Friedrich Unteutsch

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Gedenkstätte im Speziallager Nr. 1 Mühlberg (Friedrich Unteutsch siehe rechts, dritte Tafel von oben)

Friedrich Unteutsch (* 3. September 1891; † 17. Februar 1947 im Speziallager Nr. 1 Mühlberg[1]) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Landrat des Landkreises Eisenach.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde Unteutsch im Jahr 1922 an der Juristischen Fakultät der Universität Jena zum Doktor der Rechte promoviert.[2] Zwei Jahre darauf war er bereits Regierungsrat im thüringischen Ministerium des Inneren.[3][4] Von 1931 bis 1937 war er Oberregierungsrat im thüringischen Ministerium des Inneren in Weimar. Sein Zuständigkeitsgebiet erstreckte sich auf Gemeinde- und Kreisangelegenheiten.[5][6][7][8]

Im Jahr 1937 wurde Unteutsch zum kommissarischen, im Folgejahr zum endgültigen Landrat des Landkreises Eisenach bestellt.[9] Nach der Einnahme Eisenachs durch die amerikanischen Truppen am 6. April 1945 bestätigte die amerikanische Militärregierung Unteutsch zunächst als Landrat, ersetzte ihn jedoch am 10. Mai 1945 durch einen gewissen Fröhlich.[10]

Nach der vertragsgemäßen Übergabe Thüringens an die Rote Armee am 1. Juli 1945 wurde Unteutsch festgenommen und zunächst ins Speziallager Nr. 8 Torgau, später ins Speziallager Nr. 1 Mühlberg verbracht. Die dortigen Gefangenen lebten unter härtesten Bedingungen und wurden von der Außenwelt isoliert. Unteutschs Familie wurde von seinem Tod nicht unterrichtet. Er wurde zum 31. Dezember 1952 für tot erklärt.[11]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Unteutsch: Wucherbekämpfung im modernen Recht. Dissertation der Juristischen Fakultät der Universität Jena vom 23. Februar 1922. Maschinenschrift. Jena 1922.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Klein (Bearb.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Bd. 15. Reihe B. Mitteldeutschland. Thüringen. Verlag Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1983, S. 357, ISBN 978-3-87969-130-2.
  • Thüringisches Staatsministerium (Hrsg.) Staatshandbuch für Thüringen 1926. Weimarischer Verlag GmbH, Weimar 1926, S. 92. Digitalisat
  • Thüringisches Staatsministerium (Hrsg.) Staatshandbuch für Thüringen 1931. Weimarischer Verlag GmbH, Weimar 1931, S. 70. Digitalisat
  • Verlag Dietsch & Brückner AG (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1924. Verlag Dietsch & Brückner AG, Weimar 1924, S. 104. Digitalisat
  • Verlag Dietsch & Brückner AG (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1933. Verlag Dietsch & Brückner AG, Weimar 1933, S. 131. Digitalisat
  • Verlag Dietsch & Brückner GmbH (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1937. Verlag Dietsch & Brückner GmbH, Weimar 1937, S. 110. Digitalisat
  • Jensen Zlotowicz, Hans Hoffmeister: Villen in Eisenach. Band 2. Rhino Verlag, Arnstadt/Weimar 1999. S. 140, ISBN 978-3-932081-38-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heike Leonhardt, Uwe Steinhoff: Namen der Toten des sowjetischen Speziallagers 1. Lager Mühlberg 1939-1948. In: www.lager-muehlberg.de. 2013, abgerufen am 27. April 2017.
  2. Friedrich Unteutsch: Wucherbekämpfung im modernen Recht. Dissertation der Juristischen Fakultät der Universität Jena. Maschinenschrift, Jena 1922.
  3. Verlag Dietsch & Brückner AG (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1924. Verlag Dietsch & Brückner AG, Weimar 1924, S. 104.
  4. Thüringisches Staatsministerium (Hrsg.): Staatshandbuch für Thüringen 1926. Weimarischer Verlag GmbH, Weimar 1926, S. 92.
  5. Thüringisches Staatsministerium (Hrsg.): Staatshandbuch für Thüringen 1931. Weimarischer Verlag GmbH, Weimar 1931, S. 70.
  6. Verlag Dietsch & Brückner AG (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1933. Verlag Dietsch & Brückner AG, Weimar 1933, S. 131.
  7. Verlag Dietsch & Brückner AG (Hrsg.): Einwohnerbuch der Stadt Weimar, der Vororte Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt und Umgegend. Ausgabe 1937. Verlag Dietsch & Brückner AG, Weimar 1937, S. 110.
  8. Jensen Zlotowicz, Hans Hoffmeister: Villen in Eisenach. Band 2. Rhino Verlag, Arnstadt/Weimar 1999, ISBN 978-3-932081-38-5, S. 140.
  9. Die Landgemeinde. Amtliches Organ des Deutschen Gemeindetages für ländliche Selbstverwaltung. Band 47. Berlin 1937, S. 423.
  10. Edward Norman Peterson: Russian Commands and German Resistance: The Soviet Occupation, 1945-1949. Studies in modern European history. Volume 29. P. Lang, New York 1999, ISBN 978-0-8204-3948-8, S. 306 ff.
  11. Jensen Zlotowicz, Hans Hoffmeister: Villen in Eisenach. Band 2. Rhino Verlag, Arnstadt / Weimar 1999, ISBN 978-3-932081-38-5, S. 140.