Hirtstein (Erzgebirge)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. September 2016 um 05:46 Uhr durch ANKAWÜ (Diskussion | Beiträge) (wikilinks; Klammern aufgelöst). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hirtstein

Der Hirtstein von Südosten gesehen

Höhe 890 m ü. NHN
Lage Sachsen (Deutschland)
Gebirge Erzgebirge
Koordinaten 50° 32′ 11″ N, 13° 11′ 36″ OKoordinaten: 50° 32′ 11″ N, 13° 11′ 36″ O
Hirtstein (Erzgebirge) (Sachsen)
Hirtstein (Erzgebirge) (Sachsen)
Typ Quellkuppe
Gestein Basalt
Alter des Gesteins 24 Mill. Jahre
Der Hirtstein

Der Hirtstein ist ein 890 m ü. NHN hoher erloschener Vulkan bei Satzung im oberen Erzgebirge in Sachsen unweit der deutsch-tschechischen Grenze im Erzgebirgskreis.

Bekannt ist er durch seine geologisch bemerkenswerte Basaltlager-Felsformation, die durch einen Steinbruch freigelegt wurde.
Auf dem Gipfel befindet sich eine historische Station der Königlich-Sächsischen Triangulation von 1863.

Der Hirtstein liegt auf dem Gebiet der Stadt Marienberg und ist deren höchster Berg, nicht jedoch deren höchstgelegener Punkt, wie auch oft behauptet. Südlich des Berges unweit der Grenze zu Tschechien gibt es einen Punkt, der mit 899,4 m ü. NHN höher als der Gipfel des Hirtsteins ist.

Geologie

Die Besonderheit des Hirtsteins, der Naturdenkmal und Aussichtspunkt ist, ist der durch eine Basalt-Intrusion entstandene Basaltfächer, der die Form einer überdimensionalen Blume oder eines Palmwedels aufweist. Dieser „Palmwedel“ wurde im Mai 2006 von der Akademie der Geowissenschaften zu Hannover als eines der 77 bedeutendsten nationalen Geotope Deutschlands prädikatisiert.

Der Basaltfächer wurde durch Steinbrucharbeiten freigelegt. Die im Laufe des Steinbruchbetriebes immer mehr zutage tretenden Säulenstellungen des Basalts ließen bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Gedanken der Schutzwürdigkeit in den Vordergrund rücken. In Verhandlungen mit den Besitzern wurde ein rücksichtsvoller Abbau des Gesteins erwirkt, sodass geologisch wertvolle Stellen erhalten blieben.[1]

In verschiedenen Basaltproben vom Hirtstein konnten bisher (Stand 2015) die Minerale Augit, Magnetit, Nephelin, Olivin und Perowskit nachgewiesen werden.[2]

Geschichte und Wege

Auf dem Gipfel befindet sich mit der Hirtsteinbaude ein in der Region bekanntes Ausflugslokal. Die Einweihung der Hirtsteinbaude mit Restaurant und mehreren Hotelzimmern fand am 11. September 1927 statt.

Am Hirtstein werden im Winter mehrere Langlaufloipen gespurt. Über den Berg führt die Skimagistrale Erzgebirge/Krušné hory. Direkt an der Baude befindet sich ein kleiner Ski-, Snowtubes- und Rodelhang mit Lift.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Beschreibung des Hirtsteins in Erzgebirgische Heimatblätter, 2/2009, S. 3
  2. Mineralienatlas: Typlokalität Hirtstein, Fundortbeschreibung und Mineralliste

Weblinks

Commons: Hirtstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien