Hessischer Ministerpräsident

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Der hessische Ministerpräsident ist der Regierungschef des Landes Hessen und führt somit den Vorsitz der hessischen Landesregierung. Rechte, Pflichten und Wahlmodus des Ministerpräsidenten werden in der Verfassung des Landes Hessen festgelegt. Der Amtssitz des hessischen Ministerpräsidenten ist die Staatskanzlei.

Der Ministerpräsident leitet die Geschäfte der hessischen Landesregierung und trägt die Verantwortung gegenüber dem hessischen Landtag, er besitzt also eine Richtlinienkompetenz. Bei Stimmengleichheit in der Landesregierung gibt seine Stimme den Ausschlag. Der Ministerpräsident wird vom hessischen Landtag auf eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Ihm steht das Recht zu, die Zahl der Ministerinnen und Minister und ihre Geschäftsbereiche festzulegen. Außerdem besitzt er das Begnadigungsrecht und vertritt Hessen nach außen.

Nach der Wahl durch den hessischen Landtag hat der Ministerpräsident im Landtag folgenden Eid abzulegen:

„Ich schwöre, dass ich das mir übertragene Amt unparteiisch und nach bestem Wissen und Können verwalten sowie Verfassung und Gesetz in demokratischem Geiste befolgen und verteidigen werde.“

Der Ministerpräsident und die Minister können jederzeit zurücktreten. Beim Tod des Ministerpräsidenten muss die gesamte Landesregierung zurücktreten. Der Landtag kann dem Ministerpräsidenten das Misstrauen aussprechen. Ein solcher Antrag muss von einem Sechstel der Abgeordneten gestellt und in einer namentlichen Abstimmung von mehr als der Hälfte der gesetzlichen Abgeordneten befürwortet werden. Kommt ein ungünstiger Beschluss zu Stande, so muss der Ministerpräsident zurücktreten.

Ministerpräsident ist seit dem 31. August 2010 Volker Bouffier (CDU). Bouffier bildete die Kabinette Bouffier I und Bouffier II. Er war Spitzenkandidat der CDU Hessen bei der Landtagswahl in Hessen 2013.

Ministerpräsidenten Hessens

Die beiden ersten Ministerpräsidenten nach Kriegsende, Ludwig Bergsträsser (SPD) und Karl Geiler (parteilos), waren nicht gewählt, sondern von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt worden. Die erste Landtagswahl nach dem Krieg fand am 1. Dezember 1946 statt.

# Bild Ministerpräsident Amtszeit Partei Wahlen Kabinett
1 Karl Geiler
(1878–1953)
16. Oktober 1945

30. November 1946
parteilos 1946 (Juni) Geiler
2 Christian Stock
(1884–1967)
20. Dezember 1946

14. Dezember 1950
SPD 1946 (Dez.)
1950
Stock
3 Georg-August Zinn
(1901–1976)
14. Dezember 1950

3. Oktober 1969[1]
SPD 1954
1958
1962
1966
Zinn I
Zinn II
Zinn III
Zinn IV
Zinn V
4 Albert Osswald
(1919–1996)
3. Oktober 1969

3. Oktober 1976
SPD 1970
1974
Osswald I
Osswald II
Osswald III
5 Holger Börner
(1931–2006)
12. Oktober 1976

24. April 1987
SPD 1978
1983
Börner I
Börner II
Börner III
6 Walter Wallmann
(1932–2013)
24. April 1987

5. April 1991
CDU 1987 Wallmann
7 Hans Eichel
(* 1941)
5. April 1991

7. April 1999
SPD 1991
1995
Eichel I
Eichel II
8 Roland Koch
(* 1958)
7. April 1999

31. August 2010
CDU 1999
2003
2009
Koch I
Koch II
Koch III
9 Volker Bouffier
(* 1951)
31. August 2010

31. Mai 2022
CDU 2013
2018
Bouffier I
Bouffier II
Bouffier III
10 Boris Rhein
(* 1972)
31. Mai 2022

CDU 2023 Rhein I
Rhein II

Dienstvilla

Die Villa von Schertel in der Rosselstraße 19 in Wiesbaden ist die denkmalgeschützte Dienstvilla des Hessischen Ministerpräsidenten. Die Villa wird zu repräsentativen Zwecken genutzt. Die Privatwohnung im Obergeschoss wurde letztmals durch Hans Eichel genutzt.

Siehe auch

Weblinks

  1. Ministerpräsident Zinn kündigt seinen Rücktritt an, 27. August 1969. Zeitgeschichte in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).