Florian Froehlich

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Florian Froehlich (* 17. Dezember 1959 in Pfäffikon) ist ein zeitgenössischer Schweizer Künstler, der sich in Malerei, Skulptur, Glasfenstern und Installationen ausdrückt.

Leben und Wirken

Golgotha - Stained glass and steel sculptures, 400 cm. Back-lighting with 2000 W. Part of the Saignelégier project.

Florian Froehlich war zu Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit von den Malern der École de Paris beeinflusst, darunter Maurice Estève, Charles Lapicque und Nicolas de Staël,[1] deren Werke er durch seinen Onkel, den Zürcher Kunsthändler Peter Nathan kennenlernte. 1996 schloss Froehlich das Medizinstudium an den Universitäten Zürich und Lausanne ab. Seine zunehmende künstlerische Tätigkeit entwickelte sich parallel zu seinem Berufsleben.[1]

Seit 1996 lebt und arbeitet er in Porrentruy im Schweizer Jura. Seine lange Freundschaft[2] mit dem Schweizer Künstler Jacques Minala brachte ihn zur Glaskunst. Seit 2003 ist er Mitglied der Schweizerischen Glaskünstlervereinigung Verarte.ch[3] was zu mehreren Gruppenausstellungen im Nationalen Glaskunstmuseum Vitromusée in Romont führte, so im Jahr 2009.[4]

Von 2003 bis 2009 arbeitete Florian Froehlich an einem grossen Kirchenfensterprojekt für die katholische Kirche in Saignelégier (Schweizer Jura), den Stelen von Saignelégier, die ab 2008 mit Unterstützung der Schweizerischen Eidgenossenschaft in einjähriger Bauzeit ausgeführt wurden,[5] in enger Zusammenarbeit mit dem Buntglasmeister Roland Béguin[6] und dem Kunstschlosser JP Scheuner und unter Anwendung experimenteller Techniken.[5]

Das Konzept der Glasstelen aus Dallglas zeichnet sich durch eine neuartige Technik aus: Sie erhalten das Licht dieser Kirche, indem sie dreidimensional bloss einen kleinen Teil der Fensterfläche belegen.[5] Im Allgemeinen wird bei Glasfenstern kein Kunstlicht verwendet. Froehlich integriert dagegen auch künstliches Licht: die Golgotha-Gruppe, drei grosse Stelen in der Mitte der Kirche, werden nachts mit über 2000 Watt rückbeleuchtet.[5] Jede der 21, vier Meter hohen Stelen wird von einem Bibelzitat begleitet[5] kommentiert vom Priester Bernard Miserez. Die Stelen von Saignelégier sind ein neuartiger Beitrag zur zeitgenössischen sakralen Glaskunst.[7][8]

Gelegentlich spielt Froehlich in seiner Kunst auf aktuelle Themen an, so etwa die Jura-Etappe der Tour de France 2012.[9] Für letztere installierte er zahlreiche auf Holzlatten spazierende Skulpturen und ein altes staubiges Fahrrad mit dem Titel Finishing line. Die Installation war während 24 Stunden ausgestellt, am 8. Juli 2012.[9] Froehlichs Arbeiten wurden an der Berliner Liste 2012 gezeigt.[10]

Seit 2010 arbeitet Froehlich regelmässig mit der Achtzig – Galerie für zeitgenössische Kunst in Berlin zusammen.[11] Sie präsentierte im Dezember 2013 eine Einzelausstellung von Froehlich mit dem Thema „Welttheater-Theaterwelt“ welche im Beisein eines Vertreters der Schweizer Botschaft in Berlin eröffnet wurde. Ein Buch mit demselben Titel wurde vom Verlag Editions le Renard par la Queue in Lausanne publiziert, unter der Leitung des Schriftstellers Ferenc Ràkóczy mit Texten des Schweizer Journalisten José Ribeaud und einem zeitgenössischen Art-Design von Chloé Donzé. Florian Froehlich konzentriert sich gegenwärtig auf das Thema des menschlichen Wesens, und des Zusammenspiels zwischen Individuum und Massen.[12] Er kreiert dabei eine Art Mikrokosmos in Form von Mikroskulpturen, auf Gemäldeskulpturen und Skulpturgemälden.

Ende 2013 hatte Froehlich die völlig neuartige Idee Mikroskulpturen in Uhren zu integrieren.[13] Die Idee wurde offiziell einem Parkett von Schweizer Uhrenherstellern internationalen Formats im Rahmen einer Ausstellung nahegebracht, mit der Unterstützung von Pascal Bourquard und BIWI.

Ausstellungen

Einzel-Ausstellungen

Life score - Sculpture, mixed media, cardboard. Canvas 30 x 30 cm
  • 2013: World Theatre-Theatre World, Achtzig – Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin (Dezember 2013)
  • 2012: Tour de France, Jura-Etappe vom 8. Juli 2012: “Finishing Line” ; Installation mit multiplen Skulpturen und einem alten Fahrrad. Ausstellung für 24 Stunden.[9]
  • 2007: Galerie FARB, Delémont, Schweiz[1]
  • 2005: Galerie du Solstice, Yverdon/Treycovagnes, Schweiz
  • 2004: Galerie du Solstice, Yverdon/Treycovagnes, Schweiz
  • 2003: Galerie Catherine Clerc, Lausanne[14]
  • 2002: Galerie Paul Bovée, Delémont, Schweiz[2]
  • 1998: Galerie Courant d’Art, Chevenez, Schweiz;[15] Galerie Paul Bovée, Delémont, [16]
  • 1997: Galerie Pingeot-Gerbi, Paris; Galerie Catherine Clerc, Lausanne
  • 1994: Galerie Catherine Clerc, Lausanne
  • 1993: Galerie de l’Evole99, Neuchâtel
  • 1992: Fondation du Grand-Cachot-de-Vent, Vallée de La Brévine, Schweiz
  • 1991: Galerie Jasmin, Zurich, Schweiz; Galerie Black, Lausanne
  • 1989: Galerie Jasmin, Zürich

Gruppen-Ausstellungen

Lives in parallel - Mixed media and ink. Canvas, 40x60 cm
Human grape - Sculpture on wires. 19x 82 cm
  • 2013: MicroArt: Ausstellung von Werken mit der Idee einer Anwendung von Mikroskulpturen in der Uhrenindustrie. Pleujouse, 29. Oktober 2013[13]
  • 2013: Galerie FARB, Delémont
  • 2011–2013 : Achtzig Gallery for Contemporary Art, Berlin
  • 2010: Achtzig – Galerie für zeitgenössische Kunst, Berlin, Ausstellung City Landscapes
  • 2009: Swiss Museum of Stained Glass and Glass Art, Romont (Vitromusée), Romont. Verarte.ch Ausstellung; Galerie Meisterschüler, Berlin
  • 2007: Galerie Art Service, Château d’Eguilly, Eguilly, Frankreich; Galerie Bleu de Chine, Fleurier, Schweiz
  • 2006: Dauerausstellung: Galerie Alain Aubry, Paris
  • 2005: Verarte.ch : Ausstellung Glasmalerei, Elisabethenkirche, Basel
  • 2004: Exposition au Musée suisse du vitrail et des arts du verre, Verarte.ch, Romont
  • 2002: Einladung zur Schweizer Nationalausstellung Expo 02 : Kunstmuseum, La Chaux-de-Fonds
  • 1998: Centre d’Art en Face, Porrentruy, Schweiz
  • 1994: 120 artistes jurassiens, Delémont
  • 1992: Galerie 67, Bern

Literatur

  • Florian Froehlich : World Theatre - Theatre World, Éditions Le renard par la queue, Lausanne, ISBN 978-2-940533-00-8
  • Glasmalerei für das 21. Jahrhundert: Malen mit Glas und Licht. ISBN 978-3-00-040422-1
  • Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1998, ISBN 3-85823-673-X.

Quellen

  1. a b c phArt Oktober/November 2007, Artikel Florian Froehlich - Un ordre subtil
  2. a b phArt 2002, Artikel La connivence créatrice de Jacques Minala et Florian Froehlich. - Ausstellung in Delémont, 2002.
  3. florian Froehlich auf der Website von Verarte.ch
  4. Laurence Chauvy: Actualité de l’art du verre. Zitiert aus Le Temps vom 22. August 2009.
  5. a b c d e Blaise Calame: Vitraux à l’air libre. Zitiert aus Illustré, 25. Februar 2009.
  6. Florian Froehlich auf der Website von Roland Béguin
  7. Florian Froehlich - Einweihung der Stelen von Saignelégier, canal Alpha TV Sendung, 19. Februar 2009, bei vimeo.com.
  8. Glaswelt, Oktober 2008, Artikel Dallglas ist wieder im Kommen.
  9. a b c Video der Tour de France-Installation auf Youtube
  10. Webseite der Achtzig – Galerie für zeitgenössische Kunst, mit Florian Froehlich.
  11. Florian Froehlich auf der Galerie-Website
  12. Buch Florian Froehlich : World Theatre - Theatre World. Éditions Le renard par la queue, CH-1005 Lausanne. No ISBN 978-2-940533-00-8.
  13. a b ArtikelArt et horlogerie über die Mikroskulpturen in Uhren, Quotidien Jurassien, 2013
  14. Artikel Lausanne: Florian Froehlich bei Catherine Clerc, phArt September 2003.
  15. Artikel Du paysage à l'abstraction, zu der 1998er Ausstellung bei der Courant d’Art-Galerie, Quotidien Jurassien 1998.
  16. Artikel Florian Froehlich - Entre Abstraction et figuration, zu der 1998er Ausstellung bei der Bovée-Galerie in Delémont, Quotidien Jurassien, 1998.

Weblinks