Glimke (Bad Salzuflen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage von Glimke in Wüsten

Glimke ist ein zum Stadtteil Wüsten gehörender Weiler in der lippischen Stadt Bad Salzuflen im Nordosten Nordrhein-Westfalens.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Glimketal

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler liegt etwa 1,8 Kilometer nördlich von Wüsten, direkt östlich von Hellerhausen und wird von der gleichnamigen Glimke durchflossen.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang der Glimke ist das Naturschutzgebiet Glimketal (LIP-040) ausgewiesen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früheste Nennung erfolgte 1492 als Glyntbeke. In den ältesten lippischen Landschatzregistern von 1507 wird ein Hof "Karstin vupper Glintbecken" genannt.[2] Weitere belegte Namen sind Glymmeke (1508), Glymbecke (1535, im Landschatzregister), Glimbrecke (1536, während einer Grenzsteinsetzung), Glimbecke (1545, im Landschatzregister) sowie Glintbecke (1610).[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr[4] 1880 1885 1911
Einwohner 95 71 58
00weiblich Venussymbol (weiblich) 24
00weiblich Marssymbol (männlich) 34
Wohnhäuser 18 11 11
Haushalte 19 12 9

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höfe und Häuser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Glimbachstraße Nr. 3: ehemals „Hof Hüdepohl“, „Unterwüsten 17“
    • die Torbogeninschrift des Bauernhauses lautet 0ANNO 1809 DEN 11 JULIUS HABEN JOHAN JOBST BROCKMEIER UND ANNA KATTRINA HÜDEPOLS DIESES HAUS LASSEN BAUEN WER ALLES MIT GOTT ANFANGT DER REGIERET WEISE WER CHRISTI NACHFOLGER IST UND HELT SEINE GEBOTTE DER WIRD SELICH WER GOTT VERTRAUT HAT WOLGEBAUET IM HIMMEL UND AUF ERDEN ·M·Y·H·H / R·R·S
    • die Inschrift über dem Nebeneingang lautet 0ICH LIEGE UND SCHLAFE GANS MIT FRIEDEN DEN DU ALLEIN NUER HILFEST MIR D(as)I(ch). S(icher). W(o)H(ne)
    • die Torbogeninschrift der Leibzucht lautet 0ANNO 1820 DEN 6 MAY HABEN JOHAN JOBST BROCKMEIER UND ANNAKATTRINA HUDEPOLS HABEN DIESES HAUS LASSE BAUEN. ORA ET LA BORA DURCH BAU M BEINER
    • die Inschrift am Kötterhaus lautet 0ANNO 1810 DEN 11 SEPTEMBER HAT JOHAN JOBST BROCKMEIER UND ANNA KATRINE HUDEPOLS DIESES HAUS LASSEN BAUEN[5]
  • Glimke Nr. 2: → siehe HauptartikelBaudenkmal Glimke 2
  • Glimke Nr. 2b: → siehe HauptartikelBaudenkmal Glimke 2b
  • Glimke Nr. 4: ehemals „Lambert upper Glymbecke“ bzw. „Lambrachts Hof“, „Unterwüsten 20“, heute „Hofanlage Bobe“. Bei der Volkszählung im Jahre 1609 wurde der Hof erstmals erwähnt
    • die Inschriften am Bauernhaus lauten 0ANNO 1760 DEN 2 JULIUS HAT JOHAN TÖNST LAMBRACHT U ANNA CATHRINA MEYSEN DIESES HAUS LASSEN BAUEN. GOTT BEWAHRE DIESES HAUS UND ALLE DIE DA GEHEN EIN UND AUS.  MEYSTER BARTOLDT MÖLLER. – IM JAHR 1836 HAT F LAMBRACHT UND DESSEN EHEFRAU WILHELMINE SCHALKS DIESEN BA VOLENDEN LAS  D D M J BRUNE
    • die Inschrift am Heuerlingshaus lautet 0ANNO 1814 D 21 JUNI HAT JOHAN TÖNS LAMBRACHT UND HANNA SCHARLOT FRIEDERIEKE DUS AUS ESEN DIESES HAUS LASSEN BAUEN DURCH D M  H KRUTMEIER[6][5]

Grenzsteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang der ehemaligen Grenze des Fürstent(h)ums Lippe zum Freistaat Preußen bzw. der Grafschaft Ravensberg stehen rund 50 Landesgrenzsteine, die als Baudenkmale in die Denkmallisten von Bad Salzuflen, Herford und Vlotho eingetragen worden sind. Bei Glimke, an der Straße Richtung Waldemeine, ist noch der Grenzstein „GR-040-58“ vorhanden.[7]

In dem von Graf Simon V. und Herzog Johann von Jülich-Kleve-Berg am 2. August 1536 geschlossenen Schnatvertrag (Schnat = Grenze) zur Beendigung der jahrzehntelangen Streitigkeiten heißt es unter anderem, die Grenze führt „… die Saltze uf bis in die Glimbeck, die Glimbeck uf biß an Johann Kastings hoff, für dem hove her die Landstraß uf, die von Saltzuffelen durch das Sunderfeltt nach Vlöthe geht …“.[8][9]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Siedlungsgebiet wird von Stadtbussen der Linie 946 über die Haltestelle Glimke bedient.

Die nächsten Bahnhöfe sind Herford, Vlotho und Bad Salzuflen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Naturschutzgebiet Glimketal beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen; abgerufen am 30. Dezember 2018.
  2. Wüsten, Menschen und Geschichte. Abgerufen am 8. Dezember 2018.
  3. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld, 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 174.
  4. Wüstener Ortsteile, Wohnplätze und Flurbezeichnungen bei www.woiste.de; abgerufen am 31. Dezember 2018.
  5. a b Ortsnamen, Torbogen und Grabinschriften, Erwin Schubert, Wüsten, Mai 1990
  6. Verzeichnis der Hofstätten in Unterwüsten bei www.woiste.de
  7. Karte von der Bezirksregierung Detmold mit allen noch vorhandenen historischen Grenzsteinen zwischen Lippe und Preußen, im Bereich der Gemeindegrenze Bad Salzuflen/Lemgo bis Anschlussstelle „Ostwestfalenstraße“ der A2
  8. Geschichtswerkstatt Exter: Spurensuche VIII – Auf dem alten Handelsweg von Frankfurt nach Bremen von Valdorf-Horst nach Bad Salzuflen-Wüsten. K05, 2016, ISSN 1619-7828, S. 2.
  9. Geschichtswerkstatt Exter: Spurensuche V – Nördlicher Salzufler Stadtwald. H06, 1997, ISSN 1619-7828, S. 7.

Koordinaten: 52° 6′ 43,9″ N, 8° 47′ 36,2″ O