Französische Renaissance-Antiqua

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Beispiel für eine französische Renaissance-Antiqua

Die französische Renaissance-Antiqua ist eine Schriftklasse nach DIN 16518. Diese Antiqua ist die französische Weiterentwicklung der venezianischen Renaissance-Antiqua. In der Praxis wird nicht zwischen der Renaissance-Antiqua venezianischer und französischer Art unterschieden. Von den älteren Typen sind kaum Schriften auf dem Markt. Die erste Schrift dieser Schriftklasse wurde am Ende des 17. Jahrhunderts von Philipp Grandjean in Frankreich geschaffen. Als die Barock-Antiqua und die Klassizistische Antiqua aufgekommen waren, blieb die Renaissance-Antiqua lange Zeit unbeachtet. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde ihre gute Verwendbarkeit wiedererkannt; sie ist bis heute noch sehr gefragt.

Im englischen Sprachraum ist statt französische Renaissance-Antiqua die Bezeichnung Garalde geläufig, in Frankreich Garaldes, in Holland Garalden und in Italien Elzeviriani. In den ersten drei Ländern ist die Bezeichnung aus der Zusammensetzung der ersten Silben der Namen von Claude Garamond und Aldus Manutius entstanden.

Merkmale

Die französische Renaissance-Antiqua verfügt durch die gleichmäßigeren Buchstabenformen über ein ruhigeres Schriftbild. Die Schattenachse ist nach wie vor geneigt, der Querstrich des e hingegen nahezu waagerecht. Die oberen Serifen sind immer noch den Anstrichen mit der Schreibfeder nachempfunden. Diese Schriftklasse wird wegen ihrer hervorragenden Leseeigenschaften am häufigsten für Romane und andere längere Lesetexte verwendet.

Bekannte Vertreter

Siehe auch

Quellen

  • Karl Vöhringer: Druckschriften kennenlernen unterscheiden anwenden. Verlag Forum und Technik, Stuttgart 1989, (Fachtechnische Schriftenreihe der Industriegewerkschaft Medien 1, ZDB-ID 1064778-8).