Gustav Born (Mediziner, 1921)

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Gustav Victor Rudolf Born (* 29. Juli 1921 in Göttingen) ist ein in Deutschland geborener britischer Pharmakologe.

Leben

Gustav Born ist der Sohn des Physikers Max Born und von Hedwig Born und ging in Göttingen und nach der Emigration seiner Eltern (1933) in Cambridge und Edinburgh zur Schule. Er studierte Medizin an der Universität Edinburgh und wurde an der Universität Oxford promoviert. Er war 1960 bis 1973 Vandervell Professor für Pharmakologie am Royal College of Surgeons of England und der Universität London und 1973 bis 1978 Sheild Professor für Pharmakologie an der Universität Cambridge und Fellow des Gonville and Caius College. 1978 bis 1986 war er Professor für Pharmakologie am King’s College London. Ab 1989 hatte er eine Forschungsprofessur am William Harvey Research Institute des St Bartholomew’s Hospital Medical College in London.

Er war unter anderem Gastprofessor in Paris (Fondation de France 1982-84), Tübingen (1963), an der Brown University und der Northwestern University. Er war langjähriger Berater von Pharmafirmen wie der Bayer AG, Merck KGaA, Boehringer Ingelheim und Imperial Chemical Industries.

Er erforschte insbesondere die Pathophysiologie des Blutkreislaufs, insbesondere zu Hämostase, Thrombose und Arteriogenese. Nach ihm ist der sog. Born-Test, ein Verfahren zur Thrombozytenfunktionsmessung, benannt.

2001 erhielt er die Ernst-Jung-Goldmedaille in Medizin. 1972 wurde er Fellow der Royal Society (1972), deren Royal Medal er 1987 erhielt, und 1979 Fellow des Royal College of Physicians. 2002 wurde er Ehrenfellow des Royal College of Surgeons. 1994 erhielt er den Alexander-von-Humboldt-Award, 1990 den Robert-Pfleger-Preis, 1980 den Paul-Morawitz-Preis und 1984 die Auenbrugger-Medaille der Universität Graz. Er ist vielfacher Ehrendoktor (Universität Bordeaux, University of Edinburgh, Löwen, Loyola University, Universität Münster, Brown University, Universität Düsseldorf, Universität München, Universität London, Universität Paris), Ehrenfellow des St. Peters College in Oxford und er erhielt 1979 die Albrecht-von-Haller-Medaille der Universität Göttingen. 2009 erhielt er die Wellcome-Goldmedaille der British Pharmacological Society. 1981 wurde er Ehrenmitglied der New York Academy of Sciences. Er ist korrespondierendes Mitglied der königlich belgischen Akademie für Medizin, Mitglied der Leopoldina (1971)[1] und der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. 1980/81 war er Gründungspräsident der British Society on Thrombosis and Haemostasis und 1979 bis 1981 war er Präsident der International Society for Thrombosis and Haemostasis. Er ist Mitglied des Club of Rome. 1979 wurde er Ritter des Ordre national du Mérite.

Seine Tochter Georgina Born (* 1955) aus der Ehe mit der Ärztin und Psychoanalytikerin Ann Plowden-Wardlaw ist Professorin für Soziologie, Anthropologie und Musik in Cambridge und Rockmusikerin. In zweiter Ehe ist er mit der Ärztin Faith Born verheiratet. Er hat fünf Kinder.

Er schrieb ein Buch über seine Familiengeschichte[2] und ein Kinderbuch über Wissenschaft mit Lorie Karnath.[3]

2010 wurde das Gustav Born Center of Vascular Research an der Universität Edinburgh und eine Professur daselbst nach ihm benannt.

Literatur

  • Gustav V. R. Born: The Born Family in Göttingen and Beyond, Termessos, Göttingen 2002

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Gustav V.R. Born (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 29. Juni 2016.
  2. Gustav V. R. Born: The Born family in Göttingen and beyond, Termessos Verlag, Göttingen 2002. ISBN 3-938016-05-1
  3. Wohin geh die Sonne, wenn ich schlafe? Antworten auf die Rätsel des Lebens für Amalie, Nymphenburger Verlag, München 2006. ISBN 978-3-485-01075-7