Heinrich Jungebloedt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2015 um 17:48 Uhr durch Cramunhao (Diskussion | Beiträge) (l). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Walter Womacka Unser neues Leben.jpg
"Die Entwicklung des Aufbaus und des Lebens in unserer Republik" im "Haus der Parteien und Massen- organisationen" in Eisenhüttenstadt. Mosaik von Jungebloedt nach dem Entwurf von Walter Womacka
Mosaik des Staatswappens der DDR im Festsaal des Staatsrats- gebäudes in Berlin von Jungebloedt (1964)

Heinrich Jungebloedt (* 1894 in Witten; † 1976 in Schulzendorf) war ein deutscher Mosaizist.

Heinrich Jungebloedt studierte an der Essener Kunstgewerbeschule und ging danach an die Berliner Firma "Vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff". Für diese Firma waren Künstler und Architekten wie Karl Schmidt-Rottluff, Heinrich Campendonk, Marcel Breuer und Erich Mendelsohn tätig. 1925 wurde Jungebloedt zum künstlerischen Leiter der Mosaikabteilung in der Firma berufen. In diesen Jahren schuf er die Entwürfe für die Trauerhalle auf dem Friedhof Ohlsdorf, das Sakramentshaus der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin und den Fußboden im Sudhaus der Kindl-Brauerei. Er wirkte an der Modernisierung des Hotels Excelsior in Berlin und am Hotel Metropol in Köln mit.

Während der "Arisierung" wurde Gottfried Heinersdorff aus der Firma gedrängt, die sich nun "August Wagner, vereinigte Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei" nannte. Die Rolle Heinrich Jungebloedts bei diesen Vorgängen ist nicht erforscht. Die Firma fertigte jetzt u.a. Ausstattungen für das Deutsche Haus auf der Weltfachausstellung Paris 1937, für das KdF-Schiff "Wilhelm Gustloff", das Tannenberg-Denkmal und die Neue Reichskanzlei.

Nach 1945 betrieb Jungebloedt mit seiner Mitarbeiterin Elisabeth Jeske (1921–2002) eine eigene Werkstatt in Schulzendorf. Sie waren an der Restaurierung antiker Mosaike des Bode- und des Pergamonmuseums (Hephaiston-Mosaik) beteiligt. Es folgten Aufträge für baugebundene Kunst in der ganzen DDR.

Heinrich Jungebloedt starb 1976 in Schulzendorf und bekam ein Ehrengrab in Eichwalde. Die Werkstatt übernahm zunächst Elisabeth Jeske, inzwischen wird sie von Helmut Mencke (* 1944) weitergeführt.

Literatur

  • Karen Schröder: Die hohe Kunst des Verfugens. In: Brandenburger Blätter Nr. 239, Frankfurt (Oder) 2014, S. 15

Weblinks

Commons: Heinrich Jungebloedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien