Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus
Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus | |
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Gedenkbibliothek, Nikolaikirchplatz 5
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Gründung | 1990 |
Bibliothekstyp | Spezialbibliothek |
Ort | Berlin |
ISIL | DE-2157 (Berlin GedenkB Opf.Kommunismus) |
Die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus ist eine Spezialbibliothek, die 1990 von dem gleichnamigen Verein gegründet wurde. Ihr Sitz ist im Berliner Nikolaiviertel. Die Gedenkbibliothek enthält Sachbücher und Belletristik zur Aufklärung über Ursachen und Folgen des Sowjetkommunismus. Träger ist ein gemeinnütziger Verein. Geleitet wird die Bibliothek von Thomas Dahnert.
Geschichte
Die Kultureinrichtung wurde 1990 unter dem Namen Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus gegründet. Ihr lag die Idee zugrunde, in der DDR verbotene Bücher aufzubewahren. Initiatorin und erste Leiterin der Bibliothek war Ursula Popiolek.[1]
Zum Förderer- und Unterstützerkreis gehörten bekannte Oppositionelle und Bürgerrechtler wie Katja Havemann, Bärbel Bohley und Jürgen Fuchs. Die Organisationen der Bürgerbewegung, insbesondere das Neue Forum, unterstützten die Gründung ebenso wie die Heinrich-Böll-Stiftung und zahlreiche Einzelpersonen. Vorstandsmitglieder waren unter anderem der Autor Siegmar Faust und der Bürgerrechtler und Publizist Wolfgang Templin.
Am 22. Januar 1999 wurde ein Anschlag auf die Bibliothek verübt, der „erhebliche Schäden an den Buch- und Dokumentenbeständen sowie am Mobilar“ verursachte.[2]
Struktur
Die Gedenkbibliothek ist als Verein organisiert[3]
- 1. Vorsitzende: Ursula Popiolek
- 2. Vorsitzende: Fanna Kolarova
- Beisitzer: Friedhelm Reis
- Schatzmeister: Stephan Drechsel
Sammlung
Die Sammlung der Gedenkbibliothek umfasst über 10.500 Werke[4] in den Bereichen:
- Sozialismusforschung
- DDR-Geschichte
- Justiz und Staatssicherheit
- Opposition und Widerstand
- Geschichte der Sowjetunion
- Verbrechen des Stalinismus
- Haft- und Lagererinnerungen (auch Manuskripte)
- Literatur ehemaliger oppositioneller DDR-Schriftsteller und Dissidenten des Ostblocks.
Veranstaltungen
Seit dem 14. Dezember 1990 organisiert die Gedenkbibliothek Lesungen und Vorträge, bis Anfang 2016 insgesamt 560.[5] Bekannte Referenten waren unter anderem Erika Steinbach, Bogdan Musiał, Jörg Schönbohm, Konrad Löw, Chaim Noll, Hans-Dieter Schütt, Michael Wolffsohn, Vera Lengsfeld, Ilko-Sascha Kowalczuk, die Schriftsteller Uwe Kolbe und Ulrich Schacht, der Politikwissenschaftler Helmut Müller-Enbergs, die Journalistin Bettina Röhl, der Filmemacher Heribert Schwan, die Historiker Klaus Schroeder, Ilko-Sascha Kowalczuk und Bogdan Musiał, die Politiker Marianne Birthler und als Zeitzeugen Günter Schabowski und Charlotte von Mahlsdorf.[6]
Literatur
- Wolfgang Templin: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus - der aktuelle Konflikt. In: Horch und Guck. 1995, H. 16, S. 85–90
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Templin: Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Stalinismus - der aktuelle Konflikt. In: Horch und Guck. 1995, H. 16, S. 85–90.
- ↑ Lutz Schnedelbach: Anschlag auf Gedenkbibliothek in Mitte. In: Berliner Zeitung. 25. Januar 1999.
- ↑ Der Verein (Stand 17. April 2012), Abfragedatum: 4. August 2014.
- ↑ Homepage der Gedenkbibliothek, Abfragedatum: 12. September 2012.
- ↑ Veranstaltungsarchiv
- ↑ Veranstaltungsarchiv, Abfragedatum: 18. Dezember 2012.
Koordinaten: 52° 30′ 59,6″ N, 13° 24′ 28,3″ O