Gösseldorf (Waischenfeld)

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Gösseldorf
Koordinaten: 49° 49′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 49′ 26″ N, 11° 17′ 54″ O
Höhe: 473 (466–477) m ü. NHN
Einwohner: 87 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 91344
Vorwahl: 09202
Ortsmitte von Gösseldorf
Ortsmitte von Gösseldorf

Gösseldorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Waischenfeld im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Territoriale Ausdehnung der Fränkischen Schweiz
Einzugsgebiet der Wiesent

Das Dorf Gösseldorf steht auf der Südspitze einer Hochebene, die vom Aufseßtal im Südwesten und vom Wiesenttal im Südosten abgegrenzt wird. Das Dorf liegt im zentralen Teil der Fränkischen Schweiz, jeweils etwa einen Kilometer nordwestlich der Wiesent und nordöstlich der Aufseß, die südlich der Ortschaft in die Wiesent mündet. Die Nachbarorte sind Schönhaid und Hubenberg im Norden, Saugendorf und Heroldsberg im Nordosten, Rabeneck im Osten, Köttweinsdorf im Südosten, Doos im Süden, Muggendorf im Südwesten, Kuchenmühle im Westen und Seelig im Nordwesten. Das Dorf ist von dem fünf Kilometer entfernten Waischenfeld aus über die Staatsstraße St 2191 und dann über die Kreisstraße BT 35 erreichbar.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gebietsreform in Bayern war Gösseldorf der Hauptort einer gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Ebermannstadt, zu der noch die Orte Doos, Heroldsberg, Hubenberg und Saugendorf gehörten. Die mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 gebildete Gemeinde hatte 1961 auf einer Gemeindefläche von 1286 Hektar insgesamt 337 Einwohner, davon 79 in Gösseldorf.[3] Die Gemeinde wurde zu Beginn der bayerischen Gebietsreform am 1. Januar 1971 aufgelöst und Gösseldorf zu einem Ortsteil der Stadt Waischenfeld.[4]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kapelle von Gösseldorf

Baudenkmäler sind ein Wohnstallhaus im nördlichen Ortsbereich und die katholische Kapelle nahe der Dorfmitte.

Sehenswürdigkeiten in der Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa einen Kilometer südlich von Gösseldorf liegt der Dooser Wasserfall, der von der Aufseß kurz vor ihrer Mündung in die Wiesent gebildet wird. Bis zu seiner weitgehenden Zerstörung im 19. Jahrhundert bildete er einst einen imposanten Wasserfall, der von einer vier Meter hohen Kalktuff-Barriere verursacht wurde.[5] Als jedoch Bauern aus dem zwei Kilometer südlich des Wasserfalls gelegenen Engelhardsberg auf den geschäftsträchtigen Gedanken kamen, den die Barriere bildenden Tuff als Baumaterial für die Gewölbedecken von Kuhställen zu verwenden, wurde die Fallhöhe des einst wuchtigsten Wasserfall Frankens halbiert und beträgt heute lediglich noch zwei Meter. Auch im ehemaligen Gasthaus des Nachbarortes Saugendorf gibt es ein Gewölbe, das aus Tuffmaterial gebaut wurde, das vom Dooser Wasserfall stammt.[6] Der Raubbau an der Tuff-Barriere hatte zur Folge, dass der Dooser Wasserfall heute lediglich noch den kaskadenartigen Charakter einer Stromschnelle hat.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gösseldorf (Waischenfeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).
  2. Gösseldorf. In: BayernAtlas. Abgerufen am 9. März 2021.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 667 (Digitalisat).
  4. Politische Einteilung der Stadt Waischenfeld. In: GenWiki. Abgerufen am 9. März 2021.
  5. Ursula Pfistermeister: Fränkische Schweiz – Hersbrucker Schweiz. ISBN 3-418-00449-0, S. 38.
  6. Reinhard Löwisch: Berühmt für Wasserfall und Bewirtung. Nordbayerische Nachrichten, 11. April 2012, abgerufen am 9. März 2021.