FEI-Weltcup Vierspännerfahren

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Weltcup Vierspännerfahren
Voller Name FEI World Cup™ Driving
Sportart Fahrsport
Ligagründung 2001
Website www.feiworldcup.org

Der FEI-Weltcup Vierspännerfahren (FEI World Cup™ Driving) ist ein seit dem Jahr 2001 vom Internationalen Pferdesportverband (FEI) ausgetragene Turnierserie.

Ideengeber für die Ausrichtung eines Weltcups der Vierspännerfahren war der Schweizer Max E. Ammann, der zuvor bereits den Weltcup der Springreiter erdacht hatte.[1]

Die Serie findet ausschließlich im Winterhalbjahr statt und ist auf Europa begrenzt. Höhepunkt des Weltcups ist das seit 2006 jedes Jahr zumeist im April ausgetragene Weltcupfinale.

Qualifikation zum Weltcup

Um am Weltcup der Vierspännerfahrer teilnehmen zu können, müssen sich die Fahrer in den Sommermonaten über Qualifikationsturniere qualifizieren. Die Qualifikation erfolgt fahrerbezogen, unabhängig von den Pferden des Gespanns.

Im Jahr 2010 gab es 16 Qualifikationsturniere, hiervon wurden vier in Deutschland (CAIO Aachen, Deutsches Fahrderby, CAI Lähden und CAI Donaueschingen) und ein Turnier in Österreich (CAI Altenfelden) ausgetragen.[2]

Aus den Ergebnissen dieser Qualifikationsturniere ergibt sich eine Rangliste, aus der sich die besten zehn Fahrer für die nachfolgende Weltcupsaison qualifizieren. Damit ein Turnier für diese Rangliste zählt, müssen hier mindestens Fahrer aus drei Nationen gestartet sein.

Pro Nation dürfen maximal drei Fahrer am Weltcup teilnehmen. Sollten sich mehr als drei Fahrer pro Nation unter den besten zehn der Rangliste befinden oder sollte ein Fahrer aus den Top 10 verzichten, so rücken die nachfolgenden Fahrer nach.[3]

Qualifikation zum Weltcupfinale

Im Winterhalbjahr (Ausnahme: CAI-W Windsor im Mai 2005) findet der eigentliche Weltcup der Vierspännerfahrer statt. Es werden fünf bis neun Turniere veranstaltet, die Teil dieses Weltcups sind. An diesen Turnieren dürfen sechs bis acht Fahrer teilnehmen. Fünf hiervon resultieren aus den qualifizierten Fahrern aus der Rangliste, die restlichen Startplätze werden durch Wildcards vergeben.[3]

Jedes Weltcupturnier besteht aus einer „Warmup“-Prüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, ein Umlauf) sowie einer Weltcupprüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, zwei Umläufe). Beide Prüfungen sind für die Teilnehmer verpflichtend. Eine Besonderheit bildete das Turnier in Vigo Anfang 2004: hier wurden zwei Weltcupprüfungen bei einem Turnier ausgetragen.

Bei den Hindernisprüfungen handelt es sich um eine Kombination zwischen dem Kegelfahren und dem Marathonfahren. Die Prüfung besteht aus ein bis drei Hindernissen im Stil einer Marathonfahrt, einer Brücke sowie acht bis zwölf Kegelhindernissen.

Die Stationen des Weltcups sind (Stand: Februar 2016):

  • aktuelle:
  • ehemalige:
    • Vereinigtes Konigreich Windsor, in der Saison 2005/2006 Weltcupstation
    • Niederlande Amsterdam, 2001/2002 und 2006/2007 Weltcupstation
    • Deutschland Dortmund, in der Saison 2001/2002 Weltcupstation
    • Spanien Vigo, 2002/2003 und 2003/2004 Weltcupstation
    • Belgien ’s-Hertogenbosch, von 2001/2002 bis 2004/2005 Weltcupstation
    • Schweden Göteborg, von 2001/2002 bis 2004/2005 Weltcupstation; 2005/2006, 2006/2007 und 2008/2009 Weltcupfinale
    • Deutschland Hannover, German Classics, von 2004/2005 bis 2013/2014 Weltcupstation
    • Italien Verona, Fieracavalli, in der Saison 2013/2014 Weltcupstation
    • Ungarn Budapest, von 2008/2009 bis 2014/2015 Weltcupstation

Punktevergabe

Die Gesamtwertung, die für die Qualifikation zum Weltcupfinale maßgebend ist, ergibt sich aus Wertungspunkten, die in jeder Weltcupprüfung vergeben werden. Die Anzahl der Wertungspunkte, die ein Teilnehmer erhält, bestimmt sich nach seinem jeweiligen Rang in der Wertungsprüfung. Die Punkte werden nach folgendem System vergeben:

  • 1. Platz: 10 Wertungspunkte
  • 2. Platz: 7 Wertungspunkte
  • 3. Platz: 5 Wertungspunkte
  • 4. Platz: 3 Wertungspunkte
  • 5. Platz: 2 Wertungspunkte
  • 6. Platz: 1 Wertungspunkt
  • 7. Platz: 1 Wertungspunkt
  • 8. Platz: 1 Wertungspunkt

Soweit ein Teilnehmer ausscheidet und aufgibt, erhält er in dieser Prüfung keine Wertungspunkte. Auch hier erfolgt die Qualifikation fahrerbezogen, unabhängig von den Pferden des Gespanns. [3]

Das Weltcupfinale

Boyd Exell beim Weltcupfinale 2014

Das Weltcupfinale findet jeweils zwischen Januar und April, am Ende einer Weltcupsaison, statt. Das Weltcupfinale besteht wie die Weltcupturniere aus einer „Warmup“-Prüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, ein Umlauf) sowie einer oder zwei Weltcupfinalprüfungen (Hindernisfahren gegen Zeit, zwei Umläufe). Die Prüfungen sind identisch zu den Weltcupprüfungen ausgebaut. Der Sieger wird hierbei anhand des Sieger des einen oder anhand des Durchschnitts der Ergebnisse der zwei Prüfungen ermittelt.[3]

Das Weltcupfinale wurde erstmals am Ende der Saison 2005/2006 durchgeführt, zuvor war der Führende der Gesamtwertung am Ende des Weltcupsaison Weltcupsieger.

Bisherige Sieger und Platzierte

[4][5]

Weltcup-
saison
Austragungsort des Weltcupfinales Weltcupsieger Zweitplatzierter Drittplatzierter
2001/2002 kein Finale Deutschland Michael Freund Vereinigte Staaten Chester Weber Deutschland Christoph Sandmann
2002/2003 kein Finale Deutschland Michael Freund Australien Boyd Exell Deutschland Christoph Sandmann
2003/2004 kein Finale Deutschland Michael Freund Australien Boyd Exell Deutschland Christoph Sandmann
2004/2005 kein Finale Niederlande IJsbrand Chardon Deutschland Michael Freund Schweiz Werner Ulrich
2005/2006 Schweden Göteborg Niederlande IJsbrand Chardon Deutschland Michael Freund Schweiz Werner Ulrich
2006/2007 Schweden Göteborg Deutschland Michael Freund Niederlande IJsbrand Chardon Deutschland Christoph Sandmann
2007/2008[6] Deutschland  Leipzig Deutschland Christoph Sandmann Frankreich Benjamin Aillaud Niederlande IJsbrand Chardon
2008/2009 Schweden Göteborg Australien Boyd Exell Niederlande IJsbrand Chardon Niederlande Koos de Ronde
2009/2010 Schweiz  Le Grand-Saconnex bei Genf Australien Boyd Exell Niederlande Koos de Ronde Niederlande IJsbrand Chardon
2010/2011 Deutschland  Leipzig
(Weltcupfinale 2011)
Australien Boyd Exell Ungarn József Dobrovitz Niederlande IJsbrand Chardon
2011/2012 Frankreich Bordeaux Australien Boyd Exell Niederlande IJsbrand Chardon Niederlande Koos de Ronde
2012/2013 Frankreich Bordeaux Niederlande Koos de Ronde Australien Boyd Exell Niederlande IJsbrand Chardon
2013/2014 Frankreich Bordeaux Australien Boyd Exell
Bajnok, Spitfire, Clinton Star und Ajax
Deutschland Daniel Schneiders
Cabus, Costa, Hermes und Twister
Niederlande Koos de Ronde
Palero, Tommy, Celina und Zimba
2014/2015 Frankreich Bordeaux Australien Boyd Exell
Bajnok, Clinton Star, Conversano 49 Poker und Ajax
Deutschland Christoph Sandmann
Donner, Fax, Lerry und Lucky
Niederlande IJsbrand Chardon
Maestoso x-30 Magus, Inci, Illem und Feles
2015/2016 Frankreich Bordeaux Niederlande IJsbrand Chardon
Illem, Maestoso x-30 Magus, Aladin und Feles
Australien Boyd Exell
Conversano Cselentan, Lucky, Clinton Star und Bajnok
Niederlande Koos de Ronde
Bònusz, Palero, Joep und Oosterwijk's Kasper

Weblinks

Commons: FEI World Cup Driving – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reiten: Jetzt kommt der Hallen-Weltcup für Vierspänner, 14. April 2001
  2. Auszug aus den Turnierkalender der FEI
  3. a b c d Weltcup-Reglement 2010/2011
  4. Liste der Sieger des Weltcups von 2001/2002 bis 2009/2010
  5. Ergebnisdatenbank mit den Ergebnissen vieler Weltcupprüfungen und Weltcupfinals
  6. Ergebnisse „Partner Pferd“ Leipzig 2008