Franz von Bruchmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2016 um 19:57 Uhr durch M2k~dewiki (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: + Ilija Dürhammer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Franz Joseph Vinzenz Ritter von Bruchmann (* 5. April 1798 in Wien; † 23. Mai 1867 in Gars am Inn) war ein Redemptorist.

Leben

Bruchmann war Sohn des Großkaufmanns und Direktors der Österreichischen Nationalbank Johann Christian Maria (Edler 1818 Erbtitel) Ritter [1] von Bruchmann und der Justina (geb. Weis). Sein Vater stammte aus Köln und war einer der reichsten Männer Wiens, der Direktor der Wiener Nationalbank mit der längsten Dienstzeit (1821 bis zum Tode 1849) und war der Mäzen des Komponisten Franz Schubert und des Malers Leopold Kupelwieser. Im Hause Bruchmanns in Wien fanden durch Jahre hindurch die sogenannten Schubertiaden statt, Musik- und Leseabende, in deren Mittelpunkt Franz Schubert stand. Zu Beginn seiner Studienzeit war er mit Johann Chrysostomus Senn, Leopold Kupelwieser und Moritz von Schwind ein Mitglied des Freundeskreises um Franz Schubert. Bruchmanns jüngste Schwester Justina († 1830) war zeitweilig mit Schuberts Freund Franz von Schober verlobt.

1827 trat er nach seinem Studium in Wien und Erlangen – dort Bekanntschaft mit Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und August von Platen – sowie seiner Promotion am 15. Mai 1827 zum Dr. jur. in den österreichischen Staatsdienst ein und am 25. Juni 1827 heiratete er Juliana Theresia von Weyrother, einer der Trauzeugen war der k.k. Legationsrat Friedrich von Schlegl. Und 1831, nach dem Tod seiner Frau Juliana Theresia von Weyrother (26. Oktober 1830, bei der Geburt seines Sohnes Johann Baptiste Maria Ritter von Bruchmann), ging Franz Seraph von Bruchmann mit seinem Freund Eduard Jakob von Steinle nach Rom und trat danach in die Congregatio Sanctissimi Redemptoris und empfing 1833 die Priesterweihe in Graz. Er folgte seinem Freund und Schwager Rudolf Ritter von Smetana [2]. Er begründete 1841 auf Ruf des König Ludwig I die Niederlassung der Redemptoristen in Altötting (Oberbayern) und wirkte von dort aus für die Verbreitung seiner Kongregation in Deutschland. Um 1847 führte er auch mehrmals einen Exorzismus an der späteren Visionärin Louise Beck durch. 1847–1854 war er Provinzial der österreichischen und deutschen, 1855/56 der deutschen und 1856–1865 der oberdeutschen Niederlassung des Redemptoristenordens.

Franz von Bruchmann galt als imposante Person, sehr intelligent, großartiger Redner und war von vornherein Verfechter der Naturreligionen. Bruchmann war ein guter Oberer. Die Quellen heben sein „eminentes Regierungstalent“, seine „Klugheit und Umsicht“, seine „Geschäftsgewandtheit“, aber auch seine „väterliche Fürsorge“ und die „Kunst, Seelen zu leiten“ hervor. Er galt als stets gerecht.

Schubert vertonte fünf seiner Gedichte: An die Leyer (D 737), Im Haine (D 738), Am See (D 746), Schwestergruß (D 762), Der zürnende Barde (D 785).

Familie

Sein Großvater war Christian August Joseph Bruchmann Kaufmann und Fabriksbesitzer in Köln, verheiratete mit Sybille, geborene Offermann.

Verweise

  1. 1847 Erbtitel
  2. Witwer von Justine von Bruchmann, Leopold Kupelwieser war Trauzeuge am 19. November 1828

Literatur