François Gédigier
François Gédigier (* 1957 in Paris) ist ein französischer Filmeditor.
Leben
François Gédigier kam 1957 als Sohn eines Textilverkäufers und einer Sekretärin in Paris zur Welt. Im Alter von 17 Jahren brach er vorzeitig seine Schulausbildung ab. Zu dieser Zeit arbeitete er bereits als Schauspieler und Assistent in einem kleinen Theater in Montparnasse und spielte in Kurzfilmen mit. 1978 war er zeitweilig Mitglied einer Rockband. Über einen Freund fand er Anfang der 1980er Jahre eine Anstellung als Schnittassistent von Marie-Josèphe Yoyotte. Zu seinen Lehrmeistern in Sachen Schnitt zählte seinerzeit auch Albert Jurgenson. Von 1986 bis 1991 kam Gédigier hauptsächlich im Bereich Tonschnitt zum Einsatz, wie bei Luc Bessons Film Im Rausch der Tiefe (Le Grand bleu, 1988).
Ab 1991 arbeitete er als Cutter mehrfach mit den Regisseuren Arnaud Desplechin und Patrice Chéreau zusammen. Für Chéreaus Filme Die Bartholomäusnacht (La Reine Margot, 1994) und Wer mich liebt, nimmt den Zug (Ceux qui m’aiment prendront le train, 1998) wurde Gédigier zweimal für den César in der Kategorie Bester Schnitt nominiert. Unter der Regie von Lars von Trier fertigte er den Schnitt von Dancer in the Dark (2000) an, wofür er den dänischen Filmpreis Robert erhielt. Mehrfach war Gédigier auch an Produktionen Claude Berris beteiligt, darunter die Filmkomödien Zusammen ist man weniger allein (Ensemble, c’est tout, 2007) und Der kleine Haustyrann (Trésor, 2009). Regisseur Brian De Palma betraute Gédigier 2012 mit dem Schnitt seines Thrillers Passion.
Filmografie (Auswahl)
- Tonschnitt
- 1986: Double messieurs
- 1988: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu)
- 1990: Die Gefangene der Wüste (La captive du désert)
- 1991: Entführung aus Liebe (Aux yeux du monde)
- Filmschnitt
- 1986: Double messieurs
- 1991: Das Leben der Toten (La vie des morts)
- 1992: Die Wache (La sentinelle)
- 1994: Die Bartholomäusnacht (La reine Margot)
- 1996: Ich und meine Liebe (Comment je me suis disputé)
- 1996: Lola im Technoland (Clubbed to Death (Lola))
- 1997: Es wird aufgegessen (Mange ta soupe)
- 1998: Wer mich liebt, nimmt den Zug (Ceux qui m’aiment prendront le train)
- 1999: Rembrandt
- 2000: Dancer in the Dark
- 2001: Intimacy
- 2003: Sein Bruder (Son frère)
- 2003: Gefühlsverwirrungen (Les sentiments)
- 2004: Schau mich an! (Comme une image)
- 2005: Gabrielle – Liebe meines Lebens (Gabrielle)
- 2006: Das Mädchen, das die Seiten umblättert (La tourneuse de pages)
- 2007: Zusammen ist man weniger allein (Ensemble, c’est tout)
- 2007: Jellyfish – Vom Meer getragen (Meduzot)
- 2008: Home
- 2008: Erzähl mir was vom Regen (Parlez-moi de la pluie)
- 2009: Ruhelos (Persécution)
- 2009: Der kleine Haustyrann (Trésor)
- 2010: The Tree
- 2011: Der Mönch (Le moine)
- 2012: On the Road – Unterwegs (On the Road)
- 2012: Passion
- 2014: Das blaue Zimmer (La chambre bleue)
Auszeichnungen
- 1995: Nominierung für den César in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Hélène Viard für Die Bartholomäusnacht
- 1999: Nominierung für den César in der Kategorie Bester Schnitt für Wer mich liebt, nimmt den Zug
- 2001: Nominierung für den Online Film Critics Society Award in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Molly Marlene Stensgaard für Dancer in the Dark
- 2001: Robert in der Kategorie Bester Schnitt zusammen mit Molly Marlene Stensgaard für Dancer in the Dark
Literatur
- François Gédigier. In: Roger Crittenden: Fine Cuts: The Art of European Film Editing. Focal Press, 2006, ISBN 0-240-51684-2.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Gédigier, François |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Filmeditor |
GEBURTSDATUM | 1957 |
GEBURTSORT | Paris |