Fußball-Regionalliga Nord (Frauen)
Regionalliga Nord | |
Verband | Norddeutscher Fußball-Verband |
Erstaustragung | 1986 als Oberliga Nord |
Hierarchie | 3. Liga |
Mannschaften | 12 |
Aktueller Meister | Bramfelder SV |
Rekordsieger | TV Jahn Delmenhorst Hamburger SV (je 4) |
Website | www.nordfv.de |
↑ 2. Bundesliga (II) ↓ Verbandsliga (IV)
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Die Fußball-Regionalliga Nord der Frauen ist in Nordwestdeutschland (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein) die dritthöchste Spielklasse im deutschen Frauenfußball. Die Liga untersteht dem norddeutschen Fußballverband.
Geschichte
Die Liga wurde 1986 als Oberliga Nord gegründet. Zur damaligen Zeit war die Oberliga Nord die höchste Spielklasse in Norddeutschland. Der Meister qualifizierte sich zusammen mit den jeweils bestplatzierten Mannschaften der vier Landesverbände für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Erster Meister wurde Lorbeer Rothenburgsort aus Hamburg. Die neue Spielklasse konnte aber die chronische Erfolglosigkeit der norddeutschen Vereine bei der deutschen Meisterschaft nicht beenden. Vor Gründung der Liga erreichten nur zwei norddeutsche Clubs das Halbfinale. Von den Oberligisten schaffte lediglich Fortuna Sachsenroß Hannover 1988 das Halbfinale. Beide Spiele verloren die Hannoveranerinnen gegen den KBC Duisburg mit 1:0. In der Saison 1989/90 ging es um die Qualifikation zur neuen Bundesliga. Die fünf Plätze nahmen Fortuna Sachsenroß Hannover, der SC Poppenbüttel, der Schmalfelder SV, der SV Wilhelmshaven und der VfR Eintracht Wolfsburg ein.
Fortan war die Oberliga nur noch zweitklassig und der Oberligameister, in manchen Jahren auch der Vizemeister, mussten in einer Aufstiegsrunde um die Beförderung ins Oberhaus kämpfen. Hierbei waren die Nordclubs weniger erfolgreich. Lediglich der Schmalfelder SV (zweimal) sowie der TV Jahn Delmenhorst und der VfL Wittekind Wildeshausen (je einmal) schafften den Aufstieg auf sportlichem Wege. 1997 wurde die Bundesliga auf eine Gruppe mit zwölf Mannschaften verkleinert. Die Regionalligisten (die Liga wurde 1994 umbenannt) konnten sich durch eine Relegation für die neue Klasse qualifizieren. Zwar wurde der Hamburger SV nur Zweiter hinter Fortuna Sachsenroß Hannover, da sich die Niedersächsinnen aus finanziellen Gründen zurückzogen kam der HSV als Nachrücker in die Bundesliga. In der Saison 1997/98 sorgte der WSV Wolfsburg für eine Kuriosität. Während der Saison musste die Mannschaft nur ein Gegentor hinnehmen. Dieser Treffer bedeutete allerdings die einzige Niederlage. Wolfsburg stieg auf, dafür kam der HSV wieder runter. Nach zwei vergeblichen Anläufen, in der Saison 1999/2000 gewann der HSV alle Saisonspiele, konnte die Mannschaft erst 2001 den Wiederaufstieg feiern.
In der Saison 2003/04 ging es um die Qualifikation für die neue 2. Bundesliga. Die vier Plätze nahmen der SV Victoria Gersten, die zweite Mannschaft des HSV, der SuS Timmel und der MTV Wolfenbüttel ein. Seit 2004 ist die Regionalliga Nord nur noch die dritthöchste Spielklasse. Der Meister steigt fortan direkt in die 2. Bundesliga auf.
Modus
Die Regionalliga Nord besteht aus zwölf Mannschaften, die im Ligasystem gegeneinander antreten. Ein Sieg wird mit drei, ein Unentschieden mit einem Punkt belohnt. Am Saisonende ist die punktbeste Mannschaft Meister und steigt in die 2. Bundesliga auf. Verzichtet der Meister auf sein Aufstiegsrecht bzw. wird dem Meister der Aufstieg vom DFB verwehrt rückt der Vizemeister nach. Wird auch dem Vizemeister der Aufstieg verwehrt steigt keine Mannschaft auf. Im Gegensatz zum Männerfußball dürfen auch zweite Mannschaften in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dies geschah erstmals 2006, als die zweite Mannschaft des Hamburger SV Meisterschaft und Aufstieg feiern konnte.
Auf der anderen Seite der Tabelle steigen die zwei letztplatzierten Mannschaften in die jeweilige Verbandsliga ab. Die Absteiger werden durch zwei Aufsteiger aus den Verbandsligen ersetzt. Der erste Aufsteiger wird von den Meistern der Niedersachsenliga West und Ost in Hin- und Rückspiel ermittelt. Die Meister der Verbandsligen Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen ermitteln in einer Aufstiegsrunde, in der jede Mannschaft einmal auf jede andere trifft, den zweiten Aufsteiger. Steigen zwei oder mehr Mannschaften aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga Nord ab, so erhöht sich der Abstieg aus der Regionalliga entsprechend. Sollte keine norddeutsche Mannschaft aus der 2. Bundesliga absteigen, muss nur ein Regionalligist in die Verbandsliga absteigen.
Zieht ein Verein vor dem Beginn der Saison bzw. während der Saison seine Mannschaft zurück, so wird diese automatisch an das Tabellenende gesetzt und gilt als Absteiger.
Teilnehmer Saison 2013/14
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Bisherige Meister
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Rekordmeister
Titel | Verein | Saisons |
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4 | TV Jahn Delmenhorst Hamburger SV |
1991, 1992, 1995, 1997 1999, 2000, 2001, 2003 |
3 | Holstein Kiel | 2005, 2012, 2014 |
2 | FTSV Lorbeer Rothenburgsort VfL Wittekind Wildeshausen VfL Wolfsburg1 SV Victoria Gersten Mellendorfer TV |
1987, 1988 1994, 1996 1990, 1998 2002, 2004 2008, 2011 |
1 | Fortuna Sachsenroß Hannover Schmalfelder SV Hamburger SV II FFC Oldesloe 2000 Werder Bremen BV Cloppenburg SV Henstedt-Ulzburg Bramfelder SV |
1989 1993 2006 2007 2009 2010 2015 2016 |
1 als Vorgängervereine VfR Eintracht Wolfsburg und WSV Wolfsburg
Rekorde
- Meiste Siege: Der Hamburger SV gewann in der Saison 1999/2000 alle 22 Spiele.
- Wenigste Siege: Die Sportfreunde Salzgitter (1994/95) und Sparta Göttingen (2003/04) blieben ohne Saisonsieg.
- Meiste Unentschieden: Der Wittenseer SV spielte in der Saison 2000/01 elf Mal unentschieden.
- Wenigste Unentschieden: Sieben Vereine blieben in einer Saison ohne Unentschieden.
- Meiste Niederlagen: Die Sportfreunde Salzgitter (1994/95), der SV Kettenkamp (2000/01) und der MTV Wolfenbüttel (2006/07) verloren jeweils 20 Saisonspiele.
- Wenigste Niederlagen: Fünfmal blieb eine Mannschaft in einer Saison ungeschlagen. Der Hamburger SV schaffte dies zweimal. Während die Mannschaft in der Saison 1999/2000 alle Spiele gewinnen konnte gab es ein Jahr später ein Unentschieden. Die anderen Vereine waren der TV Jahn Delmenhorst (1991/92), der SV Victoria Gersten (2003/04) und der FFC Oldesloe 2000 (2006/07)
- Meiste Tore geschossen: Torhungrigste Mannschaft der Ligageschichte war der WSV Wolfsburg, der in der Saison 1997/98 121 Mal ins gegnerische Tor traf.
- Wenigste Tore geschossen: Der TSG Burg Gretesch gelang in der Saison 2004/05 nur neun Saisontore.
- Meiste Tore kassiert: In der Saison 1997/98 musste der Sporting Clube Hamburg 107 Gegentore hinnehmen.
- Wenigste Tore kassiert: Der WSV Wolfsburg kassierte in der Saison 1997/98 nur ein Gegentor. Dieses Gegentor besiegelte die einzige Saisonniederlage.
Alle Teilnehmer der Regionalliga Nord
Verein | Zeitraum | Bemerkung |
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SV Ahlerstedt/Ottendorf | seit 2004 | |
TSG Ahlten | 2009–2010 | |
SV Heidekraut Andervenne | seit 2014 | |
TuS Appen | 1993–1994 | |
HSV Barmbek-Uhlenhorst | 1986–1987 | |
ASV Bergedorf 85 | 2007–2009 | ab 2009: FC Bergedorf 85 |
FC Bergedorf 85 | seit 2009 | bis 2009: ASV Bergedorf 85 |
Bramfelder SV | 2012–2013, seit 2014 | Meister 2016 |
Eintracht Bremen | 1991–1993 | |
Polizei SV Bremen | 1986–1988, 1989–1997, 2004–2005 | Rückzug 2005 |
TuS Büppel | 2003–2009 | |
ATS Buntentor | 2001–2002 | |
Fortuna Celle | seit 2013 | |
BV Cloppenburg | 2008–2010 | bis 2008: SV Höltinghausen Meister 2010 |
TV Jahn Delmenhorst | 1986–2013 | Meister 1991, 1992, 1995, 1997 |
Grün-Weiss Eimsbüttel | 1990–1992, 1999–2003 | |
Kickers Emden | 1997–1999 | |
SG Erbsdorf/Ilmenau | 1992–1995 | |
FT Geestemünde | 1987–1988, 1990–1992 | |
SV Victoria Gersten | 1993–2004 | Meister 2002, 2004 |
Sparta Göttingen | 2003–2004 | |
TSG Burg Gretesch | seit 1991 | |
SpVgg Groß-Flottbek | 1988–1990 | |
SV Hage | 1988–1991 | |
Sporting Clube Hamburg | 1997–1999 | Rückzug 1999 |
Hamburger SV | 1990–1997, 1998–2001, 2002–2003 | Meister 1999, 2000, 2001, 2003 |
Hamburger SV II | 2003–2004, 2005–2006 | Meister 2006 |
Hamburger TS | 1996–1997 | |
Fortuna Sachsenroß Hannover | 1986–1990 | Meister 1989 |
SV Hastenbeck | 2002–2006 | |
TSV Havelse | seit 2008 | |
SV Henstedt-Ulzburg | seit 2013 | |
SV Höltinghausen | 2007–2008 | ab 2008: BV Cloppenburg |
FC Huchting | 1992–1993 | |
TSV Eintracht Immenbeck | 2010–2014 | |
SG Jesteburg/Bendestorf | 2008–2011 | |
SV Kettenkamp | 1998–2001 | |
Holstein Kiel | 1999–2001, 2002–2005, 2011–2012 | bis 2004: Wittenseer SV |
MTV Leck | 1996–1997 | |
TSV Limmer | seit 2014 | |
SV Lurup | 2004–2005, 2006–2008 | |
TuRa Meldorf | seit 2014 | |
Mellendorfer TV | 2005–2008,2010–2011,2011–2012 | Meister 2008, 2011, Rückzug 2012 |
TSV Nahe | 2005–2009 | |
FFC Oldesloe 2000 | 2004–2007, 2013 | Meister 2007, Rückzug 2013 |
FFC Oldesloe 2000 II | 2010–2012 | |
VfL Oythe | 2006–2013 | |
SC Poppenbüttel | 1987–1990, 1992–1994 | |
Ratzeburger SV | 2000–2002 | |
Rotenburger SV | 1987–1991 | Rückzug 1991 |
FTSV Lorbeer Rothenburgsort | 1986–1994 | Meister 1987, 1988 |
Sportfreunde Salzgitter | 1993–1995 | |
SG Schamerloh | 1997–2007 | |
Schmalfelder SV | 1986–1990, 1992–1993, 1995–1996, 1997–1998 | Meister 1993, Rückzug 1998 |
SV Sereetz | 1995–1996, 2001–2003 | |
ATSV Stockelsdorf | 1986–1989 | Rückzug 1989 |
SV Stöckheim | 1996–1998 | |
SuS Timmel | 2001–2004, 2007–2010 | |
FSG Twist | 2004–2008 | |
SV Upen | 1998–2000 | |
SC Wedemark | 1994–1995 | |
TuS Westerholz | 1994–2002 | |
FSV Westerstede | 1990–1993, 2000–2005 | Rückzug 2005 |
VfL Wittekind Wildeshausen | 1986–1996 | Meister 1994, 1996 |
SV Wilhelmshaven | 1989–1990, 1991–2000 | Rückzug 2000 |
Wittenseer SV | 1986–1989, 1990–1992, 1999–2001, 2002–2004 | ab 2004: Holstein Kiel |
MTV Wohnste | 1996–1997 | |
MTV Wolfenbüttel | 2004–2004, 2006–2007 | bis 2002: Wolfenbütteler SV |
VfR Eintracht Wolfsburg | 1986–1990 | Meister 1990 |
WSV Wolfsburg | 1997–1998 | Meister 1998 |
VfL Wolfsburg II | 2012–2013 | Meister 2013 |
Werder Bremen | 2008–2009 | Meister 2009 |
SF Wüsting-Altmoorhausen | 2011–2014 |
Literatur
- Carsten Töller (Hrsg.): Frauen-Fußball in Deutschland. Eigenverlag, Mettmann 2010, S. 34/35.