Heinrich XXXVII. Reuß zu Köstritz

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Heinrich XXXVII. Prinz Reuß zu Köstritz (* 1. November 1888[1][2] in Ludwigslust; † 9. Februar 1964 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Marineoffizier und Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich XXXVII. entstammte der Linie Reuß zu Schleiz-Köstritz des regierenden Herrscherhauses Reuß jüngerer Linie. Er war der Sohn von Heinrich XVIII. Reuß zu Köstritz (1847–1911) und dessen Ehefrau Charlotte Herzogin von Mecklenburg [-Schwerin] (* 7. November 1868; † 20. Dezember 1944), Tochter von Herzog Wilhelm zu Mecklenburg (1827–1879) und seiner Frau Prinzessin Alexandrine von Preußen (1842–1906). Er hatte zwei jüngere Geschwister, Heinrich XXXVIII. (1889–1918) und Heinrich XLII. (1892–1949).[3]

Militärkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinz Heinrich XXXVII. war in verschiedenen Beamten- und Militärfunktionen tätig. Am 22. März 1907 trat er der Kaiserlichen Marine bei. Ab dem 30. September 1911 diente er als zweiter Torpedo-Offizier auf dem schweren Großer Kreuzer Moltke und ab dem 27. September 1913 als Kompaniechef des 1. Bataillons der Marineartillerie. Während des Ersten Weltkrieges befehligte er von August 1914 bis Januar 1915 den Zerstörer T-60 und danach die Torpedobatterie in den Dardanellen. Von April bis Mai 1917 absolvierte er eine U-Boot-Offiziersschulung. Er befehligte die U-Boote U-28 (ab 1. Oktober 1916), UC-54 (10. Mai 1917–21. Mai 1918) und UB-130 (28. Juni–11. November 1918). Während dieser Zeit versenkten die von ihm kommandierten Einheiten 14 (35262 BRT) feindliche Schiffe und beschädigten 2 (9401 BRT). Er war Leutnant zur See und Kapitänleutnant.[4]

Er war als Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Es wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse und die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen.

Ehen und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prinz Heinrich XXXVII. hat zweimal geheiratet. Am 14. November 1922 heiratete er in Berlin Friedel Mijotki (* 25. September 1891; † 2. Oktober 1957). Die Ehe wurde 1930 in Berlin geschieden.

Am 7. August 1933 heiratete in Garmisch-Partenkirchen Stefanie Clemm von Hohenberg (* 25. Dezember 1900; † 10. Februar 1990), Tochter von Carl Gustav Clemm von Hohenberg, Großherzoglich hessischer Kabinettssekretär und Geheimer Regierungsrat a. D. Prinz Heinrich und Stefanie hatten zwei Kinder:

  • Heinrich XI. Licco (* 28. August 1934 in Berlin),
  • Marianne Charlotte Katharina Stefanie (* 29. Juli 1936 in Berlin).

Literatur und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe, 1815–1945: Torpedoboote, Zerstörer, Schnellboote, Minensuchboote, Minenräumboote. Bernard & Graefe, 1999, ISBN 3-7637-4801-6.
  • Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930.
  • Klaus Franken: Kaiserliche Marine. Qualifikationsberichte der Seeoffiziere 1889–1918. Band 3: P– Z. 2022, ISBN 978-3-7568-1749-8. (Digital)
  • Ottomar Krug: Deutsche Generale 1918–1945, Bundesarchiv Freiburg
  • Reinhard Stumpf: Die Wehrmacht-Elite: Rang- und Herkunftsstruktur der deutschen Generale und Admirale 1933–1945. Verlag Walter De Gruyter 2017 (Eingeschränkte Vorschau bei books.google.de) ISBN 3-7646-1815-9, S. 274.
  • Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945. Dienstalterlisten T. u. S. d. Generale u. Stabsoffiziere d. Heeres vom 1. Mai 1944 mit amtl. belegbaren Nachtr. bis Kriegsende u. Stellenbesetzung d. höheren Kommandobehörden u. Divisionen d. Dt. Heeres am 10. Juni 1944. Podzun-Pallas, Friedberg 1979, ISBN 3-7909-0113-X.
  • Hans-Henning Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim 1953.
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der Deutschen Luftwaffe 1935–1945. Die militärischen Werdegänge der Flieger-, Flakartillerie-, Fallschirmjäger-, Luftnachrichten- und Ingenieur-Offiziere. Band 2: Habermehl–Nuber. Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-2208-2.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser. 1900. Justus Perthes, Gotha 1899, S. 71.
  • Gothaischer Hofkalender. Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser 1929. Jg. 166, I. Abt., A., Reuß. Justus Perthes, Gotha 1928, S. 84. (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daheim-Kalender für das Deutsche Reich. Auf das Gemeinjahr 1905, Bielefeld und Leipzig, S. 39.
  2. Großherzoglich Mecklenburg–Schwerinscher Staatskalender 1889, Neue Annalen 1888, S. 392–393.
  3. Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staatskalender 1893, Neue Annalen 1892, S. 459–460.
  4. Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918, S. 46. (Digital)