Helmut Greim

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Helmut Greim (* 9. Mai 1935 in Berlin) ist ein deutscher Toxikologe und Hochschullehrer. Lange Jahre war er zudem Direktor des Instituts für Toxikologie des damaligen GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg (des jetzigen Helmholtz-Zentrums München).

Leben

Greim studierte ab 1955 Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und wurde Mitglied des Corps Palatia-Guestphalia.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Freie Universität Berlin. Nach dem Staatsexamen (1961) und der zweijährigen Medizinalassistentenzeit war er von 1963 bis 1964 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pharmakologie der FU Berlin. Anschließend ging er an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Dort war er von 1964 bis 1970 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Toxikologie, an dem er sich 1970 für Pharmakologie und Toxikologie habilitierte. Seit 1992 war er Vorsitzender der MAK-Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die maximale Konzentrationen für Chemikalien am Arbeitsplatz festlegte.

Von 1970 bis 1973 war er Visiting Associate Research Professor of Pathology an der Mount Sinai School of Medicine in New York City. 1973 wurde er apl. Professor an der Fakultät für Toxikologe der Universität Tübingen. Von 1975 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 war er schließlich Direktor des Instituts für Toxikologie am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg. Ab 1983 war er zugleich Lehrstuhlinhaber für Toxikologie an der LMU München und von 1987 bis 2002 Direktor des Instituts für Toxikologie und Umwelthygiene der TU München. Seit 1990 ist er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt.

Greim ist verheiratet und hat drei Kinder.

Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gremien

  • 1982–1985 Vorsitzender der Sektion Toxikologie der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie
  • 1982–1990 Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen
  • 1983–1997 Vizepräsident des Beratungsgremiums für umweltrelevante Altstoffe (BUA) der Gesellschaft Deutscher Chemiker
  • seit 1998 Präsident des Beratergremiums für umweltrelevante Altstoffe (BUA)
  • 1991–1993 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie
  • 1992-2007 Leiter der MAK-Kommission der DFG (Maximale Arbeitsplatzkonzentrationen für Stoffe am Arbeitsplatz), danach weiter als Wissenschaftliches Mitglied tätig
  • 1992–1994 Mitglied der Enquete-Kommission des deutschen Bundestages "Schutz des Menschen und der Umwelt"

Veröffentlichungen

  • Essential MAK value documentations / DFG, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Wiley-VCH-Verlag, Weinheim 2006 (Reihe: The MAK collection for occupational health and safety), ISBN 978-3-527-31394-5.
  • mit Erhard Deml (Hg.): Toxikologie – eine Einführung für Naturwissenschaftler und Mediziner, VCH-Verlag, Weinheim, New York etc. 1996, ISBN 3-527-28483-4.
  • Toxikologie – Denkschrift. Wiley-VCH, Weinheim 2000, ISBN 3-527-27214-3.
  • Chemicals with endocrine-disruptin potential – a threat to human health? in: Angewandte Chemie, 2005, 44, S. 5568–5574

Ehrungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 118, 34