Eichenmühle (Igensdorf)

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Eichenmühle
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 49° 37′ 3″ N, 11° 13′ 55″ O
Höhe: 332 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09192
Der Igensdorfer Gemeindeteil Eichenmühle
Der Igensdorfer Gemeindeteil Eichenmühle

Eichenmühle ist eine fränkische Einöde, die zu Igensdorf gehört.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Erlanger Albvorland gelegene Einöde ist ein Gemeindeteil des oberfränkischen Marktes Igensdorf.[2] Die Eichenmühle liegt etwa einen halben Kilometer südlich des Ortszentrums von Igensdorf auf einer Höhe von 332 m ü. NHN.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen Ende des Mittelalters befand sich die Eichenmühle im Besitz des zur Kurpfalz gehörenden Klosters Weißenohe, unter dessen Landeshoheit es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verblieb.[4][5] Das Kloster übte die Vogtei aus, die Hochgerichtsbarkeit oblag dem 1503 eingerichteten nürnbergischen Pflegamt Hiltpoltstein.[6][7][8] Als nach der Ächtung des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. (des sogenannten Winterkönigs) die Oberpfalz als Lehen an Kurbaiern übergeben wurde, wurde der Ort wurde wie der gesamte Weißenoher Klosterbesitz bairisch.[9] Die Eichenmühle wurde im Jahr 1803 entsprechend der im Hauptlandesvergleich mit dem Königreich Preußen vereinbarten Bedingungen dem preußischen Ansbach-Bayreuth übergeben und damit später Bestandteil des Eschenauer Straßendistrikts, einer Korridorverbindung, mit der die beiden geografisch voneinander getrennten Teile dieses Territoriums über eine Militärstraße miteinander verbunden wurden.[10][11][12] Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde die Einöde zusammen mit dem Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[13] Mit der käuflichen Erwerbung des Fürstentums im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern wurde die Eichenmühle bayerisch.[14]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde die Eichenmühle mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Gemeindeteil der Ruralgemeinde Igensdorf.[15]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 2 führt am östlichen Ortsrand vorbei und bindet die Eichenmühle mit einer Stichstraße an das Straßenverkehrsnetz an. Vom ÖPNV wird der Ort nicht bedient, der nächstgelegene Bahnhof an der Gräfenbergbahn in Mitteldorf ist etwa einen halben Kilometer entfernt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eichenmühle (Igensdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 302 (Digitalisat). Abgerufen am 2. November 2019
  2. Eichenmühle in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. November 2019.
  3. Geografische Lage von Eichenmühle im BayernAtlas, abgerufen am 2. November 2019
  4. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 86–89.
  6. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 49 (Digitalisat).
  7. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  8. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  9. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 19 (Digitalisat).
  10. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 523.
  11. Hanns Hubert Hofmann: Zwischen Macht und Recht. Der Eschenauer Straßendistrikt zwischen Preußen, Kurpfalzbayern und der Reichsstadt Nürnberg (1805/1806). In: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg e.V. (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 53. Selbstverlag des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1965, S. 13–59 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 2. November 2019]).
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 776.
  13. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  14. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  15. Ingomar Bog: Forchheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB 450540367, S. 123 (Digitalisat).