Freiheitliche Deutsche Volkspartei

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Die Freiheitliche Deutsche Volkspartei (Kurzbezeichnung: FDVP) war eine rechtsextreme[1] Partei in Deutschland, die am 15. Februar 2000 auf Bundesebene durch neun ehemalige Abgeordnete der DVU-Fraktion des Landtages Sachsen-Anhalt gegründet wurde und bis 2003 existierte, als sie mit der Deutschen Partei (DP) fusionierte. Daraufhin erhielt die DP den Namenszusatz Die Freiheitlichen.

Geschichte

Der Parteigründung gingen innerparteiliche Querelen mit dem Bundesvorsitzenden Gerhard Frey voraus. Nachdem die DVU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 26. April 1998 mit 12,9 % einen sensationellen Wahlerfolg errungen hatte und mit 16 Abgeordneten in den dortigen Landtag eingezogen war, kam es in der Parlamentsfraktion immer häufiger zu personellen Streitigkeiten, infolge derer im Jahr 2000 neun Abgeordnete die DVU verließen und die FDVP gründeten, die sich als deutsches Pendant zur österreichischen FPÖ verstand.

Am 18. Juni 2000 gründete sich der zweite Landesverband Thüringen der FDVP.

Im Laufe der Legislaturperiode kehrten zwei FDVP-Abgeordnete zur DVU zurück, Mirko Mokry kehrte ihr Ende 2001 als anschließend fraktionsloser Abgeordneter ebenfalls den Rücken. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2002 erreichte sie lediglich 0,8 %, scheiterte damit an der Fünfprozenthürde und war somit nicht mehr im Landtag vertreten, trotz der Tatsache, dass die DVU bei dieser Wahl nicht mehr und Republikaner und NPD nicht antraten. Im Oktober 2003 ging sie in der DP auf, die daraufhin ihren Parteinamen um den Zusatz Die Freiheitlichen erweiterte.

Inhaltliches Profil

Auf ihrem ersten Bundesparteitag am 7. Mai 2000 erklärte die Bundesvorsitzende der FDVP und ehemalige DVU-Abgeordnete Sachsen-Anhalts Claudia Wiechmann, dass sich die neue Partei hauptsächlich für den Schutz nationaler Interessen, für die Wahrung der deutschen Identität, für plebiszitäre Selbstbestimmung und für den besonderen Schutz von Familien und Kindern einsetzen wollte. Der Thüringische Verfassungsschutz stellte in seinem Bericht von 2000 fest, dass eine „parallel zur Abspaltung von der DVU einhergehende deutliche Distanz bei der FDVP nicht zu erkennen“ gewesen sei. Dies galt insbesondere hinsichtlich deren fremdenfeindlicher und unterschwellig antisemitischer Grundhaltung“. Sie sei als verfassungsfeindlich und rechtsextremistisch einzustufen (sachsen-anhaltischer Verfassungsschutzbericht 2002).[2] In den Verfassungsschutzberichten 2001 und 2003 des Bundesministeriums des Innern wurde sie ebenfalls als rechtsextremistisch klassifiziert.[3][4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Everhard Holtmann: Die angepassten Provokateure: Aufstieg und Niedergang der rechtsextremen DVU als Protestpartei im polarisierten Parteiensystem Sachsen-Anhalts. Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-2973-4, S. 9; vgl. Einschätzung des Verfassungsschutzes: Christin Ziem: Materialteil. In: Klaus-Bernhard Roy (Hrsg.): Wahlen 2002 in Sachsen-Anhalt: Ausgangsbedingungen, Handlungsrahmen, Entscheidungsalternativen. Leske und Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3509-2, S. 174; siehe auch: Margherita Zander: Geschlechterdifferenzierende Aspekte – Soziale Arbeitmit rechtsorientierten Mädchen und Jungen. In: Margherita Zander, Luise Hartwig, Irma Jansen (Hrsg.): Geschlecht Nebensache?: Zur Aktualität einer Gender-Perspektive in der sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-14947-9, S. 199.
  2. Ministerium des Innern des Landes Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2002. Magdeburg 2003, S. 58 f.
  3. Bundesministerium des Innern (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2001. Berlin 2002, S. 114.
  4. Bundesministerium des Innern (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht 2003. Berlin 2004, S. 255.