Fratelli d’Italia (Partei)

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Fratelli d’Italia – Alleanza Nazionale („Brüder Italiens – Nationale Allianz“) ist eine seit 2012 bestehende nationalkonservative rechtsgerichtete Partei in Italien. Parteivorsitzende ist Giorgia Meloni.

Fratelli d’Italia – Alleanza Nazionale
Datei:FDI CN.png
Giorgia Meloni (2014)
Parteivorstand Giorgia Meloni (Presidente)
Gründung 21 Dezember 2012 (hervorgegangen aus: Il Popolo della Libertà)
Ideologie Nationalkonservativismus, Nationalismus, EU-Skepsis, Rechtsextremismus
Abgeordnete
8/630
Senatoren
0/315
Europa­abgeordnete
0/73
Haupt­sitz ItalienItalien Rom,
Via di San Teodoro 20
Website www.fratelli-italia.it

Name, Namensänderung

Der Namensbestandteil Fratelli d’Italia spielt auf den Titel der italienischen Nationalhymne an. Alleanza Nazionale ist der Name der Vorgängerpartei Alleanza Nazionale. Die Partei wird auch kurz Fratelli d’Italia genannt.

Von ihrer Gründung bis zum Februar 2014 hieß die Partei Fratelli d’Italia – Centrodestra Nazionale (Brüder Italiens – Nationale Mitte-Rechts-[Partei]).

Geschichte

Die Vorgängerpartei Alleanza Nazionale wurde 1992 gegründet und war lange Zeit das Sammelbecken des rechten und nationalistischen Lagers in Italien. Diese war ihrerseits aus der neofaschistischen Movimento Sociale Italiano hervorgegangen, als deren Mitglieder auf Initiative von Parteichef Gianfranco Fini mehrheitlich beschlossen, sich vom historischen Faschismus zu distanzieren und eine gemäßigtere Linie zu verfolgen. Die Alleanza Nazionale erreichte Wahlerfolge und war an allen Mitte-Rechts-Regierungen von Silvio Berlusconi beteiligt. Im März 2009 trat sie Berlusconis Parteienvereinigung Popolo della Libertà bei. Aus Unzufriedenheit über Berlusconis Führungsstil verließen einige Abgeordnete um Ignazio La Russa, Giorgia Meloni und Guido Crosetto Popolo della Libertà wieder und gründeten Fratelli d’Italia.

Wahlbeteiligungen

Bei den Parlamentswahlen in Italien 2013 trat die Partei als Teil der Mitte-Rechts-Koalition um Berlusconi an und erreichte mit 2 % der Stimmen neun Abgeordnetensitze, mit 1,9 % bei den Senatswahlen jedoch kein Mandat im Senat.

Bei der Europawahl 2014 scheiterte die Partei mit 3,7 % der Stimmen relativ knapp an der 4 %-Sperrklausel.

Politische Positionen

Die Partei ist europaskeptisch und tritt für ein „Europa der Völker“ ein. Sie lehnt den Vertrag von Lissabon und den Europäischen Fiskalpakt ab und möchte Italiens Mitgliedschaft in der Eurozone beenden. Die Parteichefin stellte auch Italiens Mitgliedschaft in der Europäischen Union im Allgemeinen infrage. Die Partei ist für eine Begrenzung der Einwanderung und setzt sich für eine besondere finanzielle Förderung der Familien ein. Die meisten Mitglieder bezeichnen sich als konservativ oder nationalkonservativ und beziehen sich auf die Positionen der historischen italienischen und europäischen Rechten, eine parteiinterne Minderheit um Guido Crosetto vertritt Positionen des Wirtschaftsliberalismus (liberismo).

Weblinks

Commons: Fratelli d'Italia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien