ENRW Energieversorgung Rottweil

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ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1999
Sitz Rottweil
Leitung Christoph Ranzinger
Aufsichtsratsvorsitzender:
Ralf Broß
Mitarbeiterzahl 144 (31. Dez. 2015)
Umsatz 72,9 Mio. Euro (2014)[1]
Branche Energieversorger, Wasserversorger, Energiedienstleister, Bäder
Website enrw.de

Die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG (ENRW) ist ein Querverbundunternehmen mit den Sparten Strom, Gas, Wasser, Wärme, Energiedienstleistungen und Bäder und hat ihren Sitz in Rottweil. Gesellschafter sind die Stadt Rottweil über den ENRW Eigenbetrieb mit 80 Prozent und die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH mit 20 Prozent. Die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG ist Teil des Unternehmensverbunds ENRW mit den Eigenbetrieben der Stadt Rottweil: „ENRW Eigenbetrieb Stadtentwässerung“ und „ENRW Eigenbetrieb“.

Elektrizität

Das Stromnetzgebiet der Gesellschaft erstreckt sich neben der Stadt Rottweil mit allen Ortsteilen auf die folgenden Städte und Gemeinden in den Landkreisen Rottweil und Schwarzwald-Baar: Deißlingen und Lauffen ob Rottweil, Dietingen, Dunningen Ortsteil Lackendorf, Eschbronn Ortsteil Locherhof, Königsfeld im Schwarzwald Ortsteil Weiler, Niedereschach Ortsteil Fischbach und Zimmern ob Rottweil mit den Ortsteilen Horgen, Flözlingen und Stetten. In den aufgeführten Städten und Gemeinden ist die ENRW Grundversorger für Strom.

Netzstrukturdaten Strom

Stromversorgungsgebiet: 43.636 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2013)

Stromkreislängen

  • Freileitungen
    • Mittelspannung: 64,2 km
    • Niederspannung (ohne Hausanschlüsse): 182,5 km
    • Hausanschlussleitungen: 7,9 km
    • Niederspannung (mit Hausanschlussleitungen): 190,4 km
  • Kabelleitungen
    • Mittelspannung: 227 km
    • Niederspannung (ohne Hausanschlüsse): 306 km
    • Hausanschlussleitungen: 205 km
    • Niederspannung (mit Hausanschlussleitungen): 511 km

Seit der Liberalisierung des Strommarkts bietet die ENRW auch außerhalb ihres Netzgebietes Stromprodukte an.

Das Unternehmen erzeugt Energie ausschließlich regenerativ und durch Kraft-Wärme-Kopplung.

Biogasheizkraftwerk Rottweil-Hausen

ENRW Biogasanlage
ENRW Biogasanlage

Die ENRW betreibt seit Ende 2007 ein Biogasheizkraftwerk im Rottweiler Ortsteil Hausen. Das Biogasheizkraftwerk wurde auf Grundlage eines wissenschaftlich begleiteten Bürgergutachtens entwickelt und erzeugt pro Jahr umweltschonend Strom für etwa 1.400 Haushalte und Wärme für rund 170 Wohngebäude in Rottweil-Hausen. Ausschließlich örtlich ansässige Landwirte liefern Mais, Getreide und Gras. Durch Vergärung entsteht Biogas, welches von Blockheizkraftwerken in Strom umgewandelt wird. Die Gärreste kommen in einem Stoffkreislauf danach wieder auf die Felder.

Biogasheizkraftwerk Rottweil-Hausen

  • Leistung elektrisch: 526 kW
  • Leistung thermisch: 560 kW
  • Stromerzeugung: ca. 4,4 Millionen kWh pro Jahr
  • Wärmeerzeugung: ca. 4,5 Millionen kWh pro Jahr

Verwertung von Klärgas und Klärschlamm

Die ENRW betreibt ein mit Klärgas betriebenes Heizkraftwerk in der Kläranlage Rottweil. Der anfallende Klärschlamm wird zunächst entwässert und anschließend durch die Abwärme einer Biogasanlage getrocknet. Das entstehende Produkt verfügt in etwa über den gleichen Heizwert wie Braunkohle. Im Zementwerk Dotternhausen wird der getrocknete Klärschlamm aus Rottweil als regenerativer Brennstoff genutzt, die Asche lässt sich bei der Zementherstellung verwenden.

Klärgas-Anlage Rottweil

  • Leistung: 180 kW
  • Stromerzeugung: ca. 920.000 kWh pro Jahr
  • Wärmeerzeugung: ca. 1,4 Millionen kWh pro Jahr

Photovoltaik

PV Anlage auf der Rottweiler Stadthalle

Die ENRW betreibt in Rottweil an folgenden Standorten Photovoltaikanlagen:

  • Sole- und Freizeitbad aquasol
  • Stadthalle Rottweil
  • ENRW-Gebäude im Neckartal
  • Albertus-Magnus-Gymnasium
  • Leibniz-Gymnasium
  • Kletterhalle K5
  • Rottweiler Freibad
  • Wasserhochbehälter Zimmern o. R.
  • „Rottweiler Sonnendach“
    Beim „Rottweiler Sonnendach“ auf dem Dach des Firmengebäudes ddm Hopt+Schuler handelt es sich um eine Gemeinschaftsanlage sowie um eine der ersten Bürgersolaranlagen in Deutschland. 107 Anteile befinden sich in Bürgerhand, die restlichen drei Anteile hält die ENRW (Stand 2013); Betriebsführer ist die ENRW.

Photovoltaik-Anlagen

  • Leistung: 400 kW
  • Stromerzeugung: rund 400.000 kWh pro Jahr

Windenergie

Das Netzgebiet der ENRW gilt als windarme Gegend. Im Juli 2011 beteiligte sich die ENRW deshalb neben 18 weiteren Stadtwerken an dem Offshore-Windpark Baltic 1 in der Ostsee mit einem Anteil von 500 kW. Insgesamt produziert der gesamte Windpark mit 21 Windkraftanlagen etwa 185 Millionen kWh Strom. Im Januar 2013 beteiligte sich die ENRW an der Windpool GmbH mit einer Leistung von einem Megawatt. Ende 2014 kam es zur Gründung der Kooperation Erneuerbare Energien Landkreis Rottweil GmbH (KEER) zum Ausbau der Windenergie in der Region.

Windkraftanlage offshore

Windpark Auf den Langen, Beteiligung an Windpool GmbH
  • Leistung: 500 kW
  • Stromerzeugung: ca. 2 Millionen kWh pro Jahr

Windkraftanlage onshore

  • Leistung: 1.000 kW
  • Stromerzeugung: ca. 2 Millionen kWh pro Jahr

Wasserkraftanlage

Die ENRW betreibt an ihrem Betriebsstandort am Neckar eine eigene Wasserkraftanlage. 2007/2008 wurde die Anlage um eine Fischtreppe ergänzt.

Wasserkraftanlage am Neckar
  • Turbinenanlage: 3.600 Liter Wasser pro Sekunde
  • Leistung: 75 kW
  • Stromerzeugung: ca. 425.000 kWh pro Jahr

E-Bike-Tankstelle

Am „aquasol Bad“ wird seit 2012 eine E-Bike-Tankstelle betrieben. Der hierfür verwendete Strom stammt von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bads sowie von einem Blockheizkraftwerk im Gebäudeinneren.

Gassparte

Das Gasnetzgebiet der Gesellschaft erstreckt sich neben der Stadt Rottweil mit allen Ortsteilen auf die folgenden Städte und Gemeinden in den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen: Stadt Spaichingen, Gemeinden Aldingen, Bubsheim, Deilingen, Deißlingen und Lauffen, Denkingen, Frittlingen, Gosheim, Wehingen, Harras, Reichenbach, Wellendingen mit Ortsteil Wilflingen und Zimmern. In den aufgeführten Städten und Gemeinden ist die ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH & Co. KG Grundversorger für Gas.

Netzstrukturdaten Gas

Gasversorgungsgebiet: 69.463 Einwohner

Länge des Gasleitungsnetzes einschließlich Hausanschlussleitungen

  • Hochdrucknetz: 32,0 km
  • Mitteldrucknetz: 368,0 km
  • Niederdrucknetz: 145,0 km
  • Gesamt: 545,0 km (Stand: 31. Dezember 2015)

Seit der Liberalisierung des Gasmarkts bietet die ENRW auch außerhalb ihres Netzgebietes Gasprodukte an.

Im Industriegebiet „Berner Feld“ betreibt die ENRW eine Erdgastankstelle für PKWs.

Wassersparte

Das Versorgungsgebiet der ENRW mit Trinkwasser umfasst die Stadt Rottweil mit den Ortsteilen Bühlingen, Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen, Neufra, Neukirch, Zepfenhan und Hochwald. Das gelieferte Trinkwasser stammt aus einer Quelle im örtlichen Straubeleswald, von den Zweckverbänden Oberer Neckar und Eschachwasserversorgung sowie seit 1958 auch von der Bodenseewasserversorgung.

Eigenwasserförderung

Quelle Straubeleswald: 407.608  (Stand: 31. Dezember 2013)

Wasserbezug

  • Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung: 994.722 m³
  • Zweckverband Oberer Neckar: 106.856 m³
  • Zweckverband Eschachwasserversorgung: 49.468 m³
  • Summe: 1.151.046 m³ (Stand: 31. Dezember 2013)

Wassernetz

  • Gewinnungsleitungen: 10,8 km
  • Zubringerleitungen: 7,5 km
  • Versorgungsleitungen: 146 km
  • Hausanschlussleitungen: 132 km
  • Summe: 296,3 km (Stand: 31. Dezember 2015)

Betriebsführungen

  • seit 1979: Betriebsführung der Wasserversorgung in Spaichingen
  • seit 2006: Betriebsführung der Wasserversorgung in Denkingen

Wärmesparte

Die ENRW betreibt zwei große Nahwärmenetze in Rottweil-Hausen (9 km) und im Rottweiler Wohngebiet Charlottenhöhe (13,7 km) inklusive des dortigen Schulzentrums sowie der Rottweiler Stadthalle. Weitere 40 kleinere Blockheizkraftwerken und Brennwertkessel werden im Versorgungsgebiet betrieben. (Stand: 31. Dezember 2012)

Blockheizkraftwerke

  • Leistung: 4.040 kW
  • Stromerzeugung: ca. 24 Millionen kWh pro Jahr
  • Wärmeerzeugung: rund 30 Millionen kWh pro Jahr

Nahwärmenetze

  • Leistung: 2.665 kW
  • Wärmeerzeugung bislang: rund 25 Millionen kWh pro Jahr

Energiedienstleistungen

Die ENRW berät Bürger kostenlos und herstellerneutral zu Fragen des Energieverbrauchs sowie der Energieeffizienz von Gebäuden. Angeboten werden auch Vor-Ort-Analysen von Gebäuden, Erstellung von Gebäude-Energieausweisen, Gebäudethermografie sowie Blower-Door-Tests.

Bäder

Die ENRW betreibt als Betriebsführer im technisch-wirtschaftlichen Querverbund das Sole- und Freizeitbad aquasol in Rottweil. Es umfasst ein Sportbecken, ein Fitnessbecken (30 Grad), ein Abenteuerbecken mit Gegenstromanlage, Massagedüsen und Bodensprudlern (30 °C), eine 120 Meter lange Wasserrutsche, einen Wasserspielplatz, ein Innen-Solebecken (34 Grad), ein Sole-Außenbecken (35 Grad) sowie einen großen Saunabereich im römischen Stil. Auch das Rottweiler Freibad wird von der ENRW betrieben und verfügt über ein Kinderplanschbecken, ein Spaßbecken mit kleiner Rutsche, ein Sportbecken mit Sprunganlage, eine Wärmehalle, Tischtennisplatten, Terrassencafé mit Kiosk, Beachvolleyball-Felder, eine Liegewiese sowie eine Spielwiese mit Wassermatschplatz und Spielgeräten.

Besucherzahlen Bäder

  • aquasol: 385.665
  • Schulschwimmen aquasol: 22.255
  • Sauna: 78.440
  • Therapie: 10.289
  • Freibad: 47.938
  • Schulschwimmen Freibad: 2.063
  • Summe gesamt: 546.650 (Stand: 31. Dezember 2014)

Verkehrsparte

Im Auftrag der Stadt Rottweil wurden von 1999 bis zum 31. August 2013 die Stadtbuslinien 1 bis 10 betrieben. Das Verkehrsgebiet umfasste räumlich das Gebiet der Stadt Rottweil sowie die Anbindung der Nachbargemeinden Deißlingen, Dunningen und Zimmern. Aufgrund EU-rechtlicher Vorgaben konnte das bisherige Betreibermodell nicht mehr fortgeführt werden und endete mit Ablauf der Konzession zum 31. August 2013. Seit dem 1. September 2013 ist die Stadtbus Rottweil GmbH für den Stadtbus verantwortlich.

Weblinks

Commons: ENRW Energieversorgung Rottweil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ENRW:Daten und Fakten abgerufen am 11. März 2016.