Ewa Wiśnierska

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Ewa Wiśnierska
Zur Person
Geburtsdatum 23. Dezember 1971
Geburtsort Nysa (Polen)
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Streckenfliegen
Wichtigste Erfolge

Vize-Weltmeisterin 2005
1. Paragliding World Cup 2005

Ewa Wiśnierska (geb. Cieślewicz; * 23. Dezember 1971 in Nysa, Polen) ist eine Gleitschirmpilotin. Sie war Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und gewann mehrfach Wettbewerbe des Paragliding World Cups, darunter 2005 die Gesamtwertung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000 hat Wiśnierska mit dem Gleitschirmfliegen in Polen angefangen. Seit 2004 ist sie Wettkampfpilotin und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im Gleitschirmfliegen. Seit ihrem folgenschweren Vorfall 2007 (vgl. „Besonderer Vorfall“) engagiert sich Ewa Wisnierska verstärkt für mehr Sicherheit im Gleitschirm-Wettkampfsport. Am 5. Dezember 2007 flog Wisnierska in Südafrika eine Strecke von 300,4 km (open distance) und stellte damit einen neuen deutschen Rekord auf (er hatte zuvor bei 219 km gelegen). Sie entschloss sich zu einer sicheren Landung, um nicht in ein Lee zu geraten, obwohl sie noch genügend Höhe hatte, um im Gleitflug die letzten 4 km zu einem neuen Weltrekord zu schaffen (damals 302,9 km).

Im Juli 2008 wurde Ewa Wisnierska Europameisterin. Auch bei diesem Wettbewerb blieb sie ihrem Vorsatz treu, keine erhöhten Risiken einzugehen und nur bei sicheren Bedingungen zu fliegen.

Bei den Weltmeisterschaften in Valle de Bravo (Mexiko) im Januar 2009 entschied sich Wisnierska für den vorzeitigen Abbruch des Wettbewerbs. Die Bedingungen waren extrem anspruchsvoll und forderten schließlich bei einem schweren Unfall das Leben des Piloten Stefan Schmoker aus dem Schweizer Team. Seitdem zog sich die Spitzensportlerin aus Wettkämpfen zurück und entschied, ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz im Rahmen ihrer neu gegründeten Flugschule und ihrer Akademie für Persönlichkeitsbildung weiterzugeben.[1]

Wiśnierska ist eine Heilpraktikerin für Psychotherapie, Motivations-Coach und Hypnose-Therapeutin. Sie lebt in Aschau im Chiemgau, wo sie als Gleitschirm-Fluglehrerin eine Flugschule[1] betreibt. Außerdem bietet sie Vorträge und Seminare zur Persönlichkeitsbildung und Motivation.

Wichtigste sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bewerb Platzierung
2004 Paragliding European Championship 2. Rang Damen
2004 Int. Swiss Open 1. Rang Damen
2004 Int. Nordic Open 2. Rang, 1. Rang Damen
2004 Int. German Championship 6. Rang, 1. Rang Damen
2004 Int. Berchtesgaden Open 1. Rang Damen
2004 German Cup Gesamtsieg Overall
2005 Paragliding World Cup Gesamtsieg Damen
2005 Paragliding World Cup Portugal 1. Rang Damen
2005 Paragliding World Cup Italien 1. Rang Damen
2005 Paragliding World Cup Serbien 1. Rang Damen
2005 Paragliding World Cup Frankreich 1. Rang Damen
2005 Int. German Championship 1. Rang Damen
2005 Gleitschirmweltmeisterschaft 2. Rang Damen
2006 World Paragliding Ranking List 1. Rang Damen
2006 Paragliding European Championship 2. Rang Damen
2006 Paragliding World Cup Österreich 1. Rang Damen
2006 Int. German Championship 1. Rang Damen
2006 Paragliding World Cup Brasilien 1. Rang Damen
2007 Deutscher Rekord open distance 300,4 km
2007 World Cup Overall 2. Rang Damen
2007 World Cup Argentina 2. Rang Damen
2007 World Cup Turkey 2. Rang Damen
2007 German League 1. Rang Damen
2007 Schmittenpokal 6. Rang Overall
2007 Schmittenpokal 1. Rang Damen
2007 German Championship 1. Rang Damen
2007 World Cup Italy 2. Rang Damen
2007 Greifenburg Open 1. Rang Damen
2007 Monarca Open Mexico 1. Rang Damen
2008 World Paragliding Ranking List 1. Rang Damen
2008 World Cup overall 2. Rang Damen
2008 World Cup Castelo / Brasilien 1. Rang Damen
2008 European Championship 1. Rang Damen
2008 World Cup Castejon / Spanien 1. Rang Damen
2009 World Paragliding Ranking List 1. Rang Damen
2009 int. Bavarian Championship 1. Rang Damen
2009 Deutsche Meisterin
2009 German League 1. Rang Damen
2010 Nepal Paragliding Open 1. Rang sport class

Besonderer Vorfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. Februar 2007 flog sie beim Training für die WM in Australien in der Nähe einer sich bildenden Überentwicklung. In einer Cumulonimbus-Wolke wurde sie auf über 10 km Höhe gesaugt, wo Temperaturen um −50 °C herrschen. Dort verlor sie zeitweise das Bewusstsein. Nach dreieinhalb Stunden landete sie 60 km nördlich des Startplatzes am Mt. Borah. Wiśnierska erlitt Erfrierungen an Gesicht, Ohren und Unterschenkeln, trug aber sonst keine schweren oder bleibenden Verletzungen davon. Der 42-jährige chinesische Gleitschirmpilot He Zhongpin kam in demselben Gewitter ums Leben.[2][3] Ewa Wiśnierska und der amerikanische Kampfpilot William Henry Rankin sind die einzigen Menschen, die bekannterweise den Durchgang durch eine Cumulonimbus überlebt haben.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die Flugschule von Ewa Wisnierska
  2. Paraglider Cheats Death In Thunderstorm (englisch, mit Interview-Video)
  3. Flug in die Todeszone Video auf spiegel.de abgerufen am 24. September 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]