Georg Heinrich Thiessen

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Georg Heinrich Thiessen

Georg Heinrich Thiessen (* 19. Januar 1914 in Eddelak nahe Brunsbüttelkoog; † 3. Juli 1961 in Hamburg) war ein deutscher Astronom.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Thiessen studierte Physik und Mathematik und promovierte 1940 an der Georg-August-Universität Göttingen bei Richard Becker. 1943 kam er an das Fraunhofer-Institut der Reichsstelle für Hochfrequenzforschung nach Freiburg im Breisgau, wo er Karl-Otto Kiepenheuer kennenlernte. Noch im Januar 1945 wurde er an die Sternwarte in Hamburg-Bergedorf versetzt, wo er von 1946 bis 1953 Assistent und dann Observator war. 1953 habilitierte er sich über das Magnetfeld der Sonne, 1959 wurde er zum Professor berufen. Er war der Meinung, dass es ein allgemeines solares Magnetfeld gibt.

Am 3. Juli 1961 kam er bei einem frontalen Zusammenstoßl mit einer Straßenbahn ums Leben, seine Frau wurde bei diesem Unfall schwer verletzt.

1970 wurde der Krater Thiessen auf der Rückseite des Mondes nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1946 La mesure du champ magnétique général du Soleil
1949 Visuelle Untersuchung des allgemeinen Magnetfeldes der Sonne. Mit 6 Textabbildungen
1949 The Sun’s magnetic field
1950 The structure of the sunspot-umbra
1951 Zur Theorie der Polarisation von Hα und D3 in Protuberanzen. Mit 1 Textabbildung
1951 Der Bergedorfer Zählwerkchronograph
1951 Polarization in H alpha and D3 in prominences
1952 Lichtelektrische Messungen des solaren Magnetfeldes. Mit 3 Textabbildungen
1952 Ein magnetisch bedingter Polarisationseffekt an Resonanzlinien im Sternspektrum. I. Mit 1 Textabbildung
1953 Zur Feinstruktur des Farbenhelligkeitsdiagramms des Sternhaufens Coma Berenices. Mit 3 Textabbildungen
1953 Der Effekt der interstellaren Polarisation in der Sonnenkorona
1955 Color-and Light-Intensity Distribution in the Central Region of M 31
1955 N/A
1955 Zur Sonnengranulation. Mit 1 Textabbildung
1956 Untersuchungen an pulsierenden Sternen. I. Das Überriesen system BM Cassiopeiae. Mit 5 Textabbildungen
1957 Untersuchungen an pulsierenden Sternen. II. Zur Bestimmung der wahren Pulsationsgeschwindigkeit aus den Radialgeschwindigkeitsmessungen. Mit 3 Textabbildungen
1957 Farbschwankungen des Systems Epsilon Aurigae. Mit 1 Textabbildungen
1957 Photoelektrische Untersuchungen an Kometen. I. Sekundäre Helligkeitsänderungen und Sonnenaktivität beim Kometen Arend-Roland (1956 h). Mit 7 Textabbildungen
1958 Photoelektrische Untersuchungen an Kometen. II. Die Helligkeitsverteilung die Bewegungsverhälthisse und die Lebensdauer der leuchtenden Partikel im Schweif des Kometen Arend-Roland (1956 h). Mit 4 Textabbildungen
1958 Untersuchungen an pulsierenden Sternen. III. Über die Turbulenz und Rotationsgeschwindigkeit von η Aquilae. Mit 5 Textabbildungen
1958 On photoelectric polarization photometry
1959 Über einen Polarisationseffekt an aufgedampften Aluminiumschichten bei senkrechter Lichtinzidenz. Mit 2 Textabbildungen
1961 Über die Polarisation des Sternlichtes, die Strahlung der Sterne sowie Bemerkungen zur galaktischen Struktur
1962 Bemerkungen über den Ursprung der Polarisation des Sternlichts". Mit 1 Textabbildung
1980 Bright Dots Inside Sunspots

Sonnenflecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thiessen beschäftigte sich eingehend mit Sonnenflecken. Er beobachtete, dass die auf der restlichen Sonnenoberfläche überall vorkommende Granulation in der Umbra nicht existiert. Bei genauer Beobachtung der Sonnenflecken fiel ihm aber auf, dass sich innerhalb der Umbra kleine hellere Flecken (engl. umbral dots) befinden. Sie sind wegen des hohen Kontrastes zur hellen Umgebung von Sonnenflecken schwer zu beobachten. Diese Flecken liefern Informationen über die innere Struktur von Sonnenflecken und sind noch immer Gegenstand der astrophysikalischen Forschung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]