Heinrich von der Lahr

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Heinrich von der Lahr (* 7. Oktober 1734 in Berlin; † 17. Oktober 1816 in Neisse) war ein preußischer Generalleutnant des Ingenieurskorps in Neisse. Er war Autor des Mineurreglement von 1795 sowie mehrere Bücher zum Thema Minenkrieg, die aus Geheimhaltungsgründen damals nicht öffentlich gemacht wurden.

Leben

Herkunft

Er entstammt der ursprünglich holländischen Familie von der Lahr. Sein Großvater war der preußische General Peter du Moulin, seine Eltern der Kaufmann Gottfried von der Lahr aus Frankfurt am Main und dessen Ehefrau, eine geborene von Frey-Altenhausen.[1]

Militärlaufbahn

Lahr ging auf die Berliner Realschule und lernte dann Kaufmann in Frankfurt am Main. Auf Betreiben seines Großvaters kam er zu den Kadetten in Berlin, 1751 wurde er aber Ingenieur-Anwärter (Dessinateur) beim oberst Balbi in Potsdam. Am 30. August 1755 wurde er zum Kondukteur der Ingenieure ernannt. Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges kam Lahr zur Armee des Herzogs Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dieser schickte ihn 1757 nach Magdeburg, um die Festung Magdeburg verteidungsbereit zu machen. In dieser Zeit unterrichte er auch den Prinzen von Preußen im Festungsbau und topographischer Landaufnahme. 1758 wurde Lahr zur Belagerung von Olmütz und Verteidigung von Neisse kommandiert. Am 12. April 1758 wurde er Sekondeleutnant in der Mineurkompanie des Pionierregiments Nr. 49. Im Jahr 1760 wurde er dann Adjutant des Ingenieur-Majors Lefebvre in Neisse, ging aber am 26. Juli 1760 bei der Kapitulation in Glatz in Gefangenschaft. Es dauerte bis 1763 bis Lahr aus der Gefangenschaft entlassen wurde. Er wurde zunächst nach Silberberg, dann nach Glatz und schließlich nach Schweidnitz versetzt. Am 10. Oktober 1773 wurde er dann zum Stabshauptmann befördert.

Im Bayrischen Erbfolgekrieg war er im Mineurkorps mit dem Anlegen von Straßen und Verhauen beschäftigt. 1780 schrieb er eine Abhandlung über die Anwendung von Minen im Belagerungskrieg, die er dem König überreichte. Am 31. August 1782 wurde er Hauptmann und Kommandeur des Mineurkorps in Neisse. Dort wurde er am 9. November 1786 Major sowie am 16. Juni 1789 Oberstleutnant und Kommandeur des Mineurkorps. Am 20. Mai 1789 wurde er dann zum Oberst befördert mit Patent vom 8. Juni 1789. Während des Ersten Koalitionskrieges wurde Lahr zur Belagerung von Mainz beordert. Die Festung wurde nach seinen Plänen belagert, dafür erhielt er den Orden Pour le Mérite. Am 23. Juli 1793 wurde er zum Generalmajor ernannt. Lahr blieb in Mainz bis 1795, um die Festungswerke in Stand zu setzen. Nach dem Krieg am 5. Februar 1795 kam er wieder nach Neisse und erhielt eine Zulage von 1000 Talern. Am 20. Mai 1799 wurde er dann zum Generalleutnant befördert, zudem erhielt er am 8. September 1804 den Roten Adlerorden. Im Vierten Koalitionskrieg sollte er nicht mehr ausrücken, mit dem Vorstoß der Franzosen nach Preußen, musste er doch bei der Verteidigung von Neisse kämpften. Dennoch kapitulierte die Festung am 16. Juni 1807. So geriet auch Lahr in Gefangenschaft. Ab dem 1. August 1807 erhielt er wie alle nur noch sein halbes Gehalt.

Eine Bitte um Wiederanstellung am 27. April 1809 wurde abgelehnt, auch weil das Mineurkorps jetzt zu den Pioniertruppen gekommen war. Nach dem Krieg wurde er am 22. Oktober 1810 demittiert. Dazu erhielt er eine Pension von 1200 Talern, wovon aber nur die Hälfte ausgezahlt wurde. Da Lahr aber ein großes Ansehen im Ingenieurkorps hatte, erhielt er am 27. Januar 1811 den Auftrag den praktischen Unterricht für Mineure auszuarbeiten. Erst 1815 erhielt er wieder seine volle Pension und dazu eine Zulage von 300 Talern. Er starb am 17. Oktober 1816 in Neisse.

Familie

Lahr heiratete im Februar 1778 Christiane Eleonore Schenk (* Juni 1760; † 7. Juni 1797).

Literatur

Einzelnachweise

  1. evtl. Frey-Aldenhofen gemeint?