Gerhard Matzig

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Gerhard Matzig (* 1963 in Deggendorf) ist ein deutscher Journalist, Diplom-Ingenieur und Sachbuch-Autor. Am bekanntesten wurde er durch seine Tätigkeit als Redakteur und Architekturkritiker bei der Süddeutschen Zeitung.

Leben

Matzig absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft, der Politischen Wissenschaften und der Architektur in Bochum, Passau und München.[1] Er machte einen Abschluss als Diplom-Ingenieur. Nach einem Volontariat und diversen Tätigkeiten als freier Journalist wurde er zuletzt Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, zuständig insbesondere für alles mit Städtebau und Architekturkritik zusammenhängende.

Kennzeichnend für den Kulturjournalisten Matzig ist seine Fähigkeit, über die Tellerränder der Fachgebiete und der nationalen Besonderheiten zu schauen. Er versteht Architektur und Technik ebenso wie Zeitgeist und Stadt-Soziologie. Beispielsweise beschreibt er den aufkommenden Ökologie-Boom in Architektur, Design und Mode der USA und Europas in der zweiten Hälfte des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts unter dem Stichwort des „Green Glamour“.[2] In einer Welt, in der die meisten „Experten“ selten über ihr sehr begrenztes Fachgebiet hinausblicken, integriert er und weitet den Blick und erweist sich dabei als Stilist.[3] 2013 erhält Matzig den Literaturpreis des Verbands Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine[4].

„Dass die altersgemäßen Zuschreibungen als natürliche Bio-Sphären in einer entgrenzten All-Age-Gesellschaft, in der Kinder immer früher erwachsen werden und Erwachsene immer später alt werden, scheinbar beliebig zur Disposition stehen, erklärt das Phänomen der jugendlichen Neocons also auch abseits ökonomischer Zusammenhänge. Neocons sind folglich – zum einen – die Antwort auf unsichere Verhältnisse und einen, wenn nicht geistig-kulturellen, so doch allerorten ästhetisch auffindbaren Neo-Biedermeierstil der Gesellschaft; zum anderen verdankt sich ihre Existenz jenen Erwachsenen und Alten, die beides nicht sind: erwachsen beziehungsweise zurechnungsfähig.“

Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung vom 28. Februar 2005

Schriften (Auswahl)

Herausgeberschaften:

  • Der grosse Graben. Das Ende der Konsens-Gesellschaft. Süddeutsche Zeitung, München 2005, ISBN 3-86615-221-3.
  • Paris, Contemporary Architecture. Prestel, München u. a. 1997, ISBN 3-7913-1655-9, (mit Andrea Gleiniger, Sebastian Redecke), (Auch in englischer Sprache: ISBN 3-7913-1678-8).

Weblinks

Quellen

  1. Matzig. 5. Mai 2005, archiviert vom Original am 5. Mai 2005; abgerufen am 12. August 2015.
  2. Süddeutsche Zeitung 14. Dezember 2007 siehe Presseschau eurotopics.net
  3. Anmerkungen zur Wandlung des alten Kampfbegriffs „Spießer“ (heise Telepolis 4. März 2005)
  4. DAI Literaturpreis, Preisträger seit 1980