Elvucitabin
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Elvucitabin | |||||||||
Andere Namen | ||||||||||
Summenformel | C9H10FN3O3 | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||
Wirkstoffklasse |
Virostatikum, nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren | |||||||||
Wirkmechanismus | ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 227,19 g·mol−1 | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Elvucitabin (ACH-126,443) ist ein experimenteller Arzneistoff zur Behandlung von HIV-infizierten Patienten im Rahmen einer HIV-Kombinationstherapie, sowie einer HBV-Infektion.
Elvucitabin ist ein Cytidinanalogon und gehört zur Gruppe der nukelosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI).
Geschichte
Elvucitabin wird derzeit von Achillion Pharmaceuticals entwickelt. Eine Studie mit Patienten mit Lamivudin (Epivir) oder Emtricitabin (Emtriva) Resistenz und gleichzeitiger M184 Mutation wurde 2007 beendet.[2]
Pharmakologie
Elvucitabin ist ein Enantiomer von Dexelvucitabin (Reverse) und besitzt ebenfalls eine Wirksamkeit gegen HIV und HBV. Derzeit laufen Phase II-Studien bei HIV und HBV. Bei HIV-Patienten mit der M184V-Mutation zeigte sich in einer kleinen, doppelblinden Studie ein Abfall der Viruslast um 0,7-0,8 Logstufen nach 28 Tagen. Die Studie wurde allerdings abgebrochen, da unter 100 mg Elvucitabine bei 6/56 Patienten Leukopenien auftraten.[3]
Vergleichsstudien mit Epivir lassen vermuten, dass die suppressive Wirkung von Elvucitabin geringfügig schwächer ist (durchschnittlich 0,3 Logstufen).[2]
Die mitochondriale Toxizität scheint geringer als unter Dexelvucitabine. Derzeitige Ergebnisse zeigen, dass möglicherweise auch die Bindungsaffinität zur Reversen Transkriptase resistenter Viren geringer ist.[4]
Pharmakokinetik
In Studien wurde eine extrem lange Halbwertszeit von 150 Stunden ermittelt.[5] Vor diesem Hintergrund scheint eine einmal tägliche Gabe sehr wahrscheinlich.
Nebenwirkungen
Positiv fiel in Studien die offenbar geringe mitochondriale Toxizität auf.[6] Eine Studie musste allerdings abgebrochen werden, da unter 100 mg Elvucitabine bei 6/56 Patienten Leukopenien auftraten.[3] Einige Patienten entwickelten außerdem Hautausschläge. Pankreatitiden wie unter Dexelvucitabine scheinen dagegen nicht aufzutreten.
Resistenzen
In-vitro zeigte sich eine gute Wirksamkeit gegen verschiedene NRTI-Resistenzen. Es wurde die Selektion von Viren mit ganz eigenen Resistenzen wie M184I oder die bislang ganz unbekannte Mutante D237E beobachtet.[7] Wahrscheinlich wird die Selektion dieser speziellen Resistenzen unter HAART nicht zu beobachten sein.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ a b c Eintrag auf aidsmeds.com.
- ↑ a b Dunkle LM. et al. (2003): Elvucitabine: potent antiviral activity demonstrated in multidrug-resistant HIV infection. In: Antiviral Therapy 8:S5.
- ↑ Murakami E. et al. (2004): Investigating the effects of stereochemistry on incorporation and removal of 5-fluorocytidine analogs by mitochondrial DNA polymerase gamma: comparison of D- and L-D4FC-TP. In: Antiviral Res. 62 (1); 57–64, PMID 15026203.
- ↑ Colucci P, Pottage J, Robison H, et al. The different clinical pharmacology of elvucitabine (beta-L-Fd4C) enables the drug to be given in a safe and effective manner with innovative drug dosing. Abstract LB-27, 45th ICAAC 2005, Washington.
- ↑ Dunkle LM, Oshana1 SC, Cheng YC, et al. ACH-126,443: a new nucleoside analog with potent activity against wild type and resistant HIV-1 and a promising pharmacokinetic and mitochondrial safety profile. Abstract 303, 8th CROI 2001, Chicago; online.
- ↑ Fabrycki J. et al. (2003): In vitro induction of HIV variants with reduced susceptibility to elvucitabine (ACH-126,443,beta-L-Fd4C). Antiviral Therapy 8:S8.