García (Galicien)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2016 um 20:57 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt | ♥). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

García (* 1042; † 22. März 1090) war ein König von Galicien aus dem Haus Jiménez.

Er war der jüngste von fünf Kindern des Königs Ferdinand I. von León-Kastilien und der Sancha von León. Seine älteren Geschwister waren Urraca, Sancho II., Elvira und Alfons VI.[1]

Die geopolitische Landkarte Spaniens im späten 11. Jahrhundert.

Ferdinand I. hatte vor seinem Tod 1065 eine Teilung seines Herrschaftsterritoriums unter seinen Söhnen vereinbart. Während Sancho II. mit Kastilien und Alfons VI. mit León ausgestattet wurden, hatte García das Königreich Galicien mit den tributpflichtigen muslimischen Taifa von Badajoz erhalten.[2] Zu seinem Königreich hatte auch die Grafschaft Portugal gehört, die vom Rio Miño bis nach Coimbra reichte. Ihr Graf, Nuno Mendes, hatte sich sofort gegen García erhoben, der den Grafen aber im Februar 1071 in der Schlacht von Pedroso töten und Portugal damit wieder unter seine direkte Kontrolle bringen konnte.[3]

García hatte diesen Sieg allerdings nicht lange auskosten können. Bereits nachdem ihre Mutter 1067 gestorben war, war es zwischen den drei Brüdern zum Machtkampf um das Gesamterbe ihres Vaters gekommen. Im Juni 1071 war Sancho II. von Burgos aus durch León nach Galicien gezogen und hatte den unterlegenen García zur Flucht zum maurischen Taifakönig von Sevilla gezwungen. Nachdem Sancho II. im Herbst 1072 gestorben war konnte García noch einmal in sein Königreich zurückkehren, wurde dann aber 1073 von Alfons VI. unter dem Vorwand eines Friedensgesprächs gefangen genommen.[4] Auf diese Weise hatte Alfons VI. das Reich des Vaters nun unter seiner Herrschaft wieder vereinen können. García war nach siebenundzwanzigjähriger Gefangenschaft gestorben und in der Abtei San Isidoro in León bestattet wurden.[5]

Literatur

  • Bernard F. Reilly: The Kingdom of León-Castilla under King Alfonso VI 1065-1109. Princeton University Press, 1988 (online).

Anmerkungen

  1. Historia Silense, hrsg. von Simon Barton und Richard Fletcher in: The World of El Cid: Chronicles of the Spanish Reconquest. Manchester University Press, 2000, §8, S. 30 und §81, S. 45.
  2. Crónica del Obispo Don Pelayo, hrsg. von Benito Sánchez Alonso (1924), S. 76. Chronicon Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 609.
  3. Crónica del Obispo Don Pelayo, hrsg. von Benito Sánchez Alonso (1924), S. 31. Chronicon Lusitanum, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 14 (1786), S. 405.
  4. Chronicon Compostelana, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 20 (1765), S. 609–610. Chronicon Regum Legionensium, hrsg. von Simon Barton und Richard Fletcher in: The World of El Cid: Chronicles of the Spanish Reconquest. Manchester University Press, 2000, S. 84.
  5. Annales Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1765), S. 321. Chronicon Compostellani, hrsg. von Enríque Flórez in: España Sagrada. Bd. 23 (1765), S. 327. Historia Silense, hrsg. von Simon Barton und Richard Fletcher in: The World of El Cid: Chronicles of the Spanish Reconquest. Manchester University Press, 2000, §13, S. 34.


VorgängerAmtNachfolger
Ferdinand I.König von Galicien
1065–1071
Alfons VI.