Georg Johann Christian Urlaub

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Absolventen der Russischen Kunstakademie 1871. Sitzend von links nach rechts: Pavel Kovalevsky, Ilja Repin, Georg Urlaub, Konstantin Sawizki, Jewgeni Makarov; Stehend: Wassili Polenow, Michael Kudryavtsev.

Georg Johann Christian Urlaub, seit 1880 von Urlaub, (russisch Георг Иоганн Кристиан Урлауб bzw. Егор Фёдорович Урлауб, wiss. Transliteration Egor Fedorovič Urlaub, * 25. Dezember 1844jul. / 7. Januar 1845greg. in St. Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 29. Juli 1914 in Starnberg, Deutsches Reich) war ein deutsch-russischer Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Johann Christian Urlaub wurde als Sohn des aus Aschaffenburg stammenden, in St. Petersburg arbeitenden, Malers und Emailkünstlers Theodor Urlaub (1814–1888, ab 1872 russischer Staatsbürger)[1] geboren. Theodor Urlaubs Großvater war der Maler Georg Karl Urlaub. Georg Johann Christian Urlaub studierte zunächst von 1861 bis 1871 an der Russische Kunstakademie, 1871 wurde ihm von der Akademie eine Goldmedaille für sein Werk Die Auferweckung der Tochter des Jairus verliehen. Im Jahr darauf zog Urlaub nach Berlin, um dort weiteren Unterricht bei Anton von Werner zu nehmen. Ab 1873 besuchte Urlaub die Malschule bei Wilhelm von Diez in München. 1880, zurück in Russland, wurde Urlaub zum Mitglied der Kaiserlichen Kunstakademie in St. Petersburg ernannt (beziehungsweise ihm der Rang eines „Akademikers“ verliehen), womit eine Erhebung in den persönlichen, russischen Adelsstand verbunden war. 1880/81 fertigte Georg Johann Christian Urlaub drei Wandgemälde im St. Petersburger Palais Alexander von Bilderlings an. Zwei Jahre später unternahm Urlaub eine Studienreise durch Italien. In den Jahren 1886 bis 1889 hielt er sich in Paris auf, anschließend ließ er sich in München nieder. Seit 1883 war Urlaub mit Karolina Truchseß von Wetzhausen verheiratet, das Paar hatte keine Kinder. Zuletzt lebte Urlaub in Starnberg.[2][3] Er war der letzte Maler aus der Künstlerfamilie Urlaub.[4]

Urlaub malte vor allem in impressionistischer und realistischer Manier, es lässt sich in seinen Werken eine Orientierung an der Schule von Barbizon und in seinen späteren Werken eine an der Münchner Schule erkennen. Urlaub fertigte Werke zu religiösen als auch historischen Themen, aber ebenso Porträts, Genre- sowie Landschaftsbilder an. In Zeichnungen stellte er oftmals mythologische Themen dar, des Weiteren illustrierte Urlaub diverse Romane von Walter Scott.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hiobs Leiden (Öl auf Leinwand, 1871).
  • Russisches Dorf (Aquarell, 1888).
  • Mädchen in Kimono (Aquarell, 1896).
  • Blumenstillleben (Öl auf Pappe).
  • Lagerleben aus dem Dreißigjährigen Krieg (Öl auf Leinwand).
  • Lustige Gesellschaft (Radierung).
  • Stillleben mit Küken, Henne und einem alten Schuh (Öl auf Leinwand).
  • Südliche Landschaft mit einem Reiter auf einem Esel (Öl auf Pappe).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Urlaub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Urlaub, Theodor. In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  2. a b Urlaub, Georg Johann Christian. In: Allgemeines Künstlerlexikon Online. Abgerufen am 17. Mai 2022.
  3. Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Urlaub, Georg Johann Christian. In: Deutscher Biographische Enzyklopädie, Band 10, K. G. Saur, München 2008, S. 202.
  4. Deutsche Biographie: Urlaub - Deutsche Biographie. Abgerufen am 21. Juli 2022.