Edith Oppenheim-Jonas

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Edith Wilhelmine Oppenheim-Jonas (* 11. November 1907 in Oberursel; † 22. März 2001 in Baden) war eine Malerin, Zeichnerin und Karikaturistin. Sie war deutscher Herkunft, heiratete einen Engländer und erhielt später die Schweizer Staatsbürgerschaft. Sie wurde insbesondere als Karikaturistin für das Satiremagazin Nebelspalter, als Schöpferin der Comic-Figur Papa Moll und als Kämpferin für das Frauenstimmrecht bekannt.

Leben

Edith Jonas war das Kind eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter. Als sie 3 Jahre alt war, übersiedelte ihre Familie von Deutschland ins schweizerische Baden, wo ihr Vater - von Beruf Ingenieur - die Leitung des Patentbüros der Brown, Boveri & Cie. (BBC) übernehmen sollte. Da er jedoch während des Ersten Weltkriegs von der deutschen Armee eingezogen wurde, verzögerte sich sein Stellenantritt; 1916 bis 1918 lebte die Familie im elsässischen St. Louis, um in seiner Nähe zu sein.

Edith Jonas wuchs danach zusammen mit ihren beiden jüngeren Geschwistern Walter und Margot in Baden auf. Sie absolvierte die Handelsschule, die sie mit der Handelsmatura abschloss. 1932 heiratete sie den bei BBC angestellten Ingenieur Eric Oppenheim, das Paar hatte drei Kinder. Ihr Sohn, Roy Oppenheim leitete das Ressort Kultur bei SF DRS, heute SRF. Er war Direktor von Schweizer Radio International und der 4. Fernsehkette, Kommunikationschef der SUISA und leitete zudem 7 Jahre lang das Skulpturenmuseum Rehmann. Roy Oppenheim ist Präsident der audiovisuellen Kulturplattform ART-TV.

Obwohl Edith Oppenheim-Jonas schon früh Interesse am Zeichnen und Malen entwickelte und in ihrer Freizeit während 5 Jahren Malkurse bei Willy Fries[1] besuchte, betätigte sie sich erst seit der Weltwirtschaftskrise als professionelle Illustratorin, zunächst um einen Zusatzverdienst für die Familie zu erwirtschaften.

Während des Zweiten Weltkriegs scheiterten zwei Versuche der Familie, in einem Konvoi über Genf und Frankreich nach England zu übersiedeln. Sie blieb deshalb in Baden und wurde dort nach dem Krieg eingebürgert.

Die Comic-Figur Papa Moll schuf Edith Oppenheim-Jonas in den 1950er Jahren im Auftrag der Pro Juventute, welche den ausländischen Comics eine schweizerische Kinderfigur gegenüberstellen wollte. Die Abenteuer von Papa Moll und seiner Familie erschienen ab 1952 in der Jugendzeitschrift Junior, ab 1967 auch in Buchform.

Literatur

  • Spitzkehren und andere Kunststücke: Das Leben von Edith Oppenheim-Jonas, Erfinderin des Papa Moll. Hg. Joan Fuchs-Oppenheim, Roy Oppenheim. Verlag Hier+Jetzt, 2008. ISBN 978-3-03919-079-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilung des Archivs Righini Fries, Zürich, betr. Ausbildung bei Willy Fries, Maler, 1881-1965