Hein Godenwind (Schiff, 1960)

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Irrational Exuberance p1
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen
  • Estrella
  • Estrella del Mar
  • Nordsee I
  • København
  • Hein Godenwind
Schiffstyp Passagierschiff
Bauwerft J. J. Sietas KG Schiffswerft GmbH u. Co. (Hamburg-Neuenfelde, Deutschland)
Stapellauf 1959
Übernahme 1960
Verbleib verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 59,65 m (Lüa)
Breite 11,13 m
Tiefgang (max.) 2,85 m
Vermessung 980 BRT
Maschinenanlage
Maschine dieselmechanisch
2 × MaK-Dieselmotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.472 kW (2.001 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15 kn (28 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 825

Die Hein Godenwind war ein Passagierschiff, das 1959 auf der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde gebaut und 1960 für das Hamburger Unternehmen HADAG in Dienst gestellt wurde. Der Name geht zurück auf die plattdeutsche Erzählung „Hein Godenwind, de Admirol von Moskitonien“ von Gorch Fock.

Geschichte

Der Schiffsneubau von 1959 kam unter deutscher Flagge in Fahrt und wurde zunächst im Seebäderdienst von Hörnum/Sylt nach Helgoland eingesetzt. Anfang 1969 wurde es an die dänische AB Centrumlinjen verchartert, an der die HADAG mit 50 Prozent beteiligt war. Centrumlinjen setzte das Schiff unter dem Namen København für den Fährdienst zwischen Malmö und Kopenhagen ein. Kurz vor dem Konkurs der Centrumlinjen wurde das Schiff im Oktober 1975 von der HADAG abgezogen und nach Hamburg überführt.[1]

Im Dezember 1975 wurde das Schiff von der HADAG an die damalige Flensburger Förde Reederei GmbH, die sich 1993 mit der KG Seetouristik GmbH & Co. zur Förde Reederei Seetouristik GmbH & Co. KG zusammenschloss, verkauft und als Nordsee I zunächst für Butterfahrten in der Nordsee und später in der Ostsee einsetzte.[1]

Nach 23 Jahren wurde das Schiff im Frühjahr 1998 aufgrund des bevorstehenden Endes der zollfreien Einkaufsfahrten ab 1999 nach Spanien verkauft, wo es für Einkaufsfahrten eingesetzt werden sollte. Das Schiff wurde als Estrella del Mar unter die Flagge von St. Vincent und die Grenadinen gebracht. Heimathafen war nun Kingstown. Da die spanischen Behörden für die geplanten Einkaufsfahrten in spanischen Gewässern keine Genehmigung erteilten, wurde das Schiff wenig später erneut verkauft und in Estrella umbenannt. Unter diesem Namen wurde es eine Zeit als Fähre zwischen Gibraltar und Tanger eingesetzt, dann aber in Gibraltar aufgelegt. Pläne, das Schiff in eine Yacht umzubauen, schlugen 2001 fehl. Seither lag das Schiff als Irrational Exuberance in Gibraltar. 2005 wurde das Schiff von den Behörden arrestiert, weil Hafengebühren nicht mehr gezahlt wurden.

Das Schiff sollte zunächst nach dem Verkauf an eine Abwrackwerft Ende 2007 verschrottet werden. Da jedoch Wasser in das Schiff eindrang und an der Außenmole, an der das Schiff aufgelegt war, der Einsatz von Pumpen nicht möglich war, wurde das Schiff am 27. Dezember zum Liegeplatz 5 an der Nordmole in Gibraltar verholt, wo es gegen 20 Uhr auf den etwa 10 Meter tiefen Grund des Hafenbeckens sank.[1] Am 24. November 2008 wurde das gesunkene Schiff von dem Schwimmkran Taklift 6 gehoben und auf der Südmole der Cammell-Laird-Werft in Gibraltar abgesetzt,[2] wo es endgültig verschrottet wurde.[3]

Sonstiges

Ein weiteres Schiff dieses Namens war die als erste schwimmende Jugendherberge im Hamburger Hafen von 1933 bis 1939 eingesetzte Hein Godenwind (1933) ex Pellworm (1924) ex Faith (1923) ex Maréchal Suchet (Vollschiff, erbaut bei Chantiers et Ateliers Penhoet, St. Nazaire, 1902; 2270 BRT; Länge: 86,7 m, Breite: 12,4 m). Sie wurde bereits seit 1925 als Wohnschiff unter ihrem vorigen Namen verwendet und erhielt das Schaurigg einer Bark. 1943 durch Beschuss an der Pier ausgebrannt, gesunken und dann gehoben, wurde sie im Februar 1944 als Zielhulk für die deutsche Luftwaffe ins Kurischen Haff verholt und am 9. Februar 1944 versenkt.[4][5][6]

Einzelnachweise

  1. a b c M/S Hein Godenwind, Fakta om Fartyg.
  2. Irrational Exuberance loses sinking feeling, Gibraltar Chronicle, 25. November 2008.
  3. M.Y. Exuberance, Steel Mac Limited.
  4. Steckbrief/Informationen zum Segler Hein Godenwind
  5. Ansichtskarte vom Jugendwohnschiff Hein Godenwind
  6. Kurzbeschreibung der Hein Godenwind ex Maréchal Suchet auf bruzelius.info

Quellen

  • THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 28. November 2007, S. 4.
  • THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 22. Januar 2008, S. 13.

Weblinks

Commons: Hein Godenwind (1960) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien