Hermann-Kesten-Kolleg
Hermann-Kesten-Kolleg | |
---|---|
Gründung | 1961 |
Adresse |
Fürther Str. 212 |
Ort | Nürnberg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 27′ 35″ N, 11° 2′ 0″ O |
Träger | Stadt Nürnberg |
Schüler | ca.300 |
Lehrkräfte | 30 |
Leitung | Hannelore Rühr |
Website | www.kubiss.org/hermann-kesten-kolleg |
Das Hermann-Kesten-Kolleg (HKK) in Nürnberg ist ein städt. Gymnasium des zweiten Bildungsweges, welches die Allgemeine Hochschulreife als Vollzeit- und Tagesschule vermittelt. Das Kolleg wurde 1961 unter dem Namen Nürnberg-Kolleg gegründet und am 6. Mai 2000 in Hermann-Kesten-Kolleg umbenannt.
Geschichte
1961 genehmigte das bayerische Kultusministerium nach langjährigen Debatten die Eröffnung des Nürnberg-Kollegs[1] Gründungsrektor Karl Kunze startete um 8 Uhr den ersten Unterricht. Das geschah eine Stunde vor dem Münchenkolleg. Somit ist das HKK das erste Kolleg in Bayern.
Damals befand sich das Schulgebäude in der Urbanstraße in Zerzabelshof. Nach heftigen Diskussionen aufgrund finanzieller Probleme sowie aus Platzgründen musste die Schule immer wieder umziehen, daher wurde das Gebäude 1986 zum Egidienplatz verlegt. Im Jahr 1991 gab der Gründungsschulleiter sein Amt an Jürgen Handke ab. Unter diesem wurde 1993 das Kolleg in den Räumen des Sigena-Gymnasiums Nürnberg untergebracht. Gudrun Kuhn übernahm ab 2006 die Schulleitergeschäfte. 2000[2] erfolgte die Umbenennung des Kollegs nach Hermann Kesten, einem Ehrenbürger der Stadt Nürnberg.
Das jetzige Hermann-Kesten-Kolleg zog 2001 in die Fürther Straße um. Die Schule teilt sich das Gebäude unter anderem mit dem Nürnberger BFZ. Seit 2011 leitet Hannelore Rühr das Kolleg.
Im Schuljahr 2009/10 erfolgte in der Oberstufe eine Umstellung auf das G8. Gegenwärtig sind am Kolleg an die 300 Schüler[3] eingeschrieben.
Schulwesen
Voraussetzungen
Für die Bewerbung in den Vorkurs bzw. in die Eingangsklasse (1. Klasse) benötigt man folgende Voraussetzungen:[4]
- Mittlere Reife (nur für 1. Klasse)
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mindestens eine zweijährige Berufstätigkeit
- Ein Mindestalter von 18 Jahren (17 Jahren für Vorkurs)
Als Berufstätigkeit kann angerechnet werden:
- Führung eines Familienhaushaltes
- Arbeitslosigkeit
- Wehr – bzw. Pflichtdienst
- Ein soziales Jahr
- Tätigkeiten bei der Entwicklungshilfe
Ausbildungsverlauf
Das Kolleg verläuft in zwei bzw. drei Phasen:
- Vorkurs
- 1. Klasse (E-Phase)
- Q-Phase
Der Vorkurs ist für Personen gedacht, die ihre Mittlere Schulreife nicht erworben bzw. für die, die längere Zeit keine Schule besucht haben. Es wird Unterrichtsstoff der Mittelstufe des Gymnasiums behandelt. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Vorkurses (höchstens einmal die Note 5 im Zeugnis) gelangt man in die 1.Klasse (E-Phase). In der E-Phase wird der Stoff aus der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums behandelt.
Während des ersten halben Jahres (auch im Vorkurs) unterliegen die Schüler einer Probezeit. Auch hier gelten dieselben Bedingungen zu einem erfolgreichen Abschluss wie im Vorkurs. Bei Bestehen der 1.Klasse erwirbt man den Mittleren Schulabschluss und gelangt in die Q-Phase.
In der Q-Phase qualifiziert man sich für das Abitur. Es werden dann keine Noten im klassischen Sinne mehr verteilt, sondern Notenpunkte, die man über die 11. und 12. Klasse hinweg sammelt. Dort setzen sich die Pflichtfächer aus Mathematik, Deutsch, Religion/Ethik, Geschichte mit Sozialkunde, Wirtschaft oder Geographie sowie den Fremdsprachen und den Naturwissenschaften zusammen. Mathematik und Deutsch sind schriftliche Abiturfächer. Dazu besteht die Q-Phase aus Wahlpflichtfächern, die man individuell wählen kann.
Es ist Pflicht, ein zuvor gewähltes Wissenschaftsseminar (W-Seminar) und Projektseminar (P-Seminar) zu absolvieren. Zudem gibt es sogenannte „Profilfächer“. Diese bestehen zum Beispiel aus Sport, Musik oder Philosophie.
Schulleben
Über den Unterricht hinaus bietet das Hermann-Kesten-Kolleg verschiedene außerschulische Angebote:
- Die „Schulplatzmiete“, vergleichbar mit einem Abonnement, ermöglicht es Schülern, innerhalb eines Schuljahres bis zu sechs Theateraufführungen kostengünstig zu besuchen.
- Ebenfalls besitzt das Kolleg eine Schülerzeitung (ZAK), in der das Wichtigste des Schuljahres beschrieben und veröffentlicht wird.
- Exkursionen und Studienfahrten.
- Die hauseigene Cafeteria.
- Das Profilfach Dramatisches Gestalten, welches einem Schultheater entspricht.
- Die Anfertigung eines Kulturausweises, der es erlaubt, ausgewählte Museen in Nürnberg kostenfrei oder ermäßigt zu besuchen.
Förderverein
Durch den Förderverein des Hermann-Kesten-Kollegs kann es ermöglicht werden:
- bedürftige Schüler bei Lehrexkursionen zu unterstützen
- Projekte im Rahmen von P-Seminaren oder Profilfächern (z.B. Fotoausstellungen) zu unterstützen
- Schüler hinsichtlich ihres weiteren Bildungsweges zu beraten
- Nachhilfe zu vermitteln
- Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben
Oskar-Karl-Forster-Stipendium
Bedürftige und begabte Schüler an Gymnasien sowie Fach- und Berufsoberschulen in Bayern können im Rahmen des Oskar-Karl-Forster-Stipendiums[5] eine einmalige Beihilfe beantragen für:
- die Beschaffung teurer Lernmittel (z.B. Musikinstrumente) und
- die Ermöglichung der Teilnahme an Studienfahrten (wenn ein Zusammenhang mit dem Unterrichtsstoff besteht)
Bekannte Absolventen
- Dr. Wolfgang Eckart (Direktor des Bildungszentrums Nürnberg)
- Karl-Heinz Enderle (Vorsitzender der Altstadtfreunde Nürnberg e.V.)
- Claus Pese (ehemaliger Oberkurator des Germanischen Nationalmuseums)
- Klaus Schamberger (Journalist, Schriftsteller und Humorist)
- Elmar Tannert (Schriftsteller)
- Udo Kunzmann (Geschäftsführer Waldkrankenhaus Erlangen)
Verkehrsanbindung/Lage
Das Gebäude des HKK ist ein Bestandteil des ehemaligen Triumph-Adler-Geländes im Nürnberger Westen und liegt nahe der Stadtgrenze zu Fürth. Durch die U-Bahn Haltestelle Eberhardshof kann das Kolleg einfach mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahnlinie U1) aus Nürnberg und Fürth erreicht werden.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Über das Nürnberg-Kolleg zum Abitur, Nürnberger Stadtspiegel vom 3. Oktober 1961
- ↑ Früheres Nürnberg-Kolleg steht unter Patronat von Hermann Kesten, Nürnberger Zeitung vom 8. Mai 2000
- ↑ Jahresbericht des HKK 2013/14
- ↑ Website des Bayerischen Kultusministeriums
- ↑ Oskar-Karl-Forster-Stipendium