Grafikdesign

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Piktogramme des National Park Service als Beispiel für ein Anwendungsgebiet des Grafikdesigns

Grafikdesign bezeichnet die visuelle Gestaltung der in grafischen Elementen enthaltenen schriftlichen und bildlichen Nachrichten unter Anwendung künstlerischer und technischer Mittel. Sein Zweck ist, das Verständnis der Nachrichten zu erleichtern und die Aufmerksamkeit auf sie zu erhöhen. Grafikdesigner sind unmittelbar gestaltend oder beratend tätig.

Geschichte

Der Begriff Grafikdesign wurde von William Addison Dwiggins (* 1880; † 1956) 1922 geprägt. Vorher waren Drucker, Typografen, Schriftsetzer, Grafiker und Designer oft dieselbe Person. Heute sind Grafik, Design und Visuelle Kommunikation eine Untergruppe des Kommunikationsdesigns.

Die Entwicklung des Grafikdesign erfolgte nicht ausschließlich parallel zur Industriellen Revolution. So gehört zum Beispiel schon die von Toulouse-Lautrec ausgehende (Plakat-)Kunst dazu. Diese wurde durch soziales und politisches Engagement nach der Studentenrevolte 1968 in Frankreich nochmals stark geprägt. Inzwischen ist Grafikdesign relativ fest an die Forderungen moderner Gesellschaften gekoppelt. Schwerpunkte sind Werbung, Öffentlichkeits- und Kommunikationsarbeit von Wissenschaft und Kultur. Designgeschichte wurde meist an männlichen Protagonisten und ihren Entwürfen festgemacht. Kommt man heute in ein Grafikbüro, sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Frauen hinter den Bildschirmen in der Überzahl.

Berufsbezeichnung

Die nicht geschützte Berufsbezeichnung Grafikdesigner/-in ist eine Spezifizierung des Begriffs Designer. Der Begriff Grafikdesigner wird mehr und mehr vom Kommunikationsdesigner ersetzt und unterscheidet sich vom Industrie-, Mode-, Foto- und Webdesigner. Einen Diplomgrad – z.B. Diplom-Designer/-in bzw. Dipl.-Des. (FH) – darf nur führen, wem dieser akademische Grad nach einem erfolgreich absolvierten (Fach-)Hochschulstudium verliehen wurde. Seit der Bologna-Reform gibt es BA- und MA-Abschlüsse.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Grafikdesigner oder Kommunikationsdesigner ist ein staatlich anerkannter Studiengang. Sie kann im dreijährigen Vollzeitunterricht an Berufskollegs (bzw. Berufsfachschulen), oder an Fachhochschulen und Hochschulen für Gestaltung als Bachelor oder Master studiert werden. Es gibt rund 40 Hochschulen, die eine Ausbildung zum Kommunikationsdesigner in Deutschland anbieten. Um an einer Schule aufgenommen zu werden, muss man an staatlichen sowie an privaten Schulen eine Mappe mit Gestaltungsarbeiten einreichen und eine Aufnahmeprüfung bestehen.

Tätigkeitsfelder

Neben den klassischen Printmedien wie Zeitschriften, Büchern, Plakaten, Karten und Broschüren sind seit Ende der 1980er Jahre vermehrt elektronische Medien mit interaktiven Eigenschaften wie Webseiten oder mobile Apps spezielle Anwendungsgebiete des Mediendesigners, eine weitere Gruppe des Grafikdesigns.

Mögliche Tätigkeitsfelder beim Grafikdesign sind Typografie, Illustration, Fotografie, Druckgrafik, DTP (Desktop-Publishing), Werbung, Branding, Corporate Design als Teilbereich der Corporate Identity, Ausstellungen, Film etc.

Das klassische Grafikdesign beschränkt sich seit einigen Jahren nicht mehr nur auf das Gestalten von und mit grafischen Formen. Deshalb wird zunehmend der Begriff Kommunikationsdesign als ein Oberbegriff angenommen, der neben der Visuellen Kommunikation auch noch die verbale und die audiovisuelle Kommunikation beinhaltet.

In Werbeagenturen ist der Grafikdesigner in der Regel für die grafische Umsetzung von Konzepten verantwortlich, die von Art Director oder Creative Director entwickelt werden.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Bergerhausen, Siri Poarangan: decodeunicode: Die Schriftzeichen der Welt. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2011, ISBN 978-3-87439-813-8.
  • Gerda Breuer, Julia Meer (Hrsg.): Frauen und Grafik-Design 1890–2012. JOVIS Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86859-153-8.
  • Friedrich Friedl, Nicolaus Ott, Bernard Stein (Hrsg.): Typographie – wann wer wie. Könemann, 1998, ISBN 3-89508-473-5.
  • Quentin Newark: Was ist Grafikdesign? Stiebner, München 2006, ISBN 3-8307-1318-5.
  • Claudia Korthaus: Grundkurs Grafik und Gestaltung. Galileo-Press, Bonn 2013, ISBN 978-3-8362-2355-3
  • Markus Stegmann und René Zey: Das Designlexikon. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-231-3.
  • A History of Graphic Design. Phillip B. Meggs, New York u. a. 1998, ISBN 0-471-29198-6.
  • Der Blick hinter die Kulissen des Grafik-Designs. Ganter-Verlag, Pforzheim 2005, ISBN 3-933929-02-4.
  • engagement & grafik design. Hrsg.: NGBK / Berlin 2000, ISBN 3-926796-62-6.

Weblinks