Hanns von Mühlenfels

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Hanns von Mühlenfels (* 29. September 1948 in Mannheim) ist ein deutscher Jurist, Lyriker und Theaterautor sowie Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlenfels entstammte einer 1729 geadelten Familie Müller, von Mühlenfels, mit Ursprüngen in Brandenburg. Seine Eltern waren Irmgard Fehling (* 1937) und der Jurist Willy Waldemar von Mühlenfels (* 1905).

Nach dem Abitur am humanistischen Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim studierte er zunächst Rechtswissenschaften in Bonn, Freiburg und Heidelberg und absolvierte dort das erste juristische Staatsexamen. Nach der Referendarzeit legte er in Düsseldorf 1977 die zweite juristische Staatsprüfung ab und war dann bis 1992 bei einer Großbank tätig, zuletzt in deren Zentrale in Frankfurt/Main, zuständig für Osteuropa sowie danach als Prokurist in München.

Er besitzt die Rechtsanwaltszulassung und verfügt über eine Ausbildung in Musik- und Sprechtheater. 1990 wechselte er in die neuen Bundesländer nach Weimar. In Erfurt baute er unter seiner anschließenden Mitleitung das Europäische Kunst- und Kulturzentrum auf mit mehreren bedeutenden Veranstaltungen, wie u. a. tschechischen und jüdischen Kulturtagen.

Mühlenfels entwickelte eine eigene, spezielle dramatisch strukturierte Theater- und Literaturform in Kombination von Lyrik, Prosa sowie zeitgenössischer moderner Musik. 1998 führte er mit dieser Form seine „Polnische Elegie“ in Wrocław/Polen im Zentrum für zeitgenössisches Theater (Teatr Sztuki Impart) auf, die im polnischen Fernsehen übertragen wurde. Die polnische Übersetzung stammt vom Dedecius-Preisträger Ryszard Wojnakowski, Krakau. Im Deutschen Nationaltheater in Weimar wurde 2003 sein Monologstück „Execution Limited“ über mehrere Spielzeiten aufgeführt. Das Stück befasst sich kritisch mit der Todesstrafe in Amerika.[1] Zuletzt aufgeführt mit zeitgenössischer Musik live am 1. Oktober 2022 im Theater Putbus auf Rügen.

Die meisten seiner Theater- und Literaturthemen behandeln Fragen von Menschenidentität und Grenzüberschreitung.[2] Er ist langjähriges Mitglied und Kurator, mehrfach auch Sprecher des Kuratoriums, des Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, einem Zusammenschluss von Hochschullehrern, Politikern und Künstlern in Europa. Er ist Mitglied der Dramaturgischen Gesellschaft[3] sowie des Internationalen Theaterinstitutes.

Er ist geschieden, hat drei Töchter und lebt in Potsdam.[4]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Orlamünde
  • Die Augurin
  • Execution Limited
  • Schöne Aussicht Nr. 17
  • HORA (Z)
  • Andromeda
  • An die Zeit – Zehn Episoden von Dora D. über Franz K.
  • Tuba mirum (Szenische Lesefassung)
  • Telos non soleT

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Theater heute, Nr. 5, 2002, Theater der Zeit, Nr. 4, 2002
  2. Kürschners, Deutscher Literaturkalender 2014, 69. Jahrgang
  3. Dramaturgische Gesellschaft: Mitglieder – Dramaturgische Gesellschaft. Abgerufen am 4. Juli 2017.
  4. Hübners, Who is who in der Bundesrepublik Deutschland, 2001, Zug, CH