Gelbbrustlori

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Gelbbrustlori

Gelbbrustlori (Trichoglossus capistratus)

Systematik
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Altweltpapageien (Psittaculidae)
Unterfamilie: Loriinae
Tribus: Loris (Loriini)
Gattung: Keilschwanzloris (Trichoglossus)
Art: Gelbbrustlori
Wissenschaftlicher Name
Trichoglossus capistratus
(Bechstein, 1811)
Der rotbrüstige Papagei, George Edwards, zwischen 1700 und 1800.[1]
Gelbbrustlori im Denver Zoo

Der Gelbbrustlori[2] (Trichoglossus capistratus) auch Timor-Allfarblori ist eine Art aus der Familie der Altweltpapageien.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gelbbrustlori weist eine Länge von 27 cm auf und wiegt zwischen 120 und 140 g. Er hat einen korallroten Schnabel und die Stirn, die Wangen und die Kehle sind dunkelblau mit hellen Schaftstrichen. Die hellen Schaftstriche setzen sich auf dem grünen Hinterkopf fort. Das Nackenband ist grünlich-gelb. Das Auge wird durch einen hellgrauen nackten Augenring umrahmt und die Iris ist rötlich-braun. Die Brust ist gelblich-orange mit einer kaum sichtbaren Bänderung und der Bauch, der Rücken und der Oberschwanz dunkelgrün. Die Krallen sind grau.[3] Bei offenen Schwingen sind die gelben Unterarmdecken gut sichtbar.[4]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gelbbrustlori ist eine endemische Art auf Timor und den umliegenden Inseln Sumba und Wetar.[4] Er lebt in Wäldern, in der Savanne und ist auch in Kulturlandschaften zu finden.[5]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Matthäus Bechstein beschrieb den Gelbbrustlori erstmals 1811 wissenschaftlich. Er bezeichnete ihn als Blauhalsteriger Sittich (Psittacus capistratus) und ordnete ihn unter der Gattung Papagei in der Ordnung Waldvögel ein.[6] Die ersten Vögel kamen 1863 und 1874 in den Londoner Zoo. Erst 1931 kam es zur weltweit ersten Zucht im Zoologischen Garten von San Diego.[3] Andere deutsche Bezeichnungen für den Gelbbrustlori sind Blauwangen-Allfarblori[3] und Gelbbrustlori.[4]

Für die Liste der nachfolgend aufgeführten Unterarten des Allfarbloris sind folgende taxonomischen Organisationen zugezogen worden:

Gemäß den aufgeführten Organisationen existieren drei Unterarten, die dem Gelbbrustlori zugewiesen werden können:[7]

Bestand und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aktuelle taxonomische Einordnung des Gelbbrustlori hat dazu geführt, dass die Art auf der Roten Liste gefährdeter Arten zwar als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingestuft wird, dass die Population aber eine sinkende Tendenz im Bestand aufweist. Die Anzahl der adulten Vögel ist unbestimmt.[5]

Handel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kontrolle des Handels wird über CITES Anhang II[12] geregelt. Die Ein- und Ausfuhr sowie die Wiederausfuhr erfordert eine Genehmigung oder Bescheinigung des jeweiligen Ausfuhrstaates.[13]

Kulturelle Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge der osttimoresischen Partidu Libertasaun Popular mit einem Allfarblori

Der Gelbbrustlori in Osttimor gilt als Symbol der Jugend. Von daher leitet sich die Bezeichnung Lorico Asuwain (Lori-Krieger) für die junge Generation der Unabhängigkeitsaktivisten der 1990er Jahre ab. Gelbbrustloris finden sich daher als Symbol immer wieder in der osttimoresischen Gesellschaft.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trichoglossus capistratus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. George Edwards: Der rotbrüstige Papagei. Tab. XVII. In: Iconographia Zoologica. UBA274. Allard Pierson - de Collecties van de Universiteit van Amsterdam / Allard Pierson - the Collections of the University of Amsterdam.
  2. Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
  3. a b c Theo Pagel: Loris: Freileben, Haltung und Zucht der Pinselzungenpapageien. Ulmer Verlag, Stuttgart 1998. S. 164–167.
  4. a b c Trichoglossus capistratus auf eBird. Abgerufen im März 2021.
  5. a b IUCN Trichoglossus capistratus. Abgerufen am 1. März 2021.
  6. Johann Matthäus Bechstein: Kurze Uebersicht aller Vögel nach ihren Kennzeichen der Art (Differentia specifica). In: John Latham: Allgemeine Uebersicht der Vögel. Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen von Dr. Johann Matthäus Bechstein. 4. Band, 1. Teil. Nürnberg 1811. S. 68 und 69. Text und Tafel
  7. Avibase – Die Weltvogel-Datenbank, Vergleich der Taxonomie. Abgerufen am 25. Februar 2021.
  8. Avibase – Die Weltvogel-Datenbank, Gelbbrustlori (capistratusi). Abgerufen am 25. Februar 2021.
  9. a b c IOC World Bird List. Abgerufen am 1. März 2021.
  10. Avibase – Die Weltvogel-Datenbank, Gelbbrustlori (fortis). Abgerufen am 25. Februar 2021.
  11. Avibase – Die Weltvogel-Datenbank, Gelbbrustlori (flavotectus). Abgerufen am 1. März 2021.
  12. CITES Appendices. Abgerufen am 1. März 2021.
  13. CITES Regeln. Abgerufen am 1. März 2021.
  14. Dan Nicholson: The Lorikeet Warriors: East Timorese new generation nationalist resistance, 1989–99, S. 25.