Hans Christoph Lauer (Münzmeister)

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Hans Christoph Lauer (getauft 29. Mai 1585 in Nürnberg; begraben 24. August 1639 ebenda) war ein deutscher Goldschmied, Silberarbeiter und Nürnberger Münzmeister. Als Meister- oder Münzzeichen verwendete er Stern und Lilie.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Lauer entstammte der Nürnberger Künstlerdynastie Lauer und war Sohn von David Lauer dem Älteren.[1]

Er erlernte den Beruf des Goldschmiedes,[2] legte am 30. November 1609 seine Meisterprüfung ab und wurde am 9. Juni 1610 als Meister vereidigt.[1]

Nur rund eine Woche zuvor hatte er Susanna (getauft 18. Juli 1590; begraben 22. Oktober 1639) geheiratet, Tochter des Handelsmannes Hans Nürnberger. Aus der Ehe gingen eine Tochter und mindestens zwei Söhne hervor, darunter der spätere Münzmeister Hans David Lauer.[1]

1632 mit Stern signiert: Gustav Adolf von Schweden (1594–1632);
Dukatprägung mit Talerstempel, Avers; Staatliche Museen zu Berlin

Im Oktober 1618 bewarb sich Lauer um das Amt des Nürnberger Münzmeisters. Schon kurz darauf wurde er am 9. Dezember des Jahres mit der Ausgabe von 150 Goldgulden für Würzburg betraut, die er dann mit seinem Stern versah. Ebenfalls zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges formte er 1619 eine große Anzahl ausländischer Goldmünzen in Nürnberger Goldgulden um. 1620 und 1621 erhielt er weitere Aufträge zur Prägung großer Mengen Gold- und Silbergeld.[2]

Ab 1622 wirkte Lauer als Genannter. Im selben Jahr beantragte er den Wiederaufbau eines abgerissenen Hauses vor dem Wöhrder Türlein, um dort eine Schmelzhütte einzurichten.[1]

Er war Eigentümer und bis zu seinem Lebensende Bewohner des Hauses Kaiserstraße 7, das seine Erben im Jahr 1644 für etwa 2600 fl. verkauften. Zudem gehörte ihm das Doppelhaus Kaiserstraße 9 Ecke Adlerstraße 8, das 1645 von seinen Erben 1645 für 7000 Florin veräußert wurde.[1]

Lauer, von dem Georg Wolfgang Panzer ein Porträt verzeichnete, wurde zuletzt mit den Titeln „Fürstlich Bambergischer, Würzburgischer und E. E. E. Rats allhier Münzmeister“ bezeichnet. Er starb im Alter von 54 Jahren im August 1639 – seine Ehefrau kurz nach ihm.[1] Sein Erbe als Münzmeister trat sein Sohn Hans (oder Johann) David Lauer an.[2]

Bekannte Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gold- und Silberschmiedearbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nur wenige Arbeiten Lauers wie die wohl aus dem ersten Jahrzehnt seiner Meistertätigkeit stammenden Becher, Humpelpokale und Humpen sind aus seiner frühen Schaffensphase als Goldschmied bekannt; diese Aktivitäten hatte er „als gefragter Münzmeister“ wohl weitgehend eingestellt. Mitunter tauchen Werke Lauers aus Privatbesitz auf.[1]
  • 1610 datierter Akeley-Deckelpokal, Vermeil, Höhe 46,5 cm, 656 g, versteigert am 14. September 1988 vom Auktionshaus Neumeister in München für 34000 DM.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hans Christoph Lauer (1585-1639) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, 2011, S. 890; Vorschau über Google-Bücher
  2. a b c o. V.: Hans Christoph Lauer (1585-1639) auf der Seite der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 20. Dezember 2023