Heiligenberg-Tunnel (Pfalz)
Heiligenbergtunnel | ||
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Nutzung | Eisenbahntunnel | |
Verkehrsverbindung | Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken, Pfälzische Ludwigsbahn | |
Ort | Hochspeyer, Kaiserslautern | |
Länge | 1347 m | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Bau | ||
Bauherr | Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft | |
Baubeginn | 1845 | |
Betrieb | ||
Betreiber | Deutsche Bahn | |
Freigabe | 2. Dezember 1848 | |
Lage | ||
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Koordinaten | ||
Ostportal | 49° 26′ 17,1″ N, 7° 52′ 4,9″ O | |
Westportal | 49° 25′ 54,1″ N, 7° 51′ 7,9″ O |
Der Heiligenberg-Tunnel ist der längste von insgesamt zwölf Tunneln auf der aus der Pfälzischen Ludwigsbahn hervorgegangenen Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken und zugleich der längste in der Pfalz. Der Tunnel kreuzt die Pfälzische Hauptwasserscheide. Ursprünglich eingleisig erbaut, wurde die Strecke wenige Jahre später auf zwei Gleise erweitert.
Lage
Der Tunnel liegt im nordwestlichen Pfälzerwald. Er befindet sich überwiegend auf dem Stadtgebiet von Kaiserslautern; der kleinere, östliche Teil gehört zu Hochspeyer. Der Tunnel unterquert ohne Kurve den namensgebenden Heiligenberg.
Geschichte
Am 21. Dezember 1837 gab der bayerische König Ludwig I. den Bau einer Magistrale in Ost-West-Richtung von der Rheinschanze nach Bexbach frei.[1] Zwischen Hochspeyer und Kaiserslautern mussten zahlreiche Hügel und Berge überwunden werden. Der Bau der Strecke bereitete Probleme, denn zwischen diesen beiden Orten musste die Wasserscheide zwischen Lauter und Hochspeyerbach überwunden werden. Dies machte den Bau eines 1347 Meter langen Tunnels erforderlich. Bereits 1847 war der Schienenverkehr von Ludwigshafen nach Neustadt aufgenommen worden. Zwischen Kaiserslautern und Homburg wurde die Strecke am 2. Juli 1848 eröffnet; es folgte in zwei Etappen Frankenstein – Homburg mit dem Abschnitt Frankenstein–Kaiserslautern einschließlich des Heiligenbergtunnels am 2. Dezember 1848.[2]
Da die Magistrale von Mannheim nach Saarbrücken schon immer für den Fernverkehr eine große Bedeutung besaß, wurde sie ab 1960 schrittweise elektrifiziert. Dazu musste der Heiligenberg-Tunnel aufgeweitet werden. Gearbeitet wurde dabei unter laufendem Betrieb, indem unter Sperrung eines Streckengleises je eine Tunnelseite bearbeitet wurde. Dies verzögerte die Einführung des elektrischen Betriebs, der schließlich am 12. März 1964 aufgenommen wurde.[3]
Zwischen November 2001 und Mai 2002 wurde im Rahmen der Streckenertüchtigung für TGV-Züge das Lichtraumprofil erweitert; dies wurde durch den Einbau einer festen Fahrbahn nach dem System Getrac A3 erreicht, womit eine Absenkung des Oberbaus um 20 cm wegen des geringeren Regelaufbaus möglich wurde. Die Ausführung erfolgte durch die Fa. Kirchner im Auftrag des DB AG Regionalbüro Südwest, Stuttgart, und hatte ein Bauvolumen von 3,1 Mio Euro.[4]
Ende Juni 1988 ereignete sich am Tunnel durch einen Erdrutsch ein Eisenbahnunfall.[5]
Literatur
- Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen (= Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer. Bd. 53). Neuausgabe, mit einem neuen, erweiterten Bildteil von Wolfgang Löckel. Pro Message, Ludwigshafen 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 53.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 85.
- ↑ Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan. 160 Jahre Eisenbahnverkehr in der Pfalz. Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Süd, Kaiserslautern 2007, S. 23 f.
- ↑ Homepage der Fa. Kircher Holding
- ↑ Die Kursbuchstrecke 670 – Extras -- Unfall im Heiligenbergtunnel. kbs-670.de, abgerufen am 18. Oktober 2013.