Eurasische Maulwürfe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2015 um 15:33 Uhr durch Regi51 (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 87.123.74.56 (Diskussion) auf die letzte Version von 185.44.151.132 zurückgesetzt (HG)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eurasische Maulwürfe

Europäischer Maulwurf (Talpa europaea)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Insektenfresser (Eulipotyphla)
Familie: Maulwürfe (Talpidae)
Unterfamilie: Altweltmaulwürfe (Talpinae)
Tribus: Eigentliche Maulwürfe (Talpini)
Gattung: Eurasische Maulwürfe
Wissenschaftlicher Name
Talpa
Linnaeus, 1758

Die Eurasischen Maulwürfe (Talpa) sind eine Säugetiergattung aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Die Gattung umfasst neun in Europa und im nördlichen und westlichen Asien lebende Arten, von denen der Europäische Maulwurf die wohl bekannteste ist.

Merkmale

Die Eurasischen Maulwürfe haben den „maulwurfstypischen“ Körperbau der Eigentlichen Maulwürfe und unterscheiden sich von den übrigen Gattungen dieses Tribus vorrangig in der Anzahl und dem Bau der Zähne. Ihr Körper ist walzenförmig, die Vordergliedmaßen sind nahezu unbehaart und zu Grabwerkzeugen umgebildet, die in kräftigen Krallen enden. Die Augen sind sehr klein und im Fell verborgen, äußere Ohrmuscheln sind nicht vorhanden. Die Schnauze ist zugespitzt und ebenso wie der kurze Schwanz nur spärlich behaart. Das dichte Fell ist in der Regel grau gefärbt, die Färbung kann jedoch von weißgrau bis schwarz variieren. Diese Tiere erreichen Kopfrumpflängen von 9 bis 18 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 1,5 bis 3,5 Zentimetern und ein Gewicht von 65 bis 120 Gramm.

Verbreitung und Lebensraum

Eurasische Maulwürfe sind in weiten Teilen Europas sowie im nördlichen und westlichen Asien (bis in die Mongolei beziehungsweise dem nördlichen Iran) verbreitet.

Lebensweise

Eurasische Maulwürfe verbringen nahezu ihr gesamtes Leben in selbstgegrabenen, unterirdischen Gangsystemen, die sich bis zu 1 Meter Tiefe erstrecken können. Diese Gänge haben in der Regel ein zentrales Nest, zwei kreisförmige, miteinander verbundene Gänge sowie einzelne in benachbarte Gebiete führende Tunnel. Sie sind sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv und leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch.

Nahrung

Die Nahrung besteht größtenteils aus Insekten und Regenwürmern, die teilweise in den Bauen gelagert werden. Manchmal nehmen sie auch kleine Wirbeltiere wie Schlangen, Echsen, Mäuse und kleine Vögel zu sich. Aufgrund ihrer hohen Stoffwechselrate müssen sie nahezu ständig fressen, Berichten zufolge können sie schon nach 10 bis 12 Stunden ohne Nahrungsaufnahme sterben.

Fortpflanzung

Meist bringt das Weibchen einmal im Jahr (im Frühling) nach einer rund 28-tägigen Tragzeit zwei bis sieben (meist drei oder vier) Jungtiere zur Welt. Nach rund einem Monat verlassen die Jungtiere das Nest der Mutter, halten sich aber noch eine Zeit in deren Nähe auf. Die Geschlechtsreife tritt nicht vor dem zweiten Lebenshalbjahr ein.

Systematik

Die Gattung der Eurasischen Maulwürfe umfasst neun Arten:

Bis vor kurzem wurden auch die in Ost- und Südostasien lebenden Gattungen der Südostasiatischen Maulwürfe (Euroscaptor), der Ostasiatischen Maulwürfe (Mogera), der Weißschwanzmaulwürfe (Parascaptor) und der Kurzgesichtmaulwürfe (Scaptochirus) in diese Gattung eingegliedert. Unterschiede im Bau und Anzahl der Zähne führten zur Trennung dieser Gattungen von den Eurasischen Maulwürfen.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks

Commons: Talpa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien