Gerolfing

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Gerolfing
Wappen von Gerolfing
Koordinaten: 48° 45′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 48° 45′ 21″ N, 11° 20′ 56″ O
Höhe: 374 m ü. NN
Fläche: 16,3 km²
Einwohner: 4762 (31. Dez. 2015)
Bevölkerungsdichte: 292 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 85049
Vorwahl: 0841

Gerolfing (mundartl.: Gerlfing) ist ein Stadtteil der oberbayerischen Stadt Ingolstadt mit 4762 (Stand 2015) Einwohnern.

Geographie

Naturräumliche Lage

Das Pfarrdorf liegt auf einer Höhe von 374 m über NN. Im Süden des Ortes befindet sich der Eichenwald mit dem Gerolfinger Weiher (Schafirrsee). Etwa 2 Kilometer vom südlichen Ortsrand entfernt fließt die Donau in östlicher Richtung.

Nachbargemeinden

Westlich von Gerolfing liegt der zu Ingolstadt gehörende Stadtteil Dünzlau, im Nordosten Friedrichshofen, im Osten die Stadt Ingolstadt.

Verkehrslage

Von Ingolstadt aus erreicht man Gerolfing über die IN 2 (im Stadtgebiet von Ingolstadt „Gerolfinger Straße“, in Gerolfing selbst „Wilhelm-Busch-Straße“), von Norden kommend über die IN 3 (Anschluss an die B 13). Über die A 9 in Ingolstadt ist der Ort auch an das Autobahnnetz angeschlossen. ÖPNV-Anschluss: INVG-Linie 60 ab Nordbahnhof oder ZOB.

Geschichte

Gründung

Gerolfing wurde erstmals im Jahre 1055 urkundlich in einem Brief von Kaiser Heinrich III. an den Bischof Gebhard erwähnt. Darin schrieb er: „Ich, Kaiser Heinrich III. von Gottes Gnaden, stifte nach Eichstätt dem Bischof Gebhard drei Güter in Gerolfing die der rebellische Poto besessen hatte.“

Archäologische Funde zeigen jedoch, dass die Anfänge deutlich früher liegen.

Die davor eigenständige Gemeinde Gerolfing wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Ingolstadt eingemeindet.[1]

Namensgebung

Für die Namensgebung gibt es zwei verschiedene Deutungen:

Der Name Gerolfing wurde aus den Silben Ger (= germanisch Speer) und Wolf (Ritter Gerolf = „Wolfsbekämpfer“) zusammengesetzt.

Die Einheimischen nennen das Dorf Gerlfing. Wobei Gerl aus „Kerl“ oder „Karl“ – gemeint ist Kaiser Karl V. – entstanden ist. Gerolfing ist also Karls Ortschaft. Aus der Nachsilbe -ing lässt sich schließen, dass Gerolfing eine bajuwarische Siedlung war.

Ortsneckname

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Archäologie

Die mächtigen Hügelgräber[2] im Gerolfinger Eichenwald stehen unter Denkmalschutz. Im Jahre 1329 wurde vom Gerolfinger Ortsadel die Gerolfinger Burg[3] im mittelalterlichen Stil errichtet. Von dieser ist heute nur noch der künstlich aufgeschüttete Hügel und der Straßenname „Am Burggraben“ geblieben.

Bauwerke und Zeitmerkmale

Im Zentrum des Dorfes befindet sich die renovierte Kirche. Das Gasthaus Meierbeck ist eines der wenigen noch erhaltenen typischen Gebäude aus früheren Zeiten.

Der Dreiländerstein steht zwischen Gerolfing und Irgertsheim. Dort trafen die Grenzen des Herzogtums Bayern, des Herzogtums Pfalz-Neuburg und des Hochstifts Eichstätt aufeinander.

Im Westen des Ortes befinden sich die Überreste des zwischen 1890 und 1892 errichteten und 1945 gesprengten Zwischenwerks 1 Gerolfing der früheren Landesfestung Ingolstadt.

Sport

Der 1930 gegründete FC Gerolfing bietet auf seiner umfangreichen Sportanlage ein großes Übungs- und Sportangebot. Zur Auswahl stehen drei Fußballplätze, ein Basketball-Hartplatz und eine Tennisanlage. Seit dem Jahr 2007 ist der Bau einer Zuschauertribüne auf Basis von Spenden vollendet.

Im Jahre 2001 gelang der 1. Fußballmannschaft der Aufstieg in die Bezirksliga Oberbayern Nord und in der Saison 2008/2009 der Aufstieg in die Bezirksoberliga Oberbayern, in welcher aber nur ein Jahr gespielt wurde. Denn 2009/2010 marschierte das Team unter Leitung von Spielertrainer Manfred Kroll nach Sieg im Relegationsspiel gegen den SC Bubesheim (2. Platz BOL Schwaben) in die Landesliga Süd ein. Das Entscheidungsspiel blieb bis zur 120. Minute torlos. Im Elfmeterschießen gewann der FC Gerolfing mit 4:2.

Vereine

Gerolfing ist ein Ort mit einer hohen Anzahl an Vereinen und Gruppen.

Religionen

Der überwiegende Teil der Einwohner ist katholisch. Im Dorfzentrum befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Rupert.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Stefan Winkelmeyr: Dorfgeschichte – Dorfgeschichten: Gerolfing (Bd. 1–4). Ingolstadt 1993–2012.
  • Hans Fegert: Ingolstädter Ortsteile – die Geschichte von Gerolfing. Kösching 2005.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 601
  2. Hügelgräber im Eichenwald, Pioniere der Archäologie
  3. Burg von Gerolfing, Ausgrabungen

Weblinks