Geradewegfederung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2015 um 17:05 Uhr durch Beademung (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte und Technik: erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pope Modell L (1914)
BMW R 51 mit Geradewegfederung

Die Geradewegfederung war eine Bauart der Hinterradfederung bei Motorrädern, bei der das Hinterrad nur in vertikaler Richtung gefedert wird. [1]

Geschichte und Technik

Als eines der ersten Motorräder mit Geradewegfederung gilt das 1913 erschienene Modell L der auf dem amerikanischen Markt innovativen Pope Manufacturing Company. Die als „Pope Helical Tension Spring Frame“[2] bezeichnete Schraubenfeder-Konstruktion wurde bis 1918 gebaut.[3] 1919 stellte der britische Hersteller Wooler die Geradewegfederung sowohl am Hinterrad als auch am Vorderrad vor.[4] Erst in den 1930er-Jahren wurde das Prinzip der Geradewegfederung wieder aufgenommen:

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Art der Hinterradfederung unter anderem von Adler, BSA, DKW,[6] Sunbeam und Victoria angeboten. Der Hersteller Jurisch bot die Geradewegfederung in den 1950er-Jahren auch als Nachrüstsatz an.[7][8]

Mit vergleichsweise wenig Konstruktions- und Bauaufwand ließ sich die Geradewegfederung in die typischen Starrrahmen der 1930er-Jahre einbauen. Die konstruktionsbedingt kurzen Federwege zwischen 50 und 80 mm hielten jedoch den Komfortzuwachs in Grenzen.[9] Ende der 1950er-Jahre löste die schon seit den 1910er-Jahren bekannte Hinterradschwinge die Konstruktion der Geradewegfederung ab; bereits 1911 war beim Modell NSU 2 1/2 der hintere Teil des Rahmens als Schwinge ausgelegt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefan Knittel: Motorrad-Lexikon. BLV Verlag München 1981, ISBN 3-405-12226-0., S. 61.
  2. Victor W. Pagé: Early Motorcycles. Dover Publications, New York 1914, Reprint 2004, ISBN 0-486-43671-3., S. 398.
  3. Jerry Hatfield: Standard Catalog of American Motorcycles 1898-1981. Krause Publications 2006, ISBN 978-0-89689-949-0., S. 407.
  4. Hugo Wilson: Das Lexikon vom Motorrad. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-01719-9., S. 198.
  5. Christian Bartsch (Hrsg.): Ein Jahrhundert Motorradtechnik. VDI Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-18-400757-X., S. 315.
  6. dkw-autounion.de DKW RT 250
  7. Jurisch Hinterradfederung für Zündapp
  8. Christian Bartsch (Hrsg.): Ein Jahrhundert Motorradtechnik. VDI Verlag, Düsseldorf 1987, ISBN 3-18-400757-X., S. 155.
  9. Peter Witt: Motorräder. 1. Auflage. Verlag Technik, Berlin 1989, ISBN 3-341-00657-5., S. 32.