Emil Klein (Maler)

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Emil Klein (* 6. Juni 1865 in Indianapolis, USA; † 11. Dezember 1943 in Stuttgart) war ein amerikanisch-deutscher Historienmaler und Illustrator.

Die Eltern von Emil Klein waren der Zahnarzt und spätere Hofrat Dr. Karl Emil Klein (1832–1905) und Dorette Klein, geb. Smith. Der Vater, gebürtig aus Widdern, praktizierte nach einem Medizinstudium in Tübingen von 1855 bis 1865 in Indianapolis. Von 1866 an lebte er mit seiner Familie in Stuttgart.[1] Hier arbeiteten Dr. Klein und sein ältester Sohn Oskar (geb. 1860), ebenfalls Zahnarzt, in einer Gemeinschaftspraxis zusammen.

Emil Klein studierte bis 1883 bei Carl von Häberlin, Alexander von Liezen-Mayer und Adolf von Donndorf an der Stuttgarter Akademie. Er lebte 1884/85 in München, 1886 in Ägypten, seit 1887 als Illustrator in Stuttgart. Deutscher Staatsbürger wurde er 1928. Der Nachlass befindet sich in der Galerie der Stadt Esslingen am Neckar.

Klein illustrierte u. a. das Epos Hermann und Dorothea von Goethe, die Frithjofssage von Esaias Tegnér in einer Ausgabe von 1897 und die Erzählungen des Jugendschriftstellers Christoph von Schmid. Ebenso gestaltete er eine Postkartenserie zum hundertsten Todestag von Friedrich Schiller. Bereits 1888 illustrierte er neben Ernst Payer die von Max Waag in Stuttgart verlegten „Märchen aus dem Leben“ von Helene Richter und ein Jahr zuvor die humoristische Schrift des Mediziners Albert Borcherdt „Der Leibarzt für fröhliche Zecher“, von der zwei Auflagen und ein Reprint aus dem Jahr 1994 existieren. Bekannt sind auch seine beiden Illustrationen zu Arthur Achleitners Artikel in der Zeitschrift Die Gartenlaube über die sogenannten Schwabenkinder,[2] auch wenn sie nie mit Kleins vollem Namen in Verbindung gebracht wurden. Im selben Jahr illustrierte er ein in Ravensburg erschienenes Jagdbuch.[3] 1901 lieferte er 30 Illustrationen als Entwürfe für den 1902 veranstalteten Umzug zur Jahrtausendfeier der Stadt Ravensburg.[4]

Für den Verlag Bardtenschlager in Reutlingen lieferte er u. a. die Deckelillustrationen für Karl-May-Nachdrucke.[5]

Was seine Gemälde betrifft, so kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie mitunter mit den stilistisch ähnlichen Bildern von Friedrich Emil Klein verwechselt werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Ries: Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871–1914. Wenner, Osnabrück 1992. ISBN 3-87898-329-8.
  • Julius Fekete: Carl von Häberlin und die Stuttgarter Historienmaler seiner Zeit. Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1986, S. 135f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Emil Klein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. USA-Universität Tübingen: die Amerika-Beziehungen der schwäbischen Landesuniversität im Kaleidoskop: eine Ausstellung des Universitätsarchivs Tübingen in Verbindung mit dem Akademischen Auslandsamt und der Abteilung für Amerikanistik am Seminar für Englische Philologie aus Anlass des 200. Jahrestags der amerikanischen Unäbhängigkeit, Tübingen 1976, S. 67
  2. Arthur Achleitner: Tiroler ‘Schwabenkinder‘, in: Die Gartenlaube, Heft 17, 1895, S. 281–283 Wikisource
  3. Die Otter-Jagd mit Hunden. Geschildert von Hubert Vogler, illustriert von Emil Klein, Verlag von Adolf Braunwarth, Ravensburg 1895. Von diesem Buch existiert auch eine "Prachtausgabe", siehe Korrespondenzblatt für Fischerzüchter
  4. 30 Kunstblätter aus der Geschichte der Stadt Ravensburg in Württbg. Entworfen von Emil Klein für den project. historischen Festzug 1902 zur Feier der ungefähr 1000jähr. Entstehung der Stadt : mit erläuterndem Texte, Verlag der Direktion des hist. Festzuges (H.Vogler), Ravensburg 1901 leobw
  5. Wolfgang Hermesmeier, Stefan Schmatz: Traumwelten: Bilder zum Werk Karl Mays, Band 1, Karl-May-Verlag, 2004. S. 194. Vgl. Karl-May-Wiki, Eintrag Emil Klein