Hardtberg (Taunus)

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Hardtberg

Hardtbergturm

Höhe 408,7 m ü. NHN [1]
Lage bei Königstein im Taunus; Hochtaunuskreis, Südhessen (Deutschland)
Gebirge Taunus
Dominanz 1 km → Burghain Falkenstein
Schartenhöhe 40 m ↓ Kreuzung B 8 mit B 455
Koordinaten 50° 10′ 25″ N, 8° 29′ 1″ OKoordinaten: 50° 10′ 25″ N, 8° 29′ 1″ O
Hardtberg (Taunus) (Hessen)
Hardtberg (Taunus) (Hessen)
Besonderheiten Hardtbergturm (AT)
pd4
Hardtbergturm

Der Hardtberg bei Königstein im Taunus im südhessischen Hochtaunuskreis ist ein 408,7 m ü. NHN[1] hoher Berg im Taunus. Vor Ort befinden sich der Hardtbergturm und der Forstgarten und in direkter Umgebung die Klinik Königstein der KVB und der Opelzoo.

Geographie

Lage

Der Hardtberg liegt im Naturpark Taunus zwischen Königstein im Taunus im Nordwesten und dessen Stadtteil Mammolshain im Südosten. Über seine Nord- und Ostflanke führt die beide Ortschaften miteinander verbindende Landesstraße 3327. Diese stößt nordwestlich der Erhebung auf die Bundesstraße 8, die wiederum ein kleines Stück nördlich davon auf die Bundesstraße 455 trifft. Am Westhang des Bergs befindet sich die Klinik Königstein der KVB. Nördlich erreicht man über den Hardtbergweg den Ort Königstein und nordöstlich den Opelzoo.

Naturräumliche Zuordnung

Der Hardtberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Taunus (Nr. 30), in der Haupteinheit Vordertaunus (300) zum Naturraum Königsteiner Taunusfuß (300.20).

Hardtbergturm

Auf der Kuppe des Berges wurde 1899 vom Taunusklub ein eiserner Aussichtsturm errichtet, der 1999 durch die Stadt Königstein saniert und auf 14 m erhöht wurde.[2] Es handelte sich um das Nachfolgemodell eines hölzernen Turmes an gleicher Stelle, der baufällig war und abgerissen wurde. Der mit Brüstung rund 15 m[3] hohe Turm bietet einen weiten Ausblick über die Rhein-Main-Ebene, wobei die Aussicht vielfach durch die umstehenden Bäume eingeschränkt ist. Seit Dezember 2012 ist der Turm gesperrt, weil die Treppe stark korrodiert und die Tragfähigkeit dadurch nicht mehr gewährt sei.[4] Stand August 2015 fehlen von den 80 Stufen der Wendeltreppe die unteren 10 Stufen mitsamt Geländer, und der Turm ist mit einem hohen Metallgitter ringsum eingezäunt. Eine Sanierung würde 90.000 Euro, ein Neubau (mit einer über die Baumkronen reichenden Höhe) 150.000 bis 180.000 € kosten. Wenige Jahre zuvor hatte die Stadt Königstein die Einrichtung von Mobilfunksendern am Turm abgelehnt. In der Folge wurde ein gesonderter Sendemast auf benachbartem Bad Sodener Gebiet gebaut. Daher ist eine Kostenbeteiligung eines Mobilfunkunternehmens am Turmerhalt nicht zu erwarten.[5]

Edelkastanien

Der Berg ist mit umfangreichen Hainen von Edelkastanien bestanden. Der Edelkastanien-Erlebnispfad am Südhang des Berges informiert über die Kultur. Der Regionalpark Rhein-Main nahm dieses Motiv mit den „Sitzkastanien“ auf. Es handelt sich um eine Sitzgruppe. Die hölzernen „Bänke“ sind in Form von Kastanien ausgelegt, die 2009 erneuert wurden. Weiter unten schließt sich der Hardtgrund an, der in den Quellenpark Kronthal übergeht.

Forstgarten

Etwa um 1775 (nach anderen Quellen bereits um 1720) wurde der Forstgarten oder Pflanzgarten am Südhang des Hardtbergs angelegt. Es handelte sich um eine Kurmainzerische Baumschule. Die Anlage war 133 Schritte lang und 133 Schritte breit (nach anderen Quellen 100 mal 200 Meter) und lag auf etwa 300 m Höhe. Ein Verzeichnis aus dem Jahre 1842 führte 85 verschiedene Pflanzen auf, die hier vermehrt wurden. Die Domänenforstkasse des Herzogtums Nassau verzeichnete in diesem Jahr 400 Gulden Einnahmen und 300 Gulden Ausgaben aus dem Forstgarten. Im Forstgarten wurden die ersten Tannen des Taunus gezogen. Auch Obstbäume waren Teil des Angebots. So ist eine Lieferung von acht Birnbäumchen und zwei Ostheimer Kirschbäumen zu je 20 Kreuzer im Jahr 1827 an Hans Christoph Ernst von Gagern dokumentiert. Mit dem Tod des Oberförsters Emil Schwab im Jahr 1889 wurde die Pflege des Gartens eingestellt. Er verwilderte und geriet zunehmend in Vergessenheit. Heute erinnert der Waldlehrpfad am Hardtberg an den Forstgarten und die dort gezogenen Bäume.[6]

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Hardtbergturm, abgerufen am 17. September 2015, auf taunus.info
  3. Höhenangabe laut privat durchgeführten Messungen; Plattform auf 14 m Turmhöhe
  4. Artikel Hardtbergturm gesperrt, auf fnp.de, vom 21. November 2012, zuletzt abgerufen am 10. März 2013
  5. Artikel Diskussion über den Mammolshainer Eiffelturm, auf taunus-zeitung.de vom 20. Juni 2013, S. 21
  6. Beate Großmann-Hofmann: Der Pflanzgarten bei Königstein-Mammolshain; in: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 1997, ISBN 3-7973-0643-1, S. 170–173