Gerhard Lang (Politiker)

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Gerhard Lang (* 18. August 1931 in Rottenburg am Neckar; † 29. März 2024) war ein deutscher Politiker (SPD) und Autor. Von 1980 bis 1996 war er Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lang wuchs zunächst in seiner Geburtsstadt Rottenburg auf. Von 1947 bis 1970 lebte er in Rottweil. Sein Vater war Obergefängnisverwalter der Justizvollzugsanstalt Rottweil; seine Mutter war dort als Gefängnisköchin tätig.[1] Lang studierte Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau, Heidelberg, München und Tübingen. Im Alter von 21 Jahren trat er in die SPD ein. 1962 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert. Zunächst war er als Assessor und Rechtsanwalt in Rottweil tätig. Anschließend war er Richter an den Landgerichten in Hechingen und Rottweil. 1966 wurde er parlamentarischer Berater der SPD‐Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. 1970 wechselte er in das Innenministerium Baden‐Württemberg und leitete dort das Referat Kommunalwirtschaft und Kommunalfinanzen.[2]

Von 1980 bis 1993 war Lang Bürgermeister bzw. Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung und Sport der Landeshauptstadt Stuttgart. 1992 lehnte er ein Angebot Frieder Birzeles ab, Ministerialdirektor im baden-württembergischen Innenministerium zu werden. Von 1993 bis 1996 war er Erster Bürgermeister und Beigeordneter für Allgemeine Verwaltung der Landeshauptstadt Stuttgart. Er setzte sich bei der Wahl zum Ersten Bürgermeister im Gemeinderat gegen den späteren Oberbürgermeister Wolfgang Schuster durch. Wegen einer Herzerkrankung trat Lang im April 1996 vorzeitig in den Ruhestand. Während Langs Amtszeit erwarb die Stadt Stuttgart durch hochkarätige Sportveranstaltungen, wie die Erstaustragung des DTB-Pokals 1983, die Erstaustragung des Stuttgart German Masters 1985, die Leichtathletik-Europameisterschaften 1986, die Fußball-Europameisterschaft 1988, das Tennis‐Davis‐Cup‐Finale 1989, die Straßenradsport-Weltmeisterschaften 1991 und die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1993, ihren Ruf als Sportstadt. Zudem fällt der Bau der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in seine Amtszeit. Zwischen Lang und Oberbürgermeister Manfred Rommel (CDU) bestand stets ein sehr enges Verhältnis.[3]

Lang war leidenschaftlicher Geiger.[4] Er lehnte die Annahme des Bundesverdienstkreuzes mit den Worten „so ein Bundesverdienstkreuz passt einfach nicht zu mir“ ab.[5]

Ehrenamt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1992 bis 2001 war Vorsitzender des Kreisverbands Stuttgart des Deutschen Rotes Kreuzes.[6]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Lang liest bei SPD-Senioren. In: spd-bad-rippoldsau-schapbach.de. 18. Dezember 2011, abgerufen am 25. April 2024.
  2. Ehemaliger Erster Bürgermeister Dr. Gerhard Lang gestorben. In: stuttgart.de. Abgerufen am 25. April 2024.
  3. Jörg Nauke: Stuttgarter Ex-Bürgermeister Gerhard Lang verstorben: Nachruf auf einen treuen und verlässlichen Freund des Sports. In: stuttgarter-zeitung.de. 24. April 2024, abgerufen am 25. April 2024.
  4. Lesung von Alt-Bürgermeister Lang: Bekenntnisse eines Musikus. In: stuttgarter-zeitung.de. 31. März 2012, abgerufen am 25. April 2024.
  5. Glückwunsch zum 90. Geburtstag. In: degerloch.info. 17. August 2021, abgerufen am 25. April 2024.
  6. Engagiert und bescheiden: Zum Tod von Dr. Gerhard Lang. In: drk-stuttgart.de. Abgerufen am 25. April 2024.
  7. Ehrenmitglieder - DRK KV Stuttgart. In: drk-stuttgart.de. 18. Juli 2011, abgerufen am 25. April 2024.