Grüningen (Pohlheim)

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Grüningen
Stadt Pohlheim
Wappen von Grüningen
Koordinaten: 50° 30′ N, 8° 44′ OKoordinaten: 50° 30′ 27″ N, 8° 43′ 51″ O
Höhe: 238 (223–252) m ü. NHN
Einwohner: 1481 (30. Dez. 2014)[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35415
Vorwahl: 06403
Ruine der Windmühle von 1713
Ein Teil der Burgruine
Diebsturm mit Teilen der Stadtmauer

Grüningen ist ein Ortsteil der Stadt Pohlheim im Landkreis Gießen in Hessen.

Grüningen liegt am Obergermanischen Limes am Rande der Wetterau in Mittelhessen am Wartberg. In Grüningen treffen sich zwei historische Straßen, nämlich die Weinstraße und die Kurze Hessen. Heute verläuft die Landesstraße 3132 durch das Dorf.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf als Gruningen am 3. Mai 799. Die Erhebung zur Stadt mit anschließender Ummauerung erfolgte vermutlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 1394 wurde die Burg Grüningen genannt. Sie zerfiel um 1600. 1669 wurde die Grüninger Kirche wieder aufgebaut, die 1634 während des Dreißigjährigen Krieges mitsamt der ganzen Stadt (außer vier Häusern) niedergebrannt worden war. 1685 wurde das Rathaus errichtet und 1713 die Windmühle, die aber schon 1794 zur Ruine wurde. Im Siebenjährigen Krieg fand 1762 ein Gefecht bei Grüningen satt. Die Schule datiert von 1907. Von 1923 bis 1983 bestand die Sing- und Turnhalle, die dann der Limeshalle weichen musste, die am 28. November 1986 eingeweiht wurde.

Vom 17. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre bestand in Grüningen eine jüdische Gemeinde mit eigenem Friedhof. Im Jahre 1939 gehörte der Ort zum Landkreis Gießen und hatte 776 Einwohner.

Die Gemeinde Grüningen schloss sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen am 31. Dezember 1970 mit weiteren Gemeinden freiwillig zur Stadt Pohlheim zusammen.[2]

Ortsname

In historischen Dokumenten erscheint die Schreibweise des Ortsnamens im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich: [3]

  • In Gruningen, in Gruoninger marca (799)
  • in Gruningen (807/17)
  • in bzw. de Gruninge (1247)
  • zu Grünyngen ... Grynygen (1459)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Grüningen

  • Burg Grüningen, Ruine einer Wasserburg aus dem 12. bis 13. Jahrhundert.
  • Evangelische Kirche mit ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert.
  • Diebsturm, Befestigungsturm der Stadtmauer aus den 1530er Jahren.
  • Grüninger Warte, Ruine einer 1713 errichteten Windmühle, die heute als Aussichtsturm genutzt wird.[4]

Weblinks

Commons: Grüningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Dieter Wolf: Grüningen im Mittelalter. In: Stadt Pohlheim (Hrsg.): 799–1999 Festschrift zur 1200-Jahrfeier des Stadtteils Grüningen der Stadt Pohlheim. [Umschlagtitel: Grüningen 799–1999. 1200 Jahre Pohlheim-Grüningen.] Pohlheim 1999, S. 39–64.

Einzelnachweise

  1. Zahlen und Fakten auf Gemeindeseite
  2. Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 307
  3. „Grüningen, Landkreis Gießen“. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 29. August 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 3. November 2014.
  4. Grüninger Warte auf der Webseite des Landkreises Gießen