Hirtstein (Erzgebirge)
Hirtstein | ||
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Der Hirtstein von Südosten gesehen | ||
Höhe | 890 m ü. NHN | |
Lage | Sachsen (Deutschland) | |
Gebirge | Erzgebirge | |
Koordinaten | 50° 32′ 11″ N, 13° 11′ 36″ O | |
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Typ | Quellkuppe | |
Gestein | Basalt | |
Alter des Gesteins | 24 Mill. Jahre |
Der Hirtstein ist ein 890 m ü. NHN hoher erloschener Vulkan bei Satzung im oberen Erzgebirge in Sachsen unweit der deutsch-tschechischen Grenze im Erzgebirgskreis.
Bekannt ist er durch seine geologisch bemerkenswerte Basaltlager-Felsformation, die durch einen Steinbruch freigelegt wurde.
Auf dem Gipfel befindet sich eine historische Station der Königlich-Sächsischen Triangulation von 1863.
Der Hirtstein liegt auf dem Gebiet der Stadt Marienberg und ist deren höchster Berg, nicht jedoch deren höchstgelegener Punkt, wie auch oft behauptet. Südlich des Berges unweit der Grenze zu Tschechien gibt es einen Punkt, der mit 899,4 m ü. NHN höher als der Gipfel des Hirtsteins ist.
Geologie
Die Besonderheit des Hirtsteins, der Naturdenkmal und Aussichtspunkt ist, ist der durch eine Basalt-Intrusion entstandene Basaltfächer, der die Form einer überdimensionalen Blume oder eines Palmwedels aufweist. Dieser „Palmwedel“ wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands prädikatisiert.
Der Basaltfächer wurde durch Steinbrucharbeiten freigelegt. Die im Laufe des Steinbruchbetriebes immer mehr zutage tretenden Säulenstellungen des Basalts ließen bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Gedanken der Schutzwürdigkeit in den Vordergrund rücken. In Verhandlungen mit den Besitzern wurde ein rücksichtsvoller Abbau des Gesteins erwirkt, sodass geologisch wertvolle Stellen erhalten blieben.[1]
In verschiedenen Basaltproben vom Hirtstein konnten bisher (Stand 2015) die Minerale Augit, Magnetit, Nephelin, Olivin und Perowskit nachgewiesen werden.[2]
Geschichte und Wege
Auf dem Gipfel befindet sich mit der Hirtsteinbaude ein in der Region bekanntes Ausflugslokal. Die Einweihung der Hirtsteinbaude mit Restaurant und mehreren Hotelzimmern fand am 11. September 1927 statt.
Am Hirtstein werden im Winter mehrere Langlaufloipen gespurt. Über den Berg führt die Skimagistrale Erzgebirge/Krušné hory. Direkt an der Baude befindet sich ein kleiner Ski-, Snowtubes- und Rodelhang mit Lift.
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Basaltfächer oder „Palmwedel“
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Informationstafel über das Geotop
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Die Hirtsteinbaude
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Station 85 Hirtstein der Königlich-Sächsischen Triangulation
Literatur
- Gerald Urban: Der Hirtstein bei Satzung - ein verhinderter Vulkan In: Erzgebirgische Heimatblätter, 2/2009, S. 2–3, ISSN 0232-6078
Einzelnachweise
- ↑ Beschreibung des Hirtsteins in Erzgebirgische Heimatblätter, 2/2009, S. 3
- ↑ Mineralienatlas: Typlokalität Hirtstein, Fundortbeschreibung und Mineralliste
Weblinks
- Der Hirtstein. Internetauftritt der Gemeinde Satzung im Erzgebirge
- Videos vom Hirtstein Videos vom Basaltfächer auf dem Hirtstein
- Palmenwedel Hirtstein. Beschreibung des Geotops beim Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie