Gran Sasso d’Italia
Gran Sasso d’Italia | ||
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Die drei Spitzen des Corno Grande | ||
Höchster Gipfel | Corno Grande (2912 m s.l.m.) | |
Lage | Provinz Teramo (Italien) | |
Teil des | Abruzzischen Apennins | |
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Koordinaten | 42° 28′ N, 13° 33′ O |
Der Gran Sasso d’Italia (kurz Gran Sasso, deutsch etwa „großer Fels Italiens“) ist ein Gebirgsmassiv in der Provinz Teramo (Abruzzen) in Italien.
Geografie
Dieses höchste Gebirge auf der Apenninenhalbinsel, etwa in deren Mitte gelegen, bildet den westlichsten und zugleich höchsten Teil der Abruzzen. Höchster Gipfel des Gran Sasso ist der Corno Grande mit 2.912 m. An seiner Nordseite befindet sich der südlichste Gletscher Europas, der Ghiacciaio del Calderone (Calderone-Gletscher). Nach Südosten geht das in der Eiszeit gebildete, markant geformte Gebirge in die 1.600 bis 2.200 m hoch gelegenen karstigen Hochebenen des Campo Imperatore über.
Die Niederschläge aus diesem Gebiet der Hochebenen speisen nach ca. einem Monat und über 1.600 Höhenmetern die etwa 30 km Luftlinie entfernt liegenden drei Quellengebiete der Stadt Popoli. Zwei der Gebiete dienen zur Trinkwassergewinnung Popolis bzw. der Städte Pescara und Chieti, die ehemaligen Flüsse dieser Quellen existieren nicht mehr. So erhält der Fluss Pescara nur noch das Wasser eines Quellengebietes, das heute unter Naturschutz steht und zu dem größten Vogelschutzgebiet der Abruzzen gehört. Durch einen Unfall bei der Tunnelbohrung im Gran Sasso wurde einer der unterirdischen Seen angebohrt. Das Tiefenwasser lagert über 20 Jahre in verschiedenen Seen, bis es mit über 7000 Litern pro Sekunde aus dem Fels tritt.
Das Gebirgsmassiv wirkt gerade aus Richtung Osten ausgesprochen eindrucksvoll, da die Küste der Adria nur etwa 30 km entfernt ist. Von Pescara, ca. 50 km entfernt, aus sieht der Gran Sasso aus wie eine schlafende Frau und wird deshalb „la bella addormentata“ – die schlafende Schöne – genannt und auf Postkarten verewigt.
Tourismus
Der Gran Sasso ist touristisch gut erschlossen und besonders für Bergtouren, aber auch für Wintersport ein beliebtes Fremdenverkehrsziel. Der Großteil des Bergmassivs ist Teil des Gran-Sasso-Nationalparks.
Geschichte
Die erste überlieferte Besteigung des höchsten Punktes des Gran Sasso, des Corno Grande, erfolgte 1573 durch den Bologneser Francesco De Marchi.[1]
1943 wurde auf dem Campo Imperatore, im heutigen Hotel Campo Imperatore, der gestürzte faschistische Diktator Benito Mussolini gefangengehalten, bis er durch deutsche Fallschirmjäger (Unternehmen Eiche) unter dem Kommando von Major Harald Mors sowie der Beteiligung eines SS-Kommandos unter der Leitung von Otto Skorzeny befreit und mit einem Kleinflugzeug vom Typ „Fieseler Storch“ ausgeflogen wurde, um bis April 1945 in Salò in Norditalien den Marionettenstaat der Italienischen Sozialrepublik zu beherrschen.
Gran Sasso heute
Heute führt unter dem Gran Sasso der Gran-Sasso-Tunnel hindurch, in dem sich auch die Zufahrt zum unterirdischen Labor Laboratori nazionali del Gran Sasso (LNGS) für Elementarteilchenphysik befindet. Die dort betriebenen Experimente sind auf eine Abschirmung vor der kosmischen Strahlung angewiesen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ perche' 1573? Museo del Legno di Arischia, archiviert vom am 28. September 2013; abgerufen am 29. Januar 2011 (italienisch).