Erasmus Bielfeldt

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Erasmus Bielfeldt (* 1682 wahrscheinlich in Stade; † 19. Oktober 1753 in Hoya) war ein deutscher Orgelbauer des 18. Jahrhunderts.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bielfeldt wurde wahrscheinlich in Stade geboren. Möglicherweise ist er ein Schüler von Arp Schnitger gewesen, was bisher aber nicht belegt ist. Seine Dispositionen ähneln denen von Schnitger, weisen aber kein Rückpositiv auf.

Nachgewiesen ist, dass er 1707–1715 bei Matthias Dropa in Lüneburg arbeitete, wo er am 14. Juni 1707 Anna Eliesabeth Rohde(n) heiratete, mit der er drei Töchter und drei Söhne bekam. Der 1712 in Lüneburg getaufte Johann Matthias Bielfeldt wirkte später auch als Orgelbauer.

Nach Lüneburg arbeitete Erasmus Bielfeldt in Celle und Bremen. In dieser Zeit baute er neue Orgeln für Kirchen in Müden (1720), Ahlden (1722/1723) und Bremen-Horn (1728/1729). Um 1730 kehrte er nach Stade zurück und wurde dort sesshaft. Ab 1736/1736 befand sich sein Wohnsitz wieder in Bremen, wo er häufig Orgeln reparierte und unter anderem einen Neubau für St. Remberti (1738) schuf.

Bielfeldt wirkte hauptsächlich in der Orgellandschaft zwischen Elbe und Weser. Sein bekanntestes Werk dürfte die Orgel von St. Wilhadi in Stade sein, die er 1736 fertiggestellt hat. Insgesamt hat er mindestens acht Orgeln gebaut, so auch die Orgel für die St.-Willehadi-Kirche zu Osterholz-Scharmbeck (1734).

Er starb 1753 in der Stadt Hoya, deren Sterberegister ihn als 70-jährig vermerkt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Anmerkungen
1720 Müden St. Petri Neubau von Bielfeldt (?)
1722/1723 Ahlden St. Johannis Neubau
1728/1729 Bremen-Horn Heilig Kreuz Neubau
1730–1731 Oldendorf St.-Martinskirche II/P 13 1981 Neubau von Rudolf Janke hinter erhaltenem Prospekt
1728–1733 Bremervörde St.-Liborius-Kirche II/P 25
Prospekt in umgebauter Form erhalten; der Entwurf zeigt den Zustand von 1728;
Pfeifenwerk von Gebr. Hillebrand (1962–1963); heute III/P/32
1731–1735 Stade St. Wilhadi III/P 40 Neubau von Bielfeldt; weitgehend erhalten
1731–1734/45 Scharmbeck St. Willehadi II/P 23 Neubau von Bielfeldt; weitgehend erhalten → Orgel von St. Willehadi (Osterholz-Scharmbeck)
1736 Bremen-Blumenthal Reformierte Kirche Neubau
1738 Bremen St. Remberti Neubau
1752/1753 Hoya St. Martin Erweiterung durch ein Rückpositiv

1728 bis 1748 führte er Reparaturen an verschiedenen Orgeln in Bremen durch.

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihm wurde der Bielfeldtweg in Stader Stadtteil Hahle benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elfriede Bachmann: Die Orgeln der evangelischen Kirche zu Bremervörde. In: Stader Jahrbuch 1982 (Stader Archiv NF 72). 1982, S. 81–101.
  • Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7, S. 117–118.
  • Der Orgelbauer Erasmus Bielfeldt. In: Peter Golon (Hrsg.): Die Erasmus-Bielfeldt-Orgel in St. Wilhadi zu Stade. Festschrift zur Einweihung der durch Jürgen Ahrend restaurierten Orgel am 27. Mai 1990. Verlag Friedrich Schaumburg, Stade 1990, S. 79–81.
  • Harald Vogel: Zur Geschichte der Scharmbecker Orgel. In: Festschrift anläßlich der Restauration der Bielfeldt-Orgel in der St. Willehadi-Kirche zu Osterholz-Scharmbeck. Kirchenvorstand St. Willehadi, Osterholz-Scharmbeck 1972, S. 4–7.
  • Peter Golon: Bielfeldt, Erasmus. In: Heike Schlichting (Hrsg.): Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon, Bd. III, Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2018, ISBN 978-3-931879-73-0, S. 37–38.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Erasmus Bielfeldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien