnen und Alaska-Natives als "Eskimo", obwohl das beides auch verpönte Begriffe sind. Aber auch hier sollte man nicht nur schwarz-weiß sehen, sondern von Fall zu Fall differenzieren. Wenn etwa ein Schwarzer "Neger" als Beleidigung empfindet, würde ich ihn selbstverständlich nicht so bezeichnen. Das trifft sicherlich auch auf "Zigeuner" zu, den dieser Begriff hat gleich einen ganzen Haufen negativer (falscher!) Ideen anhängen: "Die klauen alle, sind faul und vermehren sich wie die Hasen". So ist es wohl eher keine Idioti, sondern respektvoll, für solche Gruppen deren Eigenbezeichnung zu verwenden. Da kann man nichts falsch machen, auch wenn Sámi sich selbst manchmal als Lappen, Yupi als Eskimo oder Roma als Zigeuner bezeichnen. Wenn du anonymer Wiki-Nutzer etwa einen Freundeskreis hättest, die sich stolz "Zielpisser" nennen würden, dann wäre es möglicherweise daneben, wenn andere Leute euch so bezeichnen würden, oder? Insofern ist es doch klug, respektvoll und diplomatisch, wenn politische Funktionäre versuchen, möglicherweise beleidigende Bezeichnungen zu vermeiden! Auch der "südländische Typ" ist nicht falsch, da man einem Menschen nicht wirklich seine Herkunft ansieht – und es doch mal ein Italiener sein könnte. Dieser "Schwachsinn" mit den Bezeichnungen macht natürlich kein altes Leid wieder gut ... aber meine Tochter hat wieder mit mir geredet, als ich die "Schlampe" zurückgenommen habe. Es ist ein Zeichen von Mitgefühl, Toleranz und Respekte, die Befindlichkeiten des Gegenübers zu beachten, würde ich sagen.
Bedarf an Kategorisierungen besteht in der Tat, da unsere Gehirne die Welt gar nicht anders verstehen können. Aber andererseits sind wir ja – nach deinem Nebensatz – die "höchst entwickelte Säugetierform", die in der Lage ist, auch sinnlose, falsche, verstörende oder übelmeinende Kategorisierungen zu erkennen und zu vermeiden. Ich sehe sehr wenig Grund, das Konzept der Unterart oder Rasse beim Menschen als wissenschaftliche Kategorie zu nutzen und du liegst absolut falsch, wenn du behauptest, mit Ethnie oder Phänotyp sei das gleiche gemeint! Und dass solche negativ konnotierten, historisch verhunzten, abwertenden und respektlosen Begrifflichkeiten trotz alle Bemühungen der Linksradikalen auch keineswegs abgeschafft sind, haben wir möglicherweise rechtem Gedankengut zu verdanken, oder wie? Falsch: Es geht hier gar nicht um links oder rechts, schwarz oder weiß, sondern nur um die Entwicklung der Fähigkeit, die Kategorien nur als Konventionen zu erkennen, die uns helfen, die Welt zu verstehen – wohlwissen, dass sie in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sind und nur den Denkmustern entspringen, die wir impulsiv anwenden. Sollten wir darüber nicht langsam hinaus sein? Du selbst hast zugestimmt, dass wir ein gemeinsames, weltweites WIR finden sollten. Dann verstehe ich nicht, warum du so krampfhaft an sinnlosen Mustern festhältst, die sich in verschiedener Hinsicht nicht bewährt haben.
Fazit: Es tut mir Leid, aber ich sehe in deinen Zeilen sehr viel Ideologie und Festhalten an Begriffen, die die Wirklichkeit nicht besser beschreiben, sondern sie nur verzerren. Ideologisch auch deshalb, weil du den Satz, dass "die Unterschiede innerhalb einer ethnischen Gruppe größer sind als die zwischen solchen Gruppen" falsch auslegst und ihn nicht wirklich verstehst (sonst kämst du auch nicht auf diesen Vergleich mit Isländern und San). Ich musste auch eine Weile darüber nachdenken – aber ich bin dazu bereit. Wenn man sich einer Ideologie verschreibt, ist man leider nicht mehr bereit dazu, andere Denkweisen neutral und nüchtern zu untersuchen. Warum sonst bezeichnest du das als "Rotz"? Vermutlich nur, um allen anderen klar zu machen, dass man sich mit solchem Auswurf an Gedanken gar nicht befassen sollte.
Ich bin froh, dass in der Wikipedia das Ziel der Neutralität ganz hoch gesteckt ist – auch wenn es sicherlich ab und zu nicht gelingt. Auch von mir noch ein Vergleich zum Schluss: "Wenn du ein detailreiches Foto nur knochenhart in schwarze und weiße Flächen umwandelst, kannst du in der Regel nicht mehr erkennen, was darauf abgebildet ist. Dazu braucht es Graustufen und besser noch: Farben!" Nur schwarz-weiß oder auch rechts-links sind Polarisierungen, die uns erheblich von der Wahrheit entfernen!
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nah getreten und wünsche dir – wie übrigens allen Menschen – noch viele Erkenntnisse, um der Wahrheit und Wirklichkeit diese Welt immer ein Stückchen näher zu kommen. Gruß --Fährtenleser (Diskussion) 09:24, 15. Sep. 2019 (CEST)Beantworten


Ich frage mich, ob das der richtige Artikel ist, um zu begründen, warum man beim nicht von Unterarten oder Rasse beim Menschen spricht. Der Artikel befasst sich ja viel allgemeiner mit "Phänotypischen Variationen". In der Hinsicht wir in dem Text etwas abgestritten und das begründet, das im Artikel nirgends behauptet. M. E. würde es besser passen, nur kurz zu erwähnen, dass man bei regionalen phänotypischen Variationen früher von "Menschenrassen" gesprochen hat und das heute nicht mehr tut - wegen dem auf der Rassenkategorie basierenden Rassismus und der schwierigen Abgrenzung. Dazu ein Link zum Artikel zur Rassentheorie.

So wie er jetzt ist, ist der Text belehrend und operiert mit unklaren Begriffen und unbelegten Behauptungen:

- "haben wir den Eindruck einer ungewöhnlich großen phänotypischen Vielfalt unserer Art". Ich habe diesen Eindruck nicht sondern finde die Vielfalt gewöhnlich groß. Wer hat nun recht?
- "Wir sind in der Lage, kleinste Unterschiede in Gesichtern wahrzunehmen,[31] so dass sie uns größer erscheinen, als sie tatsächlich sind." Wie groß sind die Unterschiede denn "tatsächlich"? Was ist der Maßstab?
- "Auch phänotypisch haben alle Menschen weitaus mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede." Es geht nirgends aus dem Artikel hervor, dass das Gegenteil behauptet wird, oder als Voraussetzung von einer Einteilung in Menschenrassen gesehen wird. 
- "Bei näherer Betrachtung gehen die Unterschiede zwischen den angeblichen „Rassen“ jedoch fließend ineinander über." Das scheint mir, wie oben schon besprochen kein Gegensatz zu einer Aufteilung in Rassen zu sein. Anhänger der Rassenlehre werden dann vom Mischlingen sprechen. 
- "um Merkmale herauszubilden, die groß genug sind, um im biologischen Sinn von verschiedenen Unterarten des Menschen oder Rassen sprechen zu können." Der Artikel zur Unterarten erklärt, dass die Einteilung in solche immer subjektiv ist und es keine biologischen Kriterien gibt. Die Begründung trägt also nicht.

Insgesamt einige eher unklare und schwache Argumente, um eine Behauptung zu widerlegen, die sonst im Artikel nirgends aufgestellt wird.


--Valnar (Diskussion) 01:04, 13. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Ohne den Artikeltext in allen Details verteidigen zu wollen - ich habe nicht nur mit diesem, sondern mit etlichen Abschnitten so meine Probleme - ist das von Dir kritisierte Phänomen zu großen Teilen objektivierbar. Träger der besonderen Merkmale ist dabei insbesondere das Gesicht. Menschen besitzen nicht nur im Vergleich zu anderen Arten (auch anderen Primaten) objektiv höhere individuelle Variabilität der Gesichtszüge, sie sind auch besonders gut darin, diese Gesichter zu unterscheiden (vgl. etwa Rachael E.Jack & Philippe G.Schyns (2014): The Human Face as a Dynamic Tool for Social Communication. Current Biology 25 (14): R621-R634 doi:10.1016/j.cub.2015.05.052, Michael J. Sheehan & Michael W. Nachman (2014): Morphological and population genomic evidence that human faces have evolved to signal individual identity. Nature Communications 5, Article number 4800. doi:10.1038/ncomms5800 (2014)) Die Fähigkeit, individuelle Unterschiede zu erkennen, ist bei fremden Ethnien geringer als bei der eigenen (der "other race effect" genannt, es gibt dazu eine umfangreiche Lit.). Die Wahrnehmung von Unterschieden der Gesichtszüge ist also schon etwas Besonderes und besitzt zumindest teilweise eine genetische Basis. Auch der Effekt, dass ethnische Unterschiede an Gesichtern tendenziell als größer angesehen werden, als sie tatsächlich sind, ist so objektivierbar. Diese Effekte erklären zumindest teilweise die Psychologie hinter der scheinbar so evidenten Wahrnehmung von "Rasse"unterschieden. Dass diese Rassen als objektivierbare Einheiten tatsächlich nicht existieren, ist allerdings tatsächlich nicht daraus, sondern nur anhand anderer Eviedenz belegbar.--Meloe (Diskussion) 00:23, 14. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

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Gruß --Fährtenleser (Diskussion) 16:45, 21. Sep. 2019 (CEST)Beantworten